Wenn ich durch meinen Instagram-Feed scrolle, begegne ich selbstverständlichen vielen Kochvideos. Was mir dabei verstärkt auffällt: Oft hinterlegt man keine verspielte oder dynamische Hintergrundmusik mehr. Eine Stimme aus dem Off, die die einzelnen Schritte begleitet? Nada. Nur noch die bloßen Geräusche, wie jemand auf dem Schneidebrett hackt wird oder etwas in der Pfanne brutzelt. Was sich anfangs vielleicht etwas ungewohnt anhört (weil eben nur das zu hören ist), hat aber einen bestimmten Sinn. Dahinter stecken nämlich ASMR und ASMR Cooking.
ASMR Cooking, wie bitte?
„ASM- was?“ fragen viele, wenn dieser Begriff in einer Unterhaltung aufkommt. ASMR steht für Autonomous Sensory Meridian Response. Das beschreibt eine Reaktion des Körpers, bei der Hörende ein wohliges Gefühl, ein Kribbeln (Tingle) verspüren. Wie das geht? Durch Geräusche (Trigger) aus dem Alltag, die Entspannung sowie Beruhigung auslösen. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, wie wenn man gerade zart am Rücken gestreichelt werden würde.
Anscheinend hatte man ASMR bei Kriegsheimkehrer*innen eingesetzt, um ihnen eine Rückkehr ins „normale Leben“ zu ermöglichen. Das Spektrum an Geräuschen kann sehr vielfältig sein: Meeresrauschen, mit den Nägeln klackern, Klamotten falten, klopfen, am Mikrofon mit dem Pinsel entlang streichen.. und, nun ja, auch schnippeln, waschen und braten.
Der Charme von ASMR Cooking
Also, in a nutshell: ASMR soll eine beruhigende, ja schon therapeutische Wirkung haben. Sobald man „ASMR“ auf YouTube eintippt, wird man mit einem vielfältigen Angebot erschlagen. Über die letzten Jahre hat sich daraus auch das Sub-Genre ASMR Cooking herausgebildet. Für uns Foodies also perfekt. Vor allem japanische und koreanische Koch-Channels haben sich dieses Sub-Genre zu Eigen gemacht und perfektioniert. Unaufgeregte, beruhigende Videos, keine knalligen Farben.
Im Vordergrund steht natürlich die Soundkulisse: Eier, die aufgeschlagen werden. Milch, die zum Mehl geschüttet wird. Brutzelnde Butter, die schäumt. Tatsächlich habe ich in der Vergangenheit schon öfter solche Videos geguckt. Und ich muss sagen, dass es allemal einen beruhigenden Effekt hat.
Aber überzeuge dich gerne selbst:
Übrigens – ein Rezept zu Corn Dogs haben wir ebenfalls.
Natürlich muss Gekochtes auch verzehrt werden. Hier kommt ASMR Eating ins Spiel, wo die Kreationen genüsslich vor einem hochempfindlichen Mikrofon genossen werden.
Ich muss sagen, dass ich als begeisterte Foodie ASMR Cooking sehr mag. Stichwort Minimalismus und so. Darüber hinaus sehe ich das Zubereiten von Essen als Kunst und Handwerk und finde es schön, wenn der Fokus auch darauf liegt – ohne einen fröhlichen 0815-Song aus einer lizenzfreien Musikbibliothek oder zu viel Erklärungsbedarf seitens des Kochs. Einfach nur Zutaten, die zu etwas Wunderbarem verarbeitet werden. Bitte mehr davon!
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