Es ist mal wieder soweit. Wie immer feiern wir, wenn irgendwo ein Produkt, ein Gericht oder eine Zutat in ehrfürchtiger Weise in den Fokus rückt. Heute ist der Tag des Bourbon in den USA und als großer Freund des Wasser des Lebens, egal ob Bourbon, Scotch oder sonst was, darf ich mich heute diesem Feiertag widmen. Leider geht das nur professionell, mit dem Zelebrieren durch Zuführen halte ich mich gewissenhaft zurück. Unendlich viele Geschichten könnte ich zum Bourbon erzählen, die Art der Herstellung beschreiben. Doch ich entscheide mich dazu, mich einem Dauerthema zuzuwenden. Was sind die Unterschiede zwischen Bourbon, Tennessee Whiskey und Kentucky Bourbon? Ist Jack Daniel’s Bourbon, obwohl Tennessee Whiskey auf der Flasche steht? Was ist Bourbon eigentlich? Und weil wir nicht ewig Zeit haben, fangen wir direkt an. Und zwar am Anfang. Da war das Wort und dann kam Bourbon… zumindest glaube ich das.
Was ist Bourbon eigentlich?
Damit ein Whiskey das Label Bourbon tragen darf, muss er einige Bedingungen erfüllen. Allem voran steht, dass nur ein in den USA gebrannter Whiskey aus mindestens 51 % Mais in der Maische die geschützte Bezeichnung Bourbon tragen darf. Vor der Lagerung darf der Alkoholgehalt im Brand selbst nicht höher als 80 % sein, zu Beginn der Lagerung nicht mehr als 62,5 %. Solltest du also Vorhaben, selbst Bourbon zu brennen, musst du zunächst in die USA auswandern. Doch Bourbon ist nicht gleich Bourbon, es gibt Unterschiede zwischen einzelnen Whiskeysorten, die sich dem Prinzip des Brennens anschließen, jedoch auf weitere Besonderheiten Wert legen.
Ist Jack Daniel’s Bourbon? Was ist Tennessee Whiskey?
Bei der wohl bekanntesten und beliebtesten Whiskeysorte aus den USA besteht bei der Einordnung sehr oft Uneinigkeit. Jack Daniel’s bezeichnet sein Produkt als Tennessee Whiskey und nicht als Bourbon. Der Grund: Marketing! Um sich auf dem umkämpften amerikanischen Markt zu positionieren, kreierte Art Hancock, seinerzeit Marketingchef für die Marke, in den 1950er Jahren eine Strategie, die sich von allen Mitbewerbern absetzte. Anstatt auf große Werbeplakate mit männlicher Motivik zu setzen, warb Jack Daniel’s mit dem einfachen Leben der Bewohner*innen der Kleinstadt Lynchberg in, genau, Tennessee. Hier wird bis heute Jack Daniel’s als Bourbon gebrannt mit der geschützten geografischen Bezeichnung Tennessee Whiskey. Von hier ausgehend begann der Mythos Jack Daniel’s, der in unzählige Episoden dazu führte, dass kaum eine andere Marke so für amerikanischen Whiskey steht wie eben der aus der eckigen Flasche mit schwarzem Label. Neben den genannten Anforderungen an Bourbon kommt bei Tennessee Whiskey also der Bundestaat hinzu. Außerdem wird bei der Herstellung auf eine Kohlefiltration gesetzt, den sogenannten Lincoln County Process. Dieser wurde in der Cave Springs Destillery entwickelt… heute heißt die Destillerie, genau, Jack Daniel’s.
Was ist Kentucky Bourbon wie Jim Beam, Marker’s Mark oder Four Roses?
Hier kommen wir zu einer schönen Anekdote, wie der Bourbon zu seinem Namen kam. Der referiert auf seinen Ursprung im County Bourbon (benannt nach einem französischen Königsgeschlecht für die Unterstützung im Unabhängigkeitskrieg) im Bundesstaat Kentucky, wo der erste Bourbon gebrannt worden ist. Kentucky Bourbon bezeichnet also naheliegender Weise einen Bourbon aus dem Bundesstaat Kentucky. Nur wenn er hier gebrannt wurde und mindestens ein Jahr lang reifen durfte, bekommt die Flasche das Label Kentucky (Straight) Bourbon. Also auch Jim Beam, Marker’s Mark und Co. sind Bourbon Whiskey mit einem kleinen, aber feinen Extra. Das Besondere an Bourbon allgemein ist sein milder, süßer Geschmack mit Vanille-, Karamell- und unzähligen weiteren Aromen, die man sonst nirgends in der Kombination findet. Das Lagern in amerikanischen Eichenfässern befreit viel des im Holz befindlichen Vanillins und die Maische mit hohem Maisanteil bringt Süße und Leichtigkeit.
Genug Infos! Her mit den Drinks!
Bourbon, egal ob aus Tennessee oder Kentucky, ist der verbreitetste Whiskey zum Mixen von Cocktails. Um den Tag des Bourbon auch mit all denjenigen zu feiern, die sich an einem Glas purem Whiskey nicht erfreuen können, haben wir auf unserer Cocktailkarte passende Drinks für den heutigen Feiertag am Start. Wirf einen Blick auf unsere Whiskey-Cocktails, heute natürlich mit Bourbon:
Wenn du so richtig nerden willst, haben wir in unserer Kochschule jede Menge Wissenswertes zum Thema Whisk(e)y gesammelt. Natürlich findest du dort viele weitere Feste, die wir zu diesen für den Foodie-Kalender unverzichtbaren Feiertagen veranstaltet haben. Schau unbedingt rein!
Peace!
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