Kaffee gehört für viele Menschen einfach zu einem gelungenen Start in den Tag dazu. Der bohnige Wachmacher ist, laut Statista, das beliebteste Heißgetränk in Deutschland. Der Pro-Kopf-Konsum pro Jahr liegt durchschnittlich bei unglaublichen 167 Liter im Jahr. Das ist ungefähr eine ganze Badewanne voll mit dem koffeinhaltigen Heißgetränk. Und weil Kaffee so beliebt ist, verfeinert man ihn auch mit allerlei Dingen, wie Milch oder Sirup und neuerdings auch mit Pilzen. Du hast dich nicht verlesen! Pilzkaffee oder Mushroom-Coffee ist der sprichwörtlich heiße Scheiß, um seiner Gesundheit möglicherweise etwas Gutes zu tun. Und wir verraten dir, was es damit auf sich hat.
Mushroom-Coffee: Das steckt dahinter
Mushroom-Coffee ist letztendlich nichts anderes als Instant-Kaffee, den man mit sogenannten “Vitalpilzen” bzw. “Heilpilzen” versetzt hat. Die verwendeten Pilze sind schon seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und Ayurvedischen Medizin. Sie werden, in Kombination mit anderen pflanzlichen Heilmitteln, für die Pilztherapie (Mykotherapie) eingesetzt. Die Pilze sollen das Immunsystem stärken, den Blutzucker senken und sogar bei Krebsleiden förderlich sein. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass findige Marketing-Strategen diese Claims für sich nutzen, denn schließlich wollen ja die meisten Menschen ein gesundes, vitales und möglichst langes Leben führen. Und schon ist ein neuer Gesundheitstrend geboren, dem man kaum noch entfliehen kann.
Laut der Verbraucherzentrale sollten Verbraucher bei gesundheitlichen Versprechen skeptisch sein, da die Begriffe ‘Vitalpilz’ oder ‘Heilpilz’ in Deutschland nicht rechtlich geschützt sind. Dementsprechend dürfen sie auch nicht mit Heilversprechen beworben werden. Das liegt auch daran, dass die vermeintlichen gesundheitlichen Vorteile nicht ausreichend mit Studien belegt sind. Aussagekräftige, klinische Studien sind hier eher Mangelware. Deswegen solltest du bei gesundheitlichen Versprechen, die mit der Verwendung von “Heilpilzen” einhergehen, stutzig sein. Besonders, wenn diese behaupten, dass eine Vielzahl von Krankheiten mit unterschiedlichen Schweregraden “geheilt” werden können (Das ist übrigens auch bei anderen vermeintlichen Wundermitteln eine gute Strategie).
Grundsätzlich sind Pilzkaffees aber nicht gesundheitsschädlich. In großen Mengen solltest du ihn aber nicht trinken, sondern nur im Maßen. So kannst du mögliche Risiken, die noch nicht entdeckt wurden, zumindest etwas verringern.
Diese Pilzsorten verwendet man für Pilzkaffee
In Mushroom-Coffee verwendet man ganz unterschiedliche Pilzsorten, die sich nicht als Speisepilze nutzen lassen. Zu den beliebtesten Sorten, die sich in verschiedenen Pilzkaffee-Mischungen finden lassen, gehören: Löwenmähne (Hericium erinaceus), Reishi (Ganoderma lucidum), Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) und der Chaga (Inonotus obliquus). Sie können, neben den oben beschriebenen möglichen Vorteilen, mit sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen punkten. Diese sind zumindest in einer gesunden Ernährung gerngesehene Nährstoffe.
Abgesehen vom Chaga, kommen alle diese Pilzarten aus China, Japan oder Südkorea und werden dort in Gewächshäusern kultiviert. In Deutschland und Europa verkauft man sie meistens in getrockneter Form, oder halt als Zusatz in Mushroom-Coffee.
Der Chaga hingegen stammt aus Nordeuropa. Dort ist auch der Pilzkaffee im Zweiten Weltkrieg erfunden worden. In Finnland stellte man nämlich aus dem Pilz, der ausschließlich in Nordeuropa wächst, einen Kaffeeersatz her. Mit durchschlagendem Erfolg, wie sich rund 70 Jahre später zeigt.
Laut der Verbraucherzentrale, können die Pilze mit Schadstoffen, wie Pflanzengiften belastet sein. Deswegen ist es ratsam, einen Pilzkaffe ausschließlich in Bio-Qualität zu verwenden. Noch besser sind Kaffees mit Pilzzusatz, die fair produziert und gehandelt werden.
So bereitest du die Kaffeespezialität zu
Um Mushroom-Coffee zuzubereiten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Variante ist es, sich den bereits vorgefertigten Kaffee zu kaufen und ihn dann wie einen Instant-Kaffee mit heißem Wasser zu überschütten. Danach kannst du ihn genießen. Pilzkaffee kannst du außerdem selbst herstellen und damit es etwas Geld sparen. Denn die Produkte im Handel sind oft sehr teuer. Dafür kannst du dir Heilpilzpulver von seriösen Quellen kaufen. Apotheken und Reformhäuser sind dafür ein guter Anlaufpunkt, denn dort kannst du dir über eine gute Qualität der Produkte sicher sein und eine ausgiebige Beratung ist ebenfalls möglich.
Um Mushroom-Coffee selbst zu machen, kannst du wie folgt vorgehen:
- Brühe zunächst eine Tasse deines Lieblingskaffees.
- Anschließend fügst du das Pilzpulver hinzu. Achte dabei auf die Dosierungsempfehlungen der Pülverchen. Eine Messerspitze ist in der Regel aber ausreichend.
- Zum Schluss kannst du deinen Pilzkaffee noch mit Milch, Süßungsmitteln oder Gewürzen verfeinern und ihn zum Beispiel als Shiitake-Latte zu genießen.
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!