Hast du schon einmal ein amerikanisches Rezept gelesen und bist dann über die Zutat “evaporated milk” gestolpert? Damit bist du nicht allein, denn das passiert sehr vielen Menschen, die ihre Backrezepte aus dem angelsächsischen Sprachraum beziehen. Aber keine Sorge, hinter “evaporated milk” verbirgt sich in Deutschland ein sehr bekanntes Produkt – nämlich ganz einfache, ungesüßte Kondensmilch oder Dosenmilch (je nachdem, welche Bezeichnung dir lieber ist).
Auch wenn sie hierzulande vor allem mit der Kaffeetafel in der alten Bonner Republik in Verbindung gebracht wird und einem eher die Aura von Häkeldeckchen, Helmut Kohl und Holzvertäflungen verspürt, ist sie eine super Zutat für allerlei Backwaren und Gerichte.
Deswegen solltest du Kondensmilch in der Küche verwenden
Ungesüßte Kondensmilch kannst du ganz unterschiedlich in der Küche einsetzen. Da wäre zum einen die Möglichkeit, mit ihr Sahne in Saucen, Suppen und Aufläufen zu ersetzen. Sie hat dabei den riesigen Vorteil, dass sie nicht ausflockt. Das verbessert nicht nur die Textur, sondern auch das Erscheinungsbild. Zudem liefert Kondensmilch, im Gegensatz zur normalen Milch, den leicht süßlichen Geschmack von Sahne und das vollmundige Mundgefühl. Einziger Haken: Kondensmilch lässt sich leider nicht aufschlagen wie Sahne.
Unsere besten Rezepte mit Kondensmilch
Außerdem kannst du Kondensmilch auch als Ersatz für Milch verwenden. Verrückt, oder? Dafür musst lediglich die benötigte Menge an Milch durch einen Teil Kondensmilch und einen Teil Wasser ersetzen.
Beim Backen kann Kondensmilch ebenfalls von Vorteil sein. Sie gibt Backwaren eine fluffige Textur, da sie einen etwas höheren Eiweißgehalt hat als normale Milch. Dadurch bekommt der Teig mehr Stabilität, ohne dabei zu fest zu werden. Die leichte Karamellnote, die die Kondensmilch bei ihrem Herstellungsprozess erhält, ist natürlich ebenfalls erwähnenswert und verleiht jeder Backware eine weitere angenehme Geschmacksdimension.
Evaporated milk vs. condensed milk: Was ist eigentlich der Unterschied?
Wenn wir schon einmal beim Thema Backen, Rezepte und Kondensmilch sind: Nicht wenige Rezepte verlangen nach “evaporated milk” und “condensed milk”. Ein klassischer Fall ist da der südamerikanische Klassiker Tres leches. Das kann beim deutschen Publikum natürlich Verwirrung vorrufen, denn warum sollte man zweimal dasselbe Produkt in der Zutatenliste aufführen?
Das hat einen ganz einfachen Grund: Während mit “evaporated milk” stinknormale ungesüßte Kondensmilch gemeint ist, meint “condensed milk” in amerikanischen Rezepten in den meisten Fällen gezuckerte Kondensmilch. Und das sind, meiner Meinung nach, zwei ganz unterschiedliche Produkte.
Gezuckerte Kondensmilch unterscheidet sich von ihrem ungesüßten Pendant durch Zugabe von Zucker. Früher sollte dieser das Bakterienwachstum verhindern, heute ist das nicht mehr nötig. Bis zu 45 Prozent Zucker werden der gezuckerten Kondensmilch aber immer noch hinzugefügt. Schmeckt ja auch gut und lässt sich ganz unterschiedlich einsetzen. In vielen Ländern ist gezuckerte Kondensmilch sogar gar nicht mehr aus der Küche wegzudenken.
Unsere besten Rezepte mit gezuckerter Kondensmilch
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