Thunfisch, Lachs, Kabeljau, Aal. Sie alle haben viele Gemeinsamkeiten. Zum einen Leben sie im Wasser, alle sogar mehr oder weniger die meiste Zeit im Salzwasser (das Thema anadromer oder katadromer Wanderfisch heben wir uns für die Fischereiprüfung auf). Sie sind überragende Speisefische, mit die besten überhaupt. Und sie sind allesamt auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten oder sehr, sehr nah dran. Trotzdem werden sie befischt, und zwar kommerziell. Und das kann ja wohl nicht sein. Nun gibt es auf Fischstäbchen, Tiefkühllachs und Nordsee-Fast-Food diese Siegel, die uns die entscheidenden Fragen beantworten wollen: Welchen Fische darf man essen und welche Fische darf man nicht mehr essen? Um ein wenig zu helfen, haben wir in der Redaktion entschieden, dazu einen Beitrag zu schreiben. Wir werden die wesentlichen Fischarten aus Salz- und Süßwasser als Zweiteiler vorstellen, Verzehrempfehlungen aussprechen und ein wenig über die Risiken aufklären, die Fischverzehr aufgrund von Umwelteinflüssen leider hat. Und natürlich macht das der Angler im Team…
Welche Fische darf ich essen?
Während der Recherche zu diesem Beitrag ist mir aufgefallen, dass es keine Hilfestellung gibt, die alle Perspektiven beleuchtet, also die Expertise eines bekennenden Fischliebhabers, Anglers, Journalisten, kritischen Verbraucher und hartnäckigen Forschers vereint. Deswegen versuche ich es… und hoffe, nicht zu scheitern. Als Grundlage meiner Empfehlungen dient die stets aktuelle und, so weit ich weiß, unabhängige Liste der International Union for the Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN). Hier finden Interessierte die vollständige Liste inklusive Subkategorien aller gefährdeten Arten der Flora und Fauna unseres Planeten, unter anderem das Rote Liste Zentrum. Auf dieser Grundlage ist die folgende Liste erstellt. Sie ist nicht vollständig und zählt nicht alle Fische auf, die gefährdet sind. Vielmehr handelt es sich um bekannte, in den Auslagen der Fischtheken auftauchende Fischarten.
Empfehlungen für Salzwasserfische: Diese Fische kann man essen
Das Wichtigste vorweg: Die Überfischung der Weltmeere ist ein ernst zu nehmendes Problem. Eine Liste zu erstellen mit Meeresfischen, die du ohne Bedenken kaufen und essen kannst, ist daher ein schweres Unterfangen. Achte beim Kauf vor allem auf die Herkunft und die Fangmethode, denn hier liegt bereits das erste Hindernis für einen Fischverzehr mit ruhigem Gewissen. Raubfische wie Schwertfisch, Thunfisch und sogar die heimischen Dorsche oder Wolfsbarsch hier zu empfehlen, wäre fahrlässig. Auch die Gütesiegel sind mit Vorsicht zu genießen, denn sie orientieren sich vor allem an Fangquoten und nicht immer an Methoden oder Herkunft. Dennoch: Die folgenden Salzwasserfische gehen in jedem Falle klar:
Ohne Einschränkungen empfehlenswert:
- Wildlachs aus Alaska
- Hering aus Norwegen
- Sprotten
Noch okay, aber bitte auf die Methode achten:
- Kabeljau oder Skrei im Winter
- Seelachs
- Scholle
- Rotbarsch
- Dorade
Vermeide unbedingt Fische, die Fangmethoden mit Schleppnetz oder Verwandten zum Opfer fielen. Am besten sind Angelleinen oder Reusen, denn diese selektieren etwas besser und der Beifang ist deutlich geringer. Auch der Meeresboden wird geschont.
Beim zweiten Teil der Liste hatte ich ein paar Bedenken, habe mich aber bewusst für diese vier Arten entschieden. Die Bestände sind, ich möchte es so ausdrücken, in Reparatur und erholen sich langsam, aber stetig. Die Antwort auf die Frage nach ALLEN anderen Arten ist in der Regel zumindest: Nein, das ist nicht nachhaltig. Sorry, aber so ist es eben.
Rezepte mit unseren Empfehlungen
So, genug Theorie, schließlich soll gekocht werden. Wir bereiten unsere Fische auf die unterschiedlichsten Arten zu, werfen sie auf den Grill oder zaubern in Windeseile echte Köstlichkeiten. Ein paar Inspirationen gefällig? Gerne! Schau mal:
Natürlich haben wir das Thema, welche Fische man essen kann, auch aus Sicht der Süßwasserfische beleuchtet und Empfehlungen ausgesprochen. Das Thema Fische essen und zubereiten spielt also auch in unserer Kochschule eine wichtige Rolle:
Peace!
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!