Pilze selbst züchten? Klar, das Internet und sämtliche Social-Media-Kanäle haben es in den laaaangen letzten zwei Pandemie-Jahren vorgemacht. Die Zwangspause vom herkömmlichen Alltag hatte immerhin ein Gutes: Neue Ideen strömten hinaus in die Welt, Foodies wurden noch kreativer und alle, die bisher mit Kochen und Co. nicht viel am Hut hatten, wurden überhaut erst zu Foodies. Worauf wartest du noch? Es wird Zeit für deine eigene Pilzzucht zu Hause!
Pilze selbst züchten – darum solltest du darüber nachdenken
Die Vorteile der Pilzzucht zu Hause liegen ziemlich klar auf der Hand: Zuallererst mal sparst du dir den Gang in den Wald, denn ab sofort wird in der Küche gesammelt. Perfekt für alle, die es kaum erwarten können oder bei denen der nächste Wald nicht um die Ecke wächst.
Auch super: Du sparst Geld, weil du für Champignons und Co jetzt auf den Supermarkt verzichten kannst. Klar, zunächst musst du ein bisschen Bares ins richtige Equipment investieren. Aber weil die Pilze mehrmals sprießen, macht dich deine eigene Zucht auch mehrmals satt. Ziemlich nachhaltig, oder?
Apropos Nachhaltigkeit: Die Basis für den Pilzanbau ist alter Kaffeesatz. Somit steht das Züchten ganz im Zeichen der Zero-Waste-Bewegung. Und noch ein Vorteil hat die Zucht in den eigenen vier Küchenwänden: Pilze sind kleine Power-Lieferanten und ziemlich gesund. Sie versorgen dich mit B-Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien wie Magnesium und Zink. Wenn es nach uns geht, dürften sie also viel öfter auf dem Teller landen.
Falls du jetzt auf den Geschmack gekommen bist und selbst unter die Hobbyzüchter gehen willst, verraten wir dir hier, was du beachten muss.
Jetzt geht’s los: So funktioniert die Pilzzucht zu Hause
Kräuterseitlinge oder Champignons selbst züchten, wie klappt das? Wie bereits erwähnt, ist die Basis für eine erfolgreiche Pilzzucht alter Kaffeesatz. Den kannst du entweder selbst für die Zucht vorbereiten, oder du bestellst dir einfach ein fertiges Substrat im Internet. Der Vorteil: Das Pilzmyzel, also die Wurzeln, haben den Nährboden bereits durchzogen und du kannst die Fruchtkörper viel schneller ernten.
Hast du das Substrat gekauft, musst du nur noch ein passendes Plätzchen dafür finden und dabei folgende Tipps beachten:
- Pilze mögen Feuchtigkeit. Der Standort sollte also nicht zu trocken sein. Gut geeignet sind Küche oder Badezimmer, mitunter gedeihen die Fruchtkörper aber auch im Keller.
- Direktes Sonnenlicht ist gar nicht gut für deinen Pilznachwuchs. Stelle das Substrat deshalb am besten nicht direkt ans Fenster.
- Pilzkulturen wachsen bestens bei einer Temperatur zwischen 15 und 25 Grad.
Und jetzt heißt es warten. Aber gar nicht so lange, weil die ersten Fruchtkörper schon bald zu sehen sind und nach ein paar Tagen sogar schon geerntet werden können! Und das Beste: Nach der ersten Ladung treiben die Sprösslinge wieder aus und du kannst in ein paar Tagen nochmal zum Messer greifen. Du siehst, Pilze zu Hause züchten ist eigentlich ziemlich leicht.
Und das kannst du mit den ersten selbst gezogenen Pilzen alles zaubern:
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!
Für Profis: Pilze selbst züchten ohne gekauftes Substrat
Wenn du gerne experimentierst, kannst du das Substrat natürlich auch selbst und ohne gekauftes Pilzzucht-Set vorbereiten. Was du dafür brauchst, weißt du ja schon: kalten Kaffee. Oder besser gesagt: kalten Kaffeesatz. Außerdem eine Pilzkultur, die du online bestellen kannst. Möchtest du zum Beispiel Champignons selbst züchten, besorgst du dir die entsprechende Kultur. Diese wird mit dem feuchten Kaffeesatz vermischt und dann in einen Eimer oder Karton gefüllt. Achte darauf, dass der Boden immer schön feucht ist und hilf regelmäßig nach. Idealerweise nimmst du dafür eine Sprühflasche mit frischem Leitungswasser, um die Brut nicht zu ertränken.
Bis erste Fruchtkörper zu sehen sind, dauert es mit dem selbst vorbereiteten Nährboden übrigens ein bisschen länger als bei einem gekauften Substrat, weil das Myzel den Kaffeesatz erst durchdringen muss.
Und dann heißt es an die Töpfe, fertig, loskochen – mit deinen ersten selbst gezüchteten Pilzen! Wir haben schon mal die ersten passenden Rezepte:
Falls dir das noch nicht reicht, schau dir auch unser Rezept für Pilz Stroganoff an. Aktuell schwärmen wir außerdem von dieser Pasta mit Oreganopilzen. Oder du orientierst dich einfach an folgendem Video, ersetzt die Champignons aber mit deinen selbst gezüchteten Exemplaren:
Also los: zuerst die Pilze selbst züchten und dann zu köstlichen Gerichten verarbeiten.
Komm in unserer Kochschule vorbei, um weitere praktische Tipps für die Küche zu bekommen.