In Zeiten, in denen gefühlt alles teurer wird und immer Menschen auf ihre Ausgaben achten müssen, freut man sich über Spartipps. Ein besonders hoher Kostenpunkt ist bei vielen der Lebensmitteleinkauf. Leider lässt der sich nicht vermeiden und dementsprechend nicht komplett aus dem Budgetplan streichen. Aber mit etwas Geschick und klugem Vorgehen kann man auch hier noch einiges an Kosten einsparen und dadurch günstig einkaufen. Ein weiterer Nebeneffekt: Man verhindert außerdem Lebensmittelverschwendung. Das tut nicht nur dem Geldbeutel gut, sondern auch der Umwelt.
Lebensmittelverschwendung: Ein unnötiges Problem
2024 allein landeten in Deutschland knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Für etwa 58 Prozent waren Privathaushalte verantwortlich, 18 Prozent entfielen auf die Außer-Haus-Verpflegung, 15 Prozent auf die Lebensmittelverarbeitung, sieben Prozent auf den Handel und circa zwei Prozent auf die Lebensmittelproduktion. Das geht aus den Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervor.
Viele dieser Lebensmittel landen unnötig im Abfall, zum Beispiel weil sie falsch gelagert wurden oder Menschen das Mindesthaltbarkeitsdatum als Ablaufdatum verstehen. Dabei sind genau diese Lebensmittel in den allermeisten Fällen länger genießbar. Denn das Mindesthaltbarkeitsdatum ist letztendlich nichts anderes als eine Art Garantiegewährleistung des Herstellers. Bis zu dem angegebenen Datum garantiert er Hersteller, dass das Produkt einwandfrei ist. Danach können sich Konsistenz, Farbe oder Geschmack ändern. In den meisten Fällen ist das aber Produkt aber noch genießbar und für den Verzehr geeignet.
Lebensmittelverschwendung vermeiden: Missachte das MHD
Wer also einen ersten Schritt gegen Lebensmittelverschwendung unternehmen möchte, sollte das Mindesthaltbarkeitsdatum gelinde gesagt ignorieren. Verlasse dich lieber auf deine Sinne und überprüfe das Produkt auf Aussehen, Geruch und Geschmack. Wenn etwas komisch sein sollte, iss es besser nicht mehr. Wenn alles in Ordnung ist, kannst du den Joghurt oder Ähnliches noch verzehren. Bei vielen Eigenmarken der großen Supermärkte findest du mittlerweile sogar Hinweise darauf, dass die Produkte häufig noch länger gut sind.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist es, dass du natürlich auch eine Menge Geld sparst. Du wirfst erstens keines weg und zweitens musst du nicht so oft einkaufen gehen, was ebenfalls Geld spart.
Lebensmittel richtig lagern: Nicht alles gehört in den Kühlschrank
Wie bereits oben gesagt ist einer der Hauptgründe für Lebensmittelverschwendung, dass sehr viele Lebensmittel schlichtweg falsch gelagert werden. Der Kühlschrank ist zwar eine super Erfindung, aber nicht alles hält darin länger. Einige Lebensmittel, wie zum Beispiel Zwiebeln, mögen das feucht-kalte Klima gar nicht und verschimmeln. Gar nicht cool.
Damit auch du in Zukunft dein Essen länger haltbar machen kannst und Lebensmittelverschwendung vermeidest, haben wir bereits ein paar Guides für dich geschrieben. Klick dich am besten durch und bereichere dich an dem Lesestoff:
Günstig einkaufen und Lebensmittel retten
Da der Handel ebenfalls zum Problem der Lebensmittelverschwendung beiträgt, haben sich einige Lebensmittelhändler, wie zum Beispiel Lidl, dem Problem angenommen. Dort versucht man nämlich aktiv, die Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Das Schöne ist: Als Kund*in kann man hier auch noch günstig einkaufen und sogar Menschen in Not helfen.
1. Lebensmittelverschwendung mit Rettertüten reduzieren
Vielleicht sind sie dir auch schon aufgefallen, aber seit geraumer Zeit tauchen in immer mehr Supermärkten sogenannte “Rettertüten” auf. Darin befinden sich mehrere Kilogramm Obst und Gemüse, die nicht mehr so schön anzusehen sind, aber zu schade, um im Müll zu landen. Das ist eine gute Möglichkeit, um günstiger einzukaufen. Denn so eine Tüte kostet meistens nur drei bis fünf Euro. Für die Menge an Obst und Gemüse ist das wirklich beachtlich.
Ein weiterer Bonuspunkt: Bei Lidl kann man mit dem Erwerb einer Rettertüte auch noch einen guten Zweck unterstützen. Denn 20 Cent pro Tüte gehen an die Tafeln in Deutschland, die Menschen mit sehr geringem Einkommen mit Essen unterstützen. So verhindert man nicht nur Lebensmittelverschwendung und kann günstig einkaufen, sondern tut auch noch etwas für das Karmakonto.
2. Backwaren vor der Tonne retten
Nicht nur die Rettertüten ziehen in immer mehr Supermärkte ein, sondern auch reduzierte Backwaren vom Vortag. Diese sind meistens gesondert abgepackt. Hier kann man wirklich sehr gute Schnäppchen machen und gleichzeitig Lebensmittelverschwendung vermeiden. Denn Backwaren gehören zu den Lebensmitteln, die laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft am meisten in die Tonne wandern.
Meistens sind gleich fünf bis zehn Teilchen in dem Beutel drin, jedes ist dann noch einmal um circa 50 Prozent reduziert. Das Brot und die Brötchen sind meistens nur einen Tag alt und lassen sich in der Regel leicht aufbacken beziehungsweise in der Küche weiterverwenden. Probier doch mal diese Rezepte, um altes Brot zu verwerten:
Du kannst, wenn du es wider erwartend nicht schaffen solltest, alles rechtzeitig zu verwerten, auch einen Vorrat anlegen und diesen einfrieren. Die meisten Backwaren eignen sich nämlich hervorragend dafür. So musst du nie mehr fürchten, zu wenig Brot im Haus zu haben und kannst gleichzeitig auch noch Geld sparen.
3. Lebensmittel kurz vor dem Ablaufdatum kaufen
Ein weiterer Tipp, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und günstig einzukaufen, ist es, Lebensmittel kurz vor dem Ablaufdatum zu kaufen. Da kann man nämlich wirklich richtig gute Schnäppchen machen. Einige Supermärkte, wie zum Beispiel Lidl, stellen dafür extra Boxen auf, die bereits reduzierte an prominenter Stelle im Regal platzieren. Greife da am besten zu, vor allem wenn es sich um Markenprodukte handelt. Denn wie bereits oben gesagt, die Produkte sind meistens noch weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar.
Aber damit nicht genug. Bei einem Besuch in einer Lidl-Filiale wurde mir sogar erklärt, dass der Zeitpunkt der Preissenkung für die Kund*innen einsehbar ist. Du hast richtig gehört: Du kannst sehen, wann ein Artikel rabattiert wird. Auf den Preisschildern steht das etwas versteckt drauf. Die Buchstaben-Zahlen-Kombination in der unteren Mitte des Schilds gibt an, wann der Artikel reduziert wird. “3 T” bedeutet dann, dass Artikel drei Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums reduziert werden. Wer also etwas warten kann, kann auch hier günstiger einkaufen und gleichzeitig weniger Lebensmittel verschwenden.
Fazit: Lebensmittelverschwendung vermeiden und günstig einkaufen lässt sich gut kombinieren
Wie du an unserem Beitrag gesehen hast, kann man sowohl im eigenen Zuhause und beim Einkauf einiges dafür tun, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Dadurch hast du auch gleichzeitig den Vorteil, günstiger einkaufen zu können und langfristig Geld zu sparen.
Besonders in Zeiten wie diesen, wo immer mehr Menschen kaum Geld haben, um sich Essen zu leisten, ist es besonders wichtig, Lebensmittelverschwendung so gut es geht zu umgehen. Denn es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass wir es uns leisten können, gute Produkte wegzuschmeißen, während andere sich am 21. des Monats fragen müssen, ob man zum Abendessen lieber schlafen geht, als etwas zu essen.
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!