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Weshalb Tomatensaft im Flugzeug so anders schmeckt

Tomatensaft wird im Flugzeug öfter als Bier serviert. Warum der rote Gemüsesaft über den Wolken so beliebt ist, erfährst du hier.

Zwei Gläser Tomatensaft und eine Karaffe mit frischen Tomaten auf einem grauen Geschirrtuch und einem Holzbrett
Auf festem Boden gilt Tomatensaft nicht gerade als das beliebteste Getränk, in der Luft hingegen zeigt sich das Gegenteil. © GettyImages/AnnaPustynnikova

Nachdem das Reisen die letzten zwei Jahre lang eine weit entfernte Vorstellung war, freuen wir uns nun umso mehr, dass es nun wieder an die verschiedensten Orte gehen darf. Für viele geht es an einen weit entfernten Ort, der nur mit dem Flugzeug erreicht werden kann. Und was macht einen Flug erst so richtig komplett? Exakt, die Verpflegung. Zumindest für uns Foodies. Bei einem Blick auf die Getränke-Speisekarte ist der Tomatensaft ein gern gesehener Gast. Laut der Lufthansa wird der rote Gemüsesaft sogar öfter ausgeschenkt als Bier. Einen Moment: Das flüssige Hopfengold wird von einem Tomatensaft überholt? Ja, richtig gelesen! Tatsächlich soll Tomatensaft nämlich im Flugzeug besser ankommen als auf festem Boden, weshalb er über den Wolken so beliebt ist. Was sich wohl genau dahinter verbirgt? Wir haben nachgeforscht.

Aufgedeckt: Aus diesem Grund schmeckt Tomatensaft im Flugzeug besser

Kommen wir erstmal zu einem Sentiment, bei dem die meisten Meinungen übereinstimmen: Essen, das im Flugzeug serviert wird, schmeckt nicht. Gut, nun ließe sich wahrscheinlich über die Kompetenzen der Cateringfirmen diskutieren – allerdings verbirgt sich dahinter auch ein wissenschaftlicher Grund. Wir empfinden Flugzeugessen als fad, weil unsere Geschmacksnerven verwirrt sind. Dies ist dem niedrigen Luftdruck in der Kabine und der trockenen Luft zu verschulden. Dank dieser beiden Variablen verändert sich unser Geschmackssinn so sehr, dass wir Salziges und Süßes weniger intensiv empfinden. Die anderen Geschmäcker – sauer, bitter, umami – bleiben jedoch davon unberührt. So weit, so gut.

Was hat das allerdings jetzt mit dem Tomatensaft zutun? Wir haben ja eben erfahren, dass unser Geschmackssinn sich oben in der Luft anders verhält: niedriger Luftdruck und trockene Luft. Dank unseres veränderten Geschmackssinns nehmen wir nun den Tomatensaft anders wahr: An Bord bekommt der eher herbe, kräftige Geschmack ein komplettes Makeover. Wir nehmen eine eher fruchtige und süße Note wahr, die sogar noch tomatiger ist. Auch der umami Geschmack, den Tomaten natürlicherweise besitzen, wird nochmal kräftig angehoben. Das Ganze dann gewürzt mit Salz und Pfeffer – fertig ist die geschmackvolle Alternative zu Cola, Apfelsaft und Co. Macht im Nachhinein ziemlich Sinn, wenn man den wissenschaftlichen Aspekt betrachtet, nicht wahr?


Zugegeben: In meinem Freundeskreis kenne ich niemanden, der freiwillig gerne Tomatensaft trinkt. Hat sicher auch seinen Reiz, ist aber bei uns nicht unbedingt ein begehrtes go-to-Getränk. Mit diesem interessanten Hintergrundwissen gewappnet werde ich also auf meinem nächsten Flug beobachten, was meine Mit-Passagier*innen so bestellen werden. Statt Bier dann wohl Tomatensaft mit Salz und Pfeffer. Prost!

In unserer Gut-zu-wissen-Sparte nehmen wir uns übrigens der unterschiedlichsten Fragestellungen an, die Foodies beschäftigen. Schau also gerne mal vorbei – schließlich schadet es nie, sich Food-Wissen anzueignen!