Diese Mini-Tartes besitzen eine wunderbar cremige Füllung mit einem extra Hauch Zimt und Vanille. Ihr verführerisch süßer Geschmack ist einzigartig und begeistert zu Recht Einwohner*innen sowie Besucher*innen. Du hast es erraten: Die Rede ist ganz klar von Pastéis de Nata!
Entdecke die Geschichte der Pastéis de Nata
Um diesen Geschichten und Geheimnissen auf den Grund zu gehen, begeben wir uns auf eine kleine Reise. In Raum und Zeit. Nach Portugal, genauer gesagt nach Belém im Westen Lissabons. Noch genauer: In das Mosteiro dos Jerónimos, ein Kloster das im 16. Jahrhundert erbaut wurde, über 20 Königsgräber beherbergt und heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Unsere Geschichte führt uns vorbei an der imposanten Architektur und der großen Anzahl an ehemaligen Herrschern Portugals.
Für uns ist ein bestimmter Raum von Bedeutung: die Waschküche. Hier fing nämlich alles an mit den Pastéis de Nata, wann genau, weiß aber niemand so genau. Aber was hat die Wäsche mit süßen Gebäck zu tun, fragst du dich jetzt vielleicht. Und zu Recht, der Zusammenhang ist weniger als offensichtlich. Zur Stärkung ihre gewaschenen Kleider nutzten die Nonnen und Mönche Eiweiß, sehr viel Eiweiß.
Und wo es viel Eiweiß gibt, gibt es auch viel Eigelb. Nur hilft dieses nicht bei der Wäsche. Wegwerfen kann man das kostbare Essen aber auch nicht: Eine sinnvolle Verwendung muss also her! Und was kann schon sinnvoller sein als das Backen von kleinen süßen Kuchen? Darauf fanden auch die Nonnen und Mönche keine Antwort und verarbeiteten die vielen, vielen Eigelbe zu der verführerischen Creme, die die Pastéis de Nata auszeichnen.
In einer anderen Küche, der zum Kochen, entwickelten die Bewohner des Klosters nun ein geheimes Rezept für die Zubereitung der süßen Schätze. Schätze im wortwörtlichen Sinn, denn der Verkauf des Gebäckes trug zu der Finanzierung des Klosterlebens bei. Die Bewohner Lissabons nahmen gern den Weg in das damals noch etwas außerhalb liegende Belém auf sich, um in den Genuss der Pastéis de Nata zu kommen. Ein weiterer Grund, das Rezept lieber für sich zu behalten. Was die Mönche auch taten, bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, als das Hieronymus-Kloster 1834 schließen musste.
Mit den Bewohnern verließ auch das Geheimrezept die schützenden Wände des Klosters. Es wanderte von den Händen der Mönche in die Hände der Gründer der Fábrica de Pastéis de Belém, die 1837 in der Nähe des Klosters eröffnete. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Pastéis de Nata im großen Stil produziert und in ganz Portugal verkauft. Mittlerweile hat jede Region ihre eigene Version des beliebten Gebäcks, doch das Originalrezept bleibt nach wie vor ein gut behütetes Geheimnis. Heute ist das Kloster eine Touristen-Attraktion, deren Besuch du am besten mit einem Abstecher in die nahe gelegene Fabrik verbinden kannst. Dort kannst du die ganze Geschichte der Pastéis de Nata erleben!
Rezepte für süße Leckerbissen – davon haben wir einige in petto! Wie wäre es mit buttrigen Mil folhas, die ebenfalls in Portugal beheimatet sind? Und wenn es doch mal ein wenig aufwendiger sein soll: Kennst du schon unser Rezept für Schwarzwälder-Kirsch-Waffeltorte? Unbedingt ausprobieren! Schau auf mal in unserer Rezeptsammlung vorbei, da findest du weitere Ideen für Köstlichkeiten wie Kekse, Kuchen und Co.
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!
Kulinarischer Volltreffer: Pastéis de Nata
Beschreibung
Die Pastéis de Nata haben einen langen und spannenden Weg hinter sich gelegt, um heute hier vorgestellt zu werden. Aus der Klosterküche in deine eigene Küche: So bereitest du das süße Gebäck voller Geschichte und Geschmack selbst zu!
Zutaten
Zubereitung
Den Blätterteig vorbereiten:
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Für den Blätterteig-Boden der kleinen Tartes benötigst du eine Muffinform mit mindestens acht Mulden, die du einfetten musst. Schneide anschließend den ausgerollten Blätterteig in acht gleichgroße Kreise (etwa 14 cm ∅).
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Die Teigkreise in die Muffin-Mulden legen und an den Böden und Seiten schön festdrücken, anschließend 15 Minuten ruhen lassen. In der Zwischenzeit die Creme für die Füllung vorbereiten und den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze (Umluft: 160 °C) vorheizen.
Die Creme vorbereiten:
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In einem Topf die Milch erhitzen, den Zucker und das Mark der Vanilleschote unterrühren und alles zusammen aufkochen lassen. Damit die Creme fest wird, die Speisestärke mit 2 EL Wasser verrühren und die Mischung ebenfalls zu der kochenden Milch geben. Erneut aufkochen lassen und danach den Topf vom Herd nehmen.
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In einer kleinen Schüssel die sechs Eigelbe cremig verquirlen und als besondere Note den Zimt mit unterheben. Unter kontinuierlichem Rühren die Vanillemilch in kleinen Portionen zu den Eiern geben und alles gut miteinander vermischen, sodass eine cremige Füllung entsteht.
Füllen, Backen und Genießen:
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Jetzt kommen wieder die vorbereiteten Blätterteigformen ins Spiel! Verteile die noch heiße Vanillecreme auf die acht gekühlten Teigmulden, sodass diese bis zum Rand gefüllt sind.
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Die Muffinform mit den Pastéis de Nata in den vorgeheizten Backofen schieben und etwa 20 bis 25 Minuten backen. Du weißt, dass die Tartes fertig sind, wenn der Blätterteigrand eine gold-braune Farbe angenommen hat und sich auf der Creme dunkel-braune Blasen gebildet haben.
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- Wenn alles seine richtige Farbe angenommen hat, die Tartes aus dem Ofen nehmen und ein wenig abkühlen lassen. Die kleinen gefüllten Süßspeisen lassen sich perfekt zu einer guten Tasse Kaffee genießen!