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Italienisch kochen: Diese 15 Fehler solltest du vermeiden

Du hast zum Themenabend “Bella Italia” geladen? Dann solltest du diese 15 typischen Fehler beim italienisch Kochen unbedingt kennen.

Mehrere Menschen teilen sich ein italienisches Menü
Ihr wollt italienisch kochen? Dann solltet ihr die typischen Fehler dabei kennen. © Getty Images/ AsiaVision

Wir lieben all die leckeren Pasta-Gerichte, Pizza und süße Leckereien als Nachtisch! Landet all das auch gern auf deinem Teller? Dann solltest du jetzt unbedingt aufmerksam weiterlesen, denn: Es gibt 15 Fehler, die beim italienisch Kochen immer wieder begangen werden. Nun ja, meist außerhalb von Bella Italia. Meist hierzulande. Wir klären dich auf – und sorgen dafür, dass dir solche Fauxpas nicht mehr passieren.

Italienisch kochen – Fehler Nummer 1. Das falsche Salatdressing

So ein Joghurtdressing ist zu Salat schon etwas Feines – da sind wir sicher derselben Meinung. Wenn du dir aber auf die Fahne schreiben willst, original italienisch zu kochen, dann ist das ein fieser Fehler! Cremige Salatsaucen sind eher ein Ding der Deutschen oder auch der Amis – ein waschechter Italiener wiederum wird hier eher verächtlich das Gesicht verziehen.

Das hat auch einen recht plausiblen Grund: Ein zu reichhaltiges Dressing überdeckt schnell mal Geschmack und Aroma der anderen Ingredienzien, obendrein wird der Salat so auch gerne mal schwer verdaulich. Nix für die Italiener!

Besser: Serviere ein leichtes Dressing aus Olivenöl und Weinessig, gerne auch versetzt mit einem Schuss Zitronensaft. So ist man gleich auch besser vorbereitet auf die folgenden Gänge…

2. Pasta vor dem Kochen brechen

Jaja, man kennt es ja: Man will Spaghetti kochen – und der einzige passende Topf ist gerade unpässlich, weil schmutzig oder in der laufenden Spülmaschine. Da beweist manch ein*e Hungrige*r gern wahre Muskelkraft und bricht die Pasta einfach in der Mitte durch, ehe sie im sprudelnd, kochendem Wasser landet.

Und während man das Geräusch der brechenden Teigwaren vernimmt, hört man in der Ferne auch das Herz unzähliger, italienischer “Nonnas” brechen… Schon klar: Dieser Akt kulinarischer Gewalt ändert nichts am Geschmack. Echten Italiener*innen geht es aber längst nicht nur darum – auch die Optik der Speise ist von Bedeutung. Und Spaghetti sind dünn und lang. Basta!

Fehler beim Pasta kochen
Wer hätte gedacht, dass man beim Pasta kochen so viel falsch machen kann? © Getty Images/Aleksandr Zubkov

3. Nudeln zu lange gekocht

Beim Nudeln kochen kann man schon mal die Zeit vergessen. Oftmals ist es der Hobbyköchin oder dem Hobbykoch aber auch nicht sooo wichtig, ob die Teigware nun neun oder zehn Minuten im Salzwasser vor sich hinblubbert. Italiener*innen brechen da schon mal in Schnappatmung aus.

Perfekte Pasta MUSS al dente sein. Mehr noch: Sie darf sogar eher etwas zu hart sein als zu weich! Checke unbedingt vorher die auf der Verpackung angegebene Kochzeit und stelle dir einen Timer. Noch besser ist es sogar, wenn du schon einige Minuten vorher mal eine Kostprobe nimmst. So verpasst du garantiert nicht den perfekten Gargrad.

4. Öl im Nudelwasser

Ein Verbrechen an der italienischen Küche – da sind sich viele einig. Manch einer erliegt ja dem Irrglauben, Öl im Nudelwasser könne verhindern, dass die Nudeln nach der Kochzeit zusammenkleben. Naja, Irrglaube ist vielleicht etwas zu weit gegriffen – empfehlenswert ist dieser barbarische Habitus allerdings trotzdem nicht.

Tatsächlich bewirkt Öl im Nudelwasser, dass sich ein Fettfilm und die Teigware legt – und dieser verhindert am Ende, dass sich die Sauce schön mit der Pasta verbindet. Also wird die Sauce sogar traurig von der Pasta flutschen…

Ein ganz typischer Fehler beim Nudelnkochen generell, by the way. Mehr davon liest du hier.

5. Ihr gebt die Sauce zur Pasta – und nicht umgekehrt

Wo wir gerade beim Öl im Nudelwasser waren: Wer darauf verzichtet und die frisch gekochte Teigware direkt zur Sauce kippt, verhindert ebenfalls unerfreuliches Aneinanderkleben.

Und damit nicht genug: Wer die Pasta zur Sauce gibt (und nicht etwa umgekehrt…) sorgt außerdem dafür, dass Pasta und Sauce in einem perfekten Verhältnis zueinander stehen. Man merkt so schließlich schnell, ob es zu viel Pasta für die Sauce ist oder eben auch zu wenig…

6. Sauce passt nicht zur Pasta

Hach ja, es hat schon ein bisschen was von Raketenwissenschaft. Auch, wenn sich in Sachen Geschmack eigentlich keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Nudelsorten ergeben, legen die Italiener doch Wert darauf, dass Sauce und Pasta auch wirklich zusammen passen.

Lange, schlanke Pastasorten verlangen demnach nach einer leichten Sauce, während Röhrennudeln gerne auch zu dickeren Saucen (auch mit Fleisch oder größeren Gemüsestücken) gereicht werden. Eine genaue Übersicht, welche Sauce zu welcher Pasta passt, haben wir hier für dich vorbereitet.

7. Ketchup in der Tomatensauce

Okay, man braucht kein Genie zu sein, um zu wissen, dass man Italiener*innen selbst beim bloßen Gedanken an Tomatensauce mit Ketchup-Anteil förmlich mit den Augen rollen HÖREN kann.

Mag ja sein, dass Ketchup der Tomatensauce in der Theorie mehr Säure und auch Süße verleihen kann – ist halt wenig italienisch, ne? In Bella Italia würde man eine echte Tomatensauce hingegen lediglich aus frischen Tomaten, Zwiebeln, Basilikum und Olivenöl zubereiten. Wenn es dann an Süße fehlt, käme eine Prise Zucker zum Einsatz.

8. Carbonara mit Sahne und Kochschinken

Italienische Restaurants gibt es hierzulande zuhauf – und oftmals steht in der Speisekarte “Spaghetti mit Ei und Schinken in Sahnesauce”. Würde eine italienische Nonna diese Beschreibung lesen, wäre sie vermutlich der Ohnmacht nahe!

Die Deutschen essen sich ja gerne mal eine Sahnesauce – und oftmals gilt die Carbonara hier als Inbegriff dessen. Tatsächlich wird eine original italienische Carbonara lediglich aus Eigelb, Guanciale (wenn’s gar nicht anders geht wenigstens Pancetta), Pecorino sowie Salz und Pfeffer zubereitet. Das Original-Rezept für Spaghetti Carbonara liest du hier. Und da man auch sonst viele Verbrechen an der Carbonara begehen kann, findest du hier viele weitere hilfreiche Infos.

Spaghetti Carbonara
Leckere Spaghetti Carbonara geht eigentlich immer – vor allem original ohne Sahne. © Getty Images/ Mariha-kitchen

9. Pasta als Beilage

Ein leckeres Schnitzelchen oder eine Saltimbocca – und dazu Pasta als Beilage? Klar, ist lecker – aber eben auch voll nicht italienisch. In Italien sind Nudeln alles, aber sicher keine Beilage.

Pasta bildet hingegen die sogenannte “Primo piatto”, also den ersten Gang eines Menüs. Ja, nach Antipasti und Pasta kommt tatsächlich vor dem Dessert noch ein weiterer Gang, dann gerne mit Fleisch. Hierzu wird allerdings eine leichte Beilage wie etwa Salat oder auch Brot gereicht.

10. Spaghetti mit dem Löffel essen

Okay, streng genommen hat dieser Punkt nichts mit “italienisch kochen” zu tun – wohl aber mit der zugehörigen Attitüde. Ich meine, wenn man sich schon diesen Roman hier durchliest, um Gäste mit einem authentisch italienischen Menü zu begeistern, dann will man doch nicht an den Feinheiten scheitern.

Ja, ich spreche da auch aus eigener Erfahrung: So ein Löffel macht es durchaus einfacher, die Spaghetti gescheit aufzudrehen und zur Futterluke zu führen. Du weißt schon: Spaghetti auf den Löffel packen und und mithilfe der Ausbuchtung lässt sich die widerspenstige Teigware gleich besser aufdrehen. Aber nee, so einfach soll es dann einfach nicht sein.

Italiener*innen essen Spaghetti NUR mit der Gabel. Und wie geht das dann am besten, so ganz ohne Hilfsmittel? Dafür setzt du die Gabel leicht schräg auf den Teller und drehst die Teigware im Uhrzeigersinn auf die Gabel auf. Nimm nicht zu viele Spaghetti auf einmal, sonst geht das Ganze schnell nach hinten los.

Es geht gar nicht ohne Löffel? Gut, dann beschwichtige deine Gäste und erzähle ihnen, dass du SÜDitalienisch gekocht hast. Ganz im Süden des stiefelförmigen Landes gibt es wohl einige Regionen, in denen man guten Gewissens einen Löffel verwenden darf…

11. Pizzateig mit Nudelholz ausrollen

Genug der Pasta-Kunde. Kommen wir zu einem weiteren Star der italienischen Küche: der Pizza. Es ist gar nicht so einfach, original italienische Pizza selbst zu backen – geschweige denn sie vor dem Backen überhaupt erstmal in eine essbare Form zu bekommen. Manch ein*e ambitionierte*r Feinschmecker*in schwingt da gerne mal das Nudelholz – schließlich soll der Teig schön dünn und kross werden.

Keine gute Idee! Profi-Köche stellen klar: Wer den Pizzateig mit einem Nudelholz bearbeitet, drückt somit jegliche Luft aus dem Teig. Das hat dann am Ende meist eine zähe Kruste zur Folge. Bearbeite den Teig lieber mit den Händen, da hast du am Ende mehr Freude an deiner Pizza.

12. Pizza mit Ananas und Schinken

Wer die italienische Küche über alle Maßen liebt, dem widerstrebt es schon, diese Worte überhaupt ausformulieren zu müssen. Ananas kombiniert mit Schinken… auf italienischer Pizza. Pizza Hawaii oder (wie ich es nenne) Frevel! Blasphemie!

Mag ja sein, dass das Ganze manch einem Gaumen zusagt, aber ein*e Italiener*in schickt unter Tränen der Wut Stoßgebete gen Himmel beim bloßen Gedanken daran, Obst auf eine Pizza zu legen.

Also: Packe dein Obst besser in den letzten Gang. Und wenn du doch gerne Pizza Hawaii isst, dann mach das gefälligst heimlich – wie jeder, der was auf seine kulinarischen Skills gibt. Zwinker-Emoji.

13. Ihr backt die Pizza zu kalt

Fehler beim italienisch kochen, Nummer 13: ganz fiese Nummer – und der wohl häufigste Fehler, der so begangen wird. Das liegt allerdings daran, dass nur die wenigsten innerhalb der eigenen vier Wände die Möglichkeit haben, mit entsprechend hohen Temperaturen zu backen.

Die optimale Backtemperatur beträgt nämlich – Achtung! – 400°C. In Worten: vierhundert Grad Celsius. Muss man sich mal reinziehen. Das ist in etwa die höllische Temperatur, die sich in einer authentisch italienischen Küche entwickelt, sobald man Ananas auf den Teig gelegt hat. Spaß beiseite. Mit handelsüblichen Herd-Ofen-Kombinationen erreicht man diese Hitze einfach nicht. Wer sehr oft Pizza selbst backt, der kann ja mal über den Erwerb eine Stein- oder Holzofens für Terrasse oder Garten nachdenken…

Weitere Fehler beim Pizzabacken kannst du übrigens hier nachlesen.

TK-Pizza wird aus dem Ofen genommen
Ein normaler Ofen wird die nötige Backtemperatur nicht erreichen. © Getty Images/StockFood

14. Parmesan zu Fisch und Meeresfrüchten

Wer hätte es gedacht: In der italienischen Küche gibt es mehr als bloß Pasta und Pizza. Italien hat eine Küstenlänge von sage und schreibe 7.600 km, so Pi mal Daumen. Wäre doch eine Schweinerei, wenn es da keinen Fisch und keine Meeresfrüchte gäbe!

Und klar, die gibt es. Und die*der gemeine Deutsche findet einfach alles noch ein bisschen attraktiver, wenn man dazu noch Käse reicht. Klar: Parmesan und Pecorino sind zwei bedeutende Freuden der italienischen Küche – doch zu Fisch oder Meeresfrüchten geht das gar nicht, wenn man die Italiener*innen fragt. Überdeckt den feinen Geschmack der Meeresbewohner, heißt es.

15. Schlagsahne im Tiramisu

So, wir sind beim Dessert angekommen – FINALLY! Wer es geschafft hat, diesen Text bis hier hin durchzulesen, der bekommt nun einen weisen Ratschlag fürs selbst zubereitete, italienische Menü: Wenn du als Dessert Tiramisu machst (was naheliegend, aber wenig kreativ ist), dann lass bloß die Schlagsahne im Kühlschrank – die hat nämlich nix verloren im Nachtisch-Klassiker schlechthin.

Was am Tiramisu sahnig anmutet, ist nämlich eine feine Kombination aus Mascarpone und frischen Eiern – auch hier nachzulesen. Kannst natürlich auch was anderes zubereiten – wir hätten da ein paar Vorschläge für dich:

Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!


Puuuh – nun weißt du über die typischen 15 Fehler beim Kochen italienischer Leckereien Bescheid. Zum Schluss noch ein besonderes Schmankerl im Video – dann schicken wir dich auch direkt in die Küche. Pasta kochen, Pizza backen – oder wonach auch immer dein Sinn steht!

Pasta e fagioli

Pasta e fagioli, also Nudeln mit Bohnen, ist ein italienischer Klassiker und super einfach zubereitet. Wir zeigen dir wie: