Bei wenigen Sachen ist sich die Menschheit so uneinig wie über das perfekte gegarte Ei. Manche mögen es, wenn es sechs Minuten gekocht hat und wachsweich ist. Für andere ist es jenes, das 10 Minuten gekocht wurde und wie ein Hartgummi ist. Für Gourmets und Foodies ist es höchstwahrscheinlich das Onsen-Ei. Doch wie machen das die Japaner eigentlich genau? Und was hat es mit dem Namen Onsen-Ei auf sich?
Warum heißt es Onsen-Ei?
Onsen sind in Japan die Bezeichnung für heiße Quellen. Im Allgemeinen versteht man diese in Japan als Thermalbad oder als Kurorte mit Hotels, die über ein von natürlich heißen Quellen gespeistes Bad anbieten. Man kann aber natürlich auch Eier in diesen Quellen garen. Die Temperatur des Wassers beträgt in der Regel zwischen 62 und 69 Grad, wodurch bei Onsen-Eiern nach etwa einer Stunde sowohl das Eiklar als auch der Dotter nur leicht gerinnen und eine gleichmäßig wachsweiche Konsistenz bekommen. Genauer wird diese cremeartige Textur des für mich perfekten Eis, bei 64,5 Grad durch die Denaturierung des Ei-Proteins Conalbumin erzeugt.
Wie koche ich ein Onsen-Ei zu Hause?
Hierzu wird ein Sous-vide-Garer benötigt oder du misst immer wieder die Temperatur des Wassers und versuchst diese gleichmäßig bei einer Temperatur um die 65 Grad zu halten. Auch im Dampfgarer ist die Zubereitung unter den genannten Bedingungen möglich. Nun gibst du Bio-Eier hinzu und garst diese 45 bis 60 Minuten im Wasserbad. Der Unterschied zwischen den Zeiten bestimmt letztendlich die Konsistenz des Eigelbs. Bei 45 Minuten ist es noch etwas flüssiger im Kern, während es bei 60 Minuten dichter in der Konsistenz ist.
Anschließend kannst du das Ei mit einem scharfen Messer in der Mitte aufschlagen und solltest es direkt servieren. Dabei ist es dir überlassen, ob du es zum Beispiel mit Salz und Pfeffer oder doch etwas exklusiver mit Trüffel oder Kaviar verzehren möchtest. Man könnte jetzt meinen, es ist doch bloß ein Ei. Und all der Aufwand nur dafür. Exakt! Probiere es einmal aus und du wirst wissen, warum. Versprochen!
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