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Gewürze richtig dosieren: Diese Fehler machen viele beim Würzen

Würzen ist doch ganz einfach – oder etwa doch nicht? Tatsächlich kann einiges schiefgehen! Wir verraten dir vier typische Fehler, die die meisten beim Würzen begehen.

6 Löffel mit vielen verschiedenen bunten Gewürzen vor einem dunklen Hintergrund, auf dem wiederum verschiedene Gewürze gezeigt werden
Die Auswahl ist unendlich groß: Gewürze gibt es in den verschiedensten Formen und Farben. Wichtig für den perfekten Geschmack ist es, richtig mit den Gewürzen umgehen zu können! © GettyImages/ Achiam Photography

Beim Einsatz von Gewürzen und Kräutern ist Feingefühl gefragt. Die Geschmacksträger in frischer, getrockneter oder pulverisierter Form können jedes Essen genauso schnell in einen Gaumenschmaus verwandeln, wie sie es ruinieren können! Faktoren wie die Aufbewahrung, die Dosierung, der Zeitpunkt und die genaue Verwendung spielen bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle. Gehe diesen vier Fehlern beim Würzen aus dem Weg, und du kannst mit Gewürzen so einiges erreichen!

Richtig würzen: Diese 4 Fehler solltest du vermeiden

1.Falsche Aufbewahrung der Gewürze

Gewürze müssen gut behandelt werden. Sie sollten in idealen Umständen gelagert werden, damit sie ihr volles Aroma entfalten können. Die Aufbewahrung ist dabei essenziell: Richtig gemacht wird das Aroma präserviert, während es bei falscher Lagerung schnell verloren geht. Und wie sorgst du für eine ideale Lagerung?

Gewürze sind besonders empfindlich, was Feuchtigkeit und Licht angeht. Sind sie diesen beiden Faktoren zu einem erhöhten Maße ausgesetzt, verabschiedet sich das Aroma schnell. Deswegen: Auch wenn du vielleicht schöne Gewürzbehälter hast, solltest du sie nicht auf einem offenen Regal zur Schau stellen. Weniger sichtbar, aber um einiges besser für die Haltbarkeit des Geschmackes sind dunkle und trockene Orte. Die idealen Aufbewahrungsplätze befinden sich beispielsweise in einer Schublade oder einem Schrank, wo du ein extra Fach für Gewürze anlegen könntest.

2. Fehler bei der Dosierung

Einzelne Gerichte und Zutaten harmonieren besonders gut mit einer bestimmten Auswahl an Gewürzen und Kräutern. So wird die Frage nach dem “Was?” häufig schon durch das Rezept oder Erfahrungen beantwortet. Bleibt noch die Frage “Wie viel?” offen. Auch hier geben Rezepte gerne genaue Angaben an. Doch muss man vorsichtig sein: Geschmack ist sehr individuell. Vielleicht ist dir die angegebene Menge zu viel, vielleicht auch zu wenig.

Hier sind Improvisation und Ausprobieren gefragt, genau wie Geduld und Feingefühl: Fange mit kleinen Mengen an, warte kurz, damit sich das Aroma entfalten kann, und schmecke regelmäßig ab. Würze vorsichtig so lange nach, bis du deinen persönlichen Geschmack getroffen hast. Damit es beim nächsten Mal schneller geht, behalte einen Überblick über die verwendete Menge und notiere sie dir im Rezept!

Genau wie jeder Geschmack unterschiedlich ist, ist es auch jedes Gericht. Nur weil beispielsweise vier Teelöffel Paprikapulver für das eine geeignet sind, bedeutet es nicht, dass dies die ideale Menge für ein anderes sein muss. Hierbei solltest du auf die Intensität des Eigengeschmackes der Zutaten achten und in welchem Grade du diesen beibehalten willst. Um den Geschmack von mildem Gemüse nicht voll und ganz zu überdecken, kannst du hier vorsichtiger beim Würzen vorgehen. Bei intensiv schmeckenden Zutaten wirst du wahrscheinlich etwas mehr von bestimmten Gewürze benötigen, damit diese mit dem Eigengeschmack mithalten können.

Die verschiedenen Geschmäcker sollten eine gute Balance haben und zu einem stimmigen, aber dennoch nuancierten Geschmack führen. Eine Gefahr, solch ein Ergebnis nicht zu erreichen, besteht darin, zu viel von einem Gewürz zu benutzen.

Ein beliebter Kandidat für die falsche Menge ist Salz: Es garantiert Geschmack, doch dieser kann schnell sehr dominant werden und die Vielseitigkeit neutralisieren. Hinzu kommt, dass Salz in großen Mengen nicht gut für deine Gesundheit ist: Mehr als die empfohlenen fünf Gramm täglich solltest du nicht zu dir nehmen. Ein erhöhter Salzkonsum kann sich schädlich auf deinen Körper auswirken und beispielsweise zu erhöhtem Blutdruck beitragen. Versuche also, mit Salz etwas sparsamer umzugehen und Geschmack mithilfe der vielen anderen Gewürze zu erzeugen.

3. Falsches Timing beim Würzen

Jedes Gewürz braucht seine eigene Zeit, um seinen vollen Geschmack zu entfalten. Bei manchen Gewürzen geht das Aroma verloren, wenn sie zu früh zum Einsatz kommen, andere brauchen die Zeit, um wirklich einzuziehen.

Salz gewinnt mit der Zeit an Intensität und verliert nicht an Geschmack. Deshalb solltest du es relativ früh in den Topf oder die Pfanne geben. Achte darauf, eher weniger als mehr zu benutzen. Während des Kochprozesses intensiviert sich der Geschmack und es muss dementsprechend weniger nach gesalzen werden; eine gute Methode, um den Salzgehalt des Essens niedrig zu halten.

Auch von Anfang an dabei sein sollten Gewürze am Stück wie beispielsweise Nelken, Fenchelsamen und Pfefferkörner, aber auch getrocknete Kräuter wie Lorbeerblätter oder Oregano. Der Geschmack ist in diesen Fällen sozusagen noch “verschlossen”, wird also im Laufe des Kochens oder Bratens freigesetzt und kann erst dann so richtig das Gericht veredeln.

Sind diese Gewürze aber zu praktischem Pulver gemahlen, werden die Aromen bereits in dem Prozess des Pulverisierens freigesetzt – sie werden nicht mehr von einer Schale oder Außenwand eingeschlossen. Das heißt, dass sie weniger intensiv sind und schneller ihr Aroma verlieren. Folglich sollten Gewürze in pulverisierter Form erst gegen Ende der Zubereitung zum Gericht gegeben werden. In diese Kategorie zählt auch gemahlener Pfeffer. Anders als Salz sollte er am Ende des Kochprozesses zugegeben werden, um keinen bitteren Geschmack abzugeben.

Das gilt genauso für frische Kräuter wie Basilikum und Minze. Gib sie für den Feinschliff ganz am Ende hinzu, um ihren Eigengeschmack beizubehalten und dem Gericht Frische zu verleihen.

4. Wertvolles Potenzial der Gewürze verschenken

Mit kleinen Tricks kann das Aroma bestimmter Gewürzen noch intensiviert werden. So bekommst du einen distinktiveren Geschmack und musst am Ende sogar weniger Gewürze verwenden. Bei getrockneten Gewürzen am Stück wie Nelken, Piment, Kardamom, Kreuzkümmel, Fenchelsamen und Chili lohnt es, sich die Zeit zu nehmen und diese als zunächst in einer Pfanne ohne weitere Zutaten, nicht einmal Öl, anzurösten. Damit nichts verbrennt, musst du die Gewürze kontinuierlich rühren.

Sind die Gewürze gut geröstet, steigt ein Duft aus der Pfanne auf und du kannst das freigelassene Aroma buchstäblich wahrnehmen. Wenn das der Fall ist, beginnst du, die weiteren Zutaten hinzuzufügen. Diese nehmen dann das freigelassene Aroma besser auf.

Beachte diese einfachen Tipps und finde deinen eigenen Geschmack: Experimentiere mit verschiedenen Gewürzen, behandle sie aber ihren Charakteristika entsprechend. Dann kann beim Würzen nichts mehr schiefgehen.


Schon gewusst, wozu Gewürze noch alles gut sind? Mit Kümmel kannst du beispielsweise abnehmen! Häufige Fehler lauern übrigens auch beim Zubereiten von Nudeln: Das sind typische Fehler beim Pastakochen. Viele Gewürzmischungen kannst du übrigens selbst machen: