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Apfelsorten: Alte und neue Sorten

Lerne alte und neue Apfelsorten kennen und genieße die köstlichen Rezepte mit einer der beliebtesten Früchte der Deutschen.

Mehrere Zweige mit der Apfelsorte Gloster. Es ist keine neue, sondern eine alte Sorte.
Zum Anbeißen: So schön und knackig sieht die alte Apfelsorte Gloster aus. © Schutterstock / Algirdas Gelazius


Der Apfel gilt seit langem als das Lieblingsobst der Deutschen. Weltweit gibt es etwa 20.000 bis 30.000 Sorten, von denen rund 70 in Deutschland für den Handel kultiviert werden. Die Deutschen greifen besonders gerne zum heimischen Apfel, egal ob sie ihn roh essen oder zum Backen und Kochen verwenden. Dabei ist es wichtig, beim Kauf die richtige Sorte zu wählen, da sich die Äpfel nicht nur in der Farbe, sondern auch im Aroma unterscheiden. Wir stellen neue und alte Apfelsorten sowie deren Stärken vor.

Apropos Stärkung: Tauche mit dem EAT CLUB in die wunderbare Welt der Äpfel ein und freue dich auf diese genussvollen Apfel-Rezepte:

Alte Apfelsorten und ihre Verwendung

Apfel ist nicht gleich Apfel! Alte Apfelsorten, wie etwa Boskoop, Gloster oder Gravensteiner, enthalten mehr Gerbstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als neuere. Die Inhaltsstoffe wurden zugunsten eines süßen Geschmacks herausgezüchtet. Deshalb werden alte Sorten in der Regel nur zum Backen, Einkochen oder Auspressen verwendet. Und das ist schade, denn sie schmecken auch frisch aus der Hand hervorragend. Hier sind einige ausgewählte alte Sorten.

  1. Gloster: Sie stammt aus Deutschland und entstand einst durch Kreuzung von Glockenapfel und Richard Delicious. Der rote Winterapfel hat einen süß-säuerlichen Geschmack und eignet sich exzellent für den frischen Verzehr. Er ist zudem eine ausgezeichnete Wahl für Apfelmus und Apfelkuchen.
  2. Gravensteiner: Die dänische Apfelsorte beeindruckt mit großen, gelb-roten “Flammen” auf ihrer Schale. Der aromatische Herbstapfel hat einen süß-säuerlichen Geschmack und saftiges Fruchtfleisch. Er wird gerne für Kuchen, Mus und selbst gemachten Apfelsaft verwendet. Der süß-säuerliche Geschmack und das saftige Fruchtfleisch machen ihn vielseitig einsetzbar.
  3. Boskoop: Die alte Apfelsorte stammt ursprünglich aus den Niederlanden und wird zumeist als Boskoop angeboten. Sie schmeckt säuerlich und aromatisch. Auch ihr Aussehen ist speziell: Ein Boskoop ist eher groß und hat eine unregelmäßige Form. Sie ist die beste Wahl zum Backen und Kochen, da ihr festes Fruchtfleisch auch bei Hitze gut seine Form behält. Außerdem wird sie oft für Mus, Kompott und Saft verwendet.
  4. James Grieve: Auch hier handelt es sich um eine alte Apfelsorte. Die stammt allerdings ursprünglich aus Schottland. Ihr Schale ist dünn und glatt, weshalb sie leicht fettig oder wachsig wirken kann. James Grieve ist sehr saftig und schmeckt eher zart. Und da sie sich nicht lagern lässt, ist sie perfekt für den frischen Genuss!
  5. Weitere alte Sorten: Geheimrat Dr. Oldenburg, Granny Smith, Cox Orange, Landsberger Renette oder Kronprinz Rudolf – die Liste lässt sich unendlich fortführen. Sie alle sind gesund – vor allem, wenn sie mit Schale gegessen werden.

Oder für einen köstlichen Apfelkuchen Elsässer Art verwendet werden. Wie der gemacht wird, zeigen wir im Video.

Apfelkuchen Elsässer Art

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Neue Apfelsorten sind Global Player

Was sind eigentlich neue Apfelsorten? Gibt es eine zeitliche Einschränkung? Wie etwa der Äquator, welcher den Globus in eine nördliche und eine südliche Hemisphäre teilt. Eher nicht.

Apfelsorten gelten im Allgemeinen als neu, wenn sie in den letzten 50-60 Jahren gezüchtet und im Handel angeboten wurden. Einige neue Züchtungen, wie etwa der süße Golden Delicious, werden mittlerweile weltweit kultiviert. Diese Sorten sind oft das Ergebnis gezielter Züchtungsprogramme, die darauf abzielen, bestimmte Eigenschaften wie höhere Erträge, Krankheitsresistenz, längere Lagerfähigkeit oder süßeren Geschmack zu fördern.

Die weltweiten Apfel-Stars

  1. Royal Gala: Ursprünglich stammt der runde, rot-orange marmorierte Apfel aus Neuseeland. Sein gelbes Fruchtfleisch ist fest, süß und fein säuerlich. Trotz der feinen Säure lieben ihn Kinder.
  2. Golden Delicious: Die goldgelbe Apfelsorte ist süß, hat wenig Säure und ist außerdem herrlich saftig. Der Golden Delicious ist eine der am häufigsten angebauten Sorten der Welt und wird gerne zu Kompott verarbeitet.
  3. Elster: Es handelt sich um eine der beliebtesten Apfelsorten in Deutschland. Das gefällige Obst wurde in den 1950er Jahren in den Niederlanden gezüchtet und hat eine gelbe und sonnenseits rot gefärbter Schale. Elstar-Äpfel sind bekannt für ihren ausgewogenen süß-säuerlichen Geschmack und lassen sich vielseitig verwenden.
  4. Braeburn: Der neuseeländische Apfel ist grünlich, gelb und rot. Sein festes, sehr saftiges Fruchtfleisch schmeckt süß-säuerlich. Er ist ein Spezialist für Apfelmus und weltweit sehr populär. 
  5. Jonagold: Unter den jungen ist er eine alte Apfelsorte. Der rotbackige Apfel mit dem aromatischen und süßsäuerlichem Fleisch wurde 1943 in den USA durch Kreuzung der Sorten “Jonathan” und “Golden Delicious” entwickelt.

Über Rosen lässt sich dichten, in die Äpfel muss man beißen.

Johann Wolfgang von Goethe (1794-1832), Faust II.

Fazit: Alte und neue Apfelsorten

Klar, im Supermarkt gibt es Äpfel das ganze Jahr über. Aber sind die Regale und Körbe voll mit genussreifen Apfelsorten von heimischen Obstbauern, sollten sie immer die erste Wahl sein. Denn saisonales Obst benötigt kein Gewächshaus und regionale Ware hat kurze Transportwege. Und um deinen CO2-Fußabdruck weiter zu minimieren, ist Bio-Ware die bessere Wahl! Ob es sich dabei um alte oder neue Apfelsorten handelt, bleibt jedem selbst überlassen.

Auf unseren Themenseiten erhältst du einen umfassenden Überblick über Obst und Früchte sowie eine ausführliche Warenkunde. Freue dich auf unterhaltsame Texte und nicht ganz so geheime Küchengeheimnisse. Weitere Tipps und Tricks findest du auch in unserer Kochschule.

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