Veröffentlicht inKochbuch der Woche

“Nistisima” zeigt: So genussvoll kann Fasten sein

Nistisima, orthodoxe Fastenspeisen, zeichnen sich durch viel frisches Gemüse und den Verzicht auf tierische Produkte aus. Und das schmeckt!

Die geschmorten Paprika aus dem Kochbuch "Nistisima" sind ein schönes Beispiel dafür, was man mit langsamem Garen erreichen kann. © DK Verlag/ Kristin Perers

Jamie Oliver reserviert schon einmal einen Platz am Tisch von Autorin Georgina Hayden. Wir würden uns gern ebenfalls an der Tafel niederlassen, denn mit ihrem Kochbuch “Nistisima” weckt Hayden große Lust und Sehnsüchte nach der Küche rund ums Mittelmeer und des Nahes Ostens. Inspiriert sind die Rezepte ihres Buches von Gerichten der Fastenzeit (nistisima), die in den Ländern des levantinischen Raumes, oft orthodox geprägt, eine große Rolle spielt. Das bedeutet auch: Alle Spezialitäten zwischen den Buchdeckeln sind vegan, denn während des Fastens verzichtet man traditionell auf Fleisch und andere tierische Produkte.

“Nistisima” entführt in die traditionelle mediterrane Küche

Die Autorin hat selbst griechisch-zypriotische Wurzeln. Der Blick in ihr Buch macht klar: Was hierzulande erst seit ein paar Jahren als Trend gewachsen ist – Mandelmilch, buntes Gemüse oder der Verzicht auf Fleisch – spielt in den Ländern des Mittelmeerraumes, Osteuropas und des Nahen Ostens schon seit Dekaden eine große Rolle. Viele Gerichte sind eng mit dem orthodoxen Kalender verwoben, man backt mit Öl statt Ei, streicht Fleisch vom Speiseplan oder verzichtet auf Alkohol. Was Hayden als junger Mensch nie hinterfragte, fiel ihr dann bei Recherchen zu ihrem ersten Buch “Taverna” umso stärker auf.

“Obwohl die rein vegetarische oder gar vegane Ernährung auf Zypern nicht sonderlich populär ist, versteht jeder, was Sie meinen, wenn Sie sagen, Sie ernähren sich nistisimo.”

aus “Nistisima”

Wer heutzutage immer noch denkt, die vegane Küche wäre kompliziert, man bräuchte viele extravagante Zutaten oder Unmengen an Zeit für die Zubereitung, wird spätestens bei den Rezepten aus “Nistisima” verstehen, das all diese Vorurteile nicht zutreffen. Simple, aber hochwertige Zutaten, viel frisches Gemüse – das ist es, was die Fastenküche auszeichnet. Das trifft auch auf Bećar Paprikaš, langsam geschmorte Paprika, zu.

Rezept für Bećar Paprikaš: Langsam geschmorte Paprika

Zutaten für 4 Portionen:

  • 4 Zwiebeln
  • 4 Knoblauchzehen
  • 10 Paprikaschoten (rote, gelbe und orangefarbene gemischt)
  • 5 reife Tomaten
  • 100 ml Sonnenblumenöl
  • Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • einige Stängel glatte Petersilie (nach Belieben)

Zubereitung:

  1. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Die Paprika halbieren, entkernen und in 2–3 cm große Stücke schneiden. Die Tomaten kreuzweise einschneiden und in eine hitzebeständige Schüssel (oder einen Topf) legen und mit kochendem Wasser bedecken. 1–2 Minuten ziehen lassen, bis sich die Haut abzulösen beginnt. Die Tomaten abgießen, häuten und grob würfeln oder hacken.
  2. Das Öl in einem großen Topf leicht erhitzen. Die vorbereiteten Zutaten hineingeben, mit je 1 TL Salz und Pfeffer würzen und bei mittlerer Hitze anbraten. Nach 10 Minuten die Hitze reduzieren und das Gemüse unter gelegentlichem Rühren 1½–2 Stunden köcheln lassen, bis die Paprikaschoten sehr weich sind. Probieren und nachwürzen, falls nötig. Vor dem Servieren nach Belieben mit gehackter Petersilie bestreuen.

Georgina Hayden: “Nistisima: Traditionell, mediterran, vegan”, Dorling Kindersley Verlag, 29,95 Euro.

Buchcover Nistisima
Buchcover Nistisima © DK Verlag

Jede Woche blättern wir in einem anderen Kochbuch der Woche. Eine kleine Auswahl findest du hier: