Andere Länder, andere Sitten. Oder Grillgewohnheiten. Wer bereits einmal in einem koreanischen Grill-Lokal zu Gast war, wird vermutlich bereits mit dem koreanischen BBQ in Berührung gekommen sein. Ich persönlich bevorzuge sogar das koreanische Barbecue über jegliche sonstige Art des Grillens. So viel Aroma, so viel Vielfalt! Eine wahre Geschmacksexplosion. In den hiesigen Großstädten eröffnen immer mehr koreanische Grill-Lokale, in kleineren Städten oder Ortschaften mag das Konzept jedoch vielleicht noch etwas unbekannt sein. Wie gut, dass du auf diesen Beitrag gestoßen bist, denn zum Tag des BBQ in den USA widmen wir uns dem koreanischen Barbecue. Was isst man, wie isst man es und wodurch unterscheidet es sich?
Das macht koreanisches BBQ so besonders
Wie bei jedem traditionellen Grillen bzw. Barbecue steht das Fleisch im Vordergrund. Das Herzstück neben dem Fleisch: die Marinade. Denn sie verleiht dem Grillgut erst ihren typischen Geschmack, das das koreanische BBQ so besonders macht. Sie vereint die charakteristischen Aromen der koreanischen Küche – süß, würzig, umami und scharf. Darüber hinaus ist das koreanische Barbecue einfach so herrlich abwechslungsreich, weil es aus verschiedenen Komponenten besteht, die allesamt das Erlebnis komplett machen. Eine weitere Besonderheit: Das Grillen am Tisch, traditionell mithilfe eines Holzkohlegrills, wobei auch Elektrogrills immer häufiger verbreitet sind. Denn so kann jede*r sicherstellen, dass das Fleisch nach seinen Vorlieben gegrillt ist.
Aber genug der Vorrede – kommen wir zu den besagten Komponenten für ein authentisches koreanisches BBQ:
- Fleisch: Rindfleisch, Schweinefleisch und Hähnchenfleisch sind die beliebtesten Fleischsorten zum Grillen, wobei Bulgogi und Samgyeopsal die absoluten Favoriten sind. Bei Bulgogi handelt es sich um hauchdünn mariniertes Rindfleisch, meist Rib-eye oder Sirloin. Samgyeopsal hingegen sind kleine Stücke aus dem Schweinebauch, die auf dem Grill herrlich saftig und knusprig werden. Für koreanisches BBQ werden zarte und dünne Fleischstücke bevorzugt, die einen gerade richtigen Fettanteil besitzen. Aber auch ungewöhnlichere Teile wie Innereien, Haut oder Hals gelten als Grillgut.
- Gemüse: Damit das BBQ-Erlebnis natürlich auch ausgewogen ist, wird Gemüse in Form von einzelnen Blättern gereicht. Ein absolutes Must-have sind Perillablätter. Sie bieten zum würzigen Fleisch einen erfrischenden Ausgleich aufgrund ihres Geschmacks, der leicht an Minze und Anis erinnert. Hierzulande wird auch gerne Eisbergsalat serviert. Das Grillgut wird anschließend in die Blätter eingewickelt und gedippt, aber dazu später mehr. Ansonsten gibt’s neben den Blättern noch gerne Pilze (Enoki, Austernpilze oder Kräuterseitlinge) oder anderes zartes Gemüse wie Babymais.
- Banchan: Der Tisch ist erst komplett, wenn die kleinen Schüsseln mit den unterschiedlichsten Beilagen auf dem Tisch stehen. Kimchi ist das wohl bekannteste, dicht gefolgt von Namul, also in Sesamöl eingelegtem Gemüse – Kongnamul-muchim, in Sesamöl eingelegte Sojasprossen, ist ein gutes Beispiel hierfür. Auch Japchae, die Glasnudeln mit Gemüse, sind ein beliebtes Banchan. In Korea werden Banchan kostenlos gereicht und aufgefüllt, da sie als absolutes Muss gelten.
- Reis: Viel gibt es hier nicht zu erklären. Eine kleine Schüssel Reis (in Korea der Rundkornreis) gehört einfach dazu, vor allem wenn gerollt wird.
- Ssamjang (Dip): Ein guter Dip ist die halbe Miete, wie ich finde, und das ist beim koreanischen BBQ nicht anders. Als Standard-Dip wird Ssamjang gereicht, ein Mix aus verschiedenen fermentierten Pasten, Sesam und Knobi. Alternativ wird neben Ssamjang auch gerne Sesamöl mit Salz und Pfeffer serviert oder ganz einfach Sojasauce.
Und wie isst man das nun?
Üblicherweise wird, sobald das Fleisch fix gegrillt wurde, fleißig gerollt. Das geht so: Du nimmst ein Blatt, legst Reis und Fleisch hinein. Dann wird es so gerollt, dass ein kleines Röllchen entsteht und in Ssamjang gedippt. Bastle deine Röllchen nie übermäßig groß, damit es in einem Schwung in deinen Mund passt!
Für das optimale Geschmackserlebnis dürfen natürlich auch die passenden Getränke nicht fehlen. Der koreanische Reiswein Soju, aber auch Makgeolli, ein anderer fermentierter Reiswein, sind hierfür eine beliebte Wahl. Selbstverständlich kannst du aber auch auf nicht-alkoholische Getränke zurückgreifen.
Und dann heißt es auch schon: Mokja, also lasst uns essen!
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