Castle Rock Kochbuch: Kochen wie bei Stephen King

Denken wir an Stephen King, denken wir an all die schaurig-schönen Geschichten und all die gruseligen Schauplätze, an die er uns in seinen unzähligen Romanen entführt. Einer dieser Orte ist Castle Rock, wo sich viele Storys des King of Horrors abspielen. Nun gibt es Neuigkeiten aus dem kleinen Örtchen im US-Bundesstaat Maine – und die sind alles andere als spooky. Tatsächlich ist Ende September 2022 das “Castle Rock Kochbuch” erschienen. Und wer nun denkt, in diesem schaurige Halloween-Rezepte zu finden, der irrt gewaltig!

Bodenständige Küche aus dem US-Bundesstaat Maine

Tatsächlich haben alle im von Theresa Carle-Sanders verfassten Kochbuch vorgestellten Rezepte ihre Wurzeln im US-Bundesstaat Maine. Dort spielen nämlich nicht nur die meisten Geschichten von Stephen King – es ist außerdem auch die Heimat des Autors, der höchstselbst das Vorwort für das Kochbuch schrieb.

“Ich wurde in Maine geboren, bin in Maine aufgewachsen und werde vermutlich auch dort begraben werden. Doch davor werde ich weiterhin in Maine essen – und vieles von dem, was ich in meinem Leben schon gegessen habe, taucht […] auch in diesem wunderbaren kleinen Kochbuch auf.”
Stephen King

Tatsächlich hat Autorin Theresa Carle-Sanders, ausgebildete Köchin und Rezeptautorin, viel Arbeit und Liebe in ihr Kochbuch gesteckt. Zweieinhalb Jahre dauerte die Recherche für ihr Werk. Sie las alle Stephen-King-Bücher und suchte in ihnen nach Erwähnungen von Essen oder Essenssituationen. Für die Rezepte selbst ließ sie sich von den Beschreibungen Kings inspirieren – sei es von in den Büchern erwähnten Speisen selbst, den zugehörigen Situationen oder auch den damit in Verbindung stehenden Personen. Und damit nicht genug: Die Ergebnisse ihrer Recherche stimmte sie mit Stephen King ab.

Herausgekommen ist das “Castle Rock Kochbuch”, das nicht nur von King höchstpersönlich abgesegnet wurde, sondern auch durch die atmosphärische Bildsprache zu überzeugen weiß. Obendrein gibt’s zu jedem Rezept auch den passenden Textausschnitt aus der passenden Horrorgeschichte von Stephen King – was durchaus auch dazu anregen kann, den betreffenden Roman erneut (oder auch zum ersten Mal) zu lesen.

Du willst einen Einblick ins Kochbuch? Im Folgenden liest du, wie du Apfel-Zimt-Schnecken wie in Maine zubereitest. Inspiriert wurde das Rezept vom King-Roman “Die Arena”. Eine packende Story, die unter dem englischen Originaltitel “Under the Dome” auch als Serie erfolgreich umgesetzt wurde.

Kleiner Tipp: Mit der Zubereitung solltest du unbedingt schon am Vorabend starten…

Rezept für Apfel-Zimt-Schnecken – wie aus Maine

Zutaten für 12 Stück:

Für den Teig:

410 g Mehl + etwas mehr für die Arbeitsfläche
2 1/2 TL Trockenhefe
1 TL Meer- oder Steinsalz
180 g Buttermilch
3 Eier
6 EL zimmerwarme Butter
55 g Zucker
1 TL Vanilleextrakt
1 TL Pflanzenöl

Für die Füllung:

2 mittelgroße Äpfel, z.B. Cortland oder Pink Lady, geschält, entkernt und klein gehackt
50 g Sultaninen
1 EL Zimtpulver
1 TL Zitronensaft, frisch gepresst
2 EL Butter, zerlassen + etwas mehr für die Form
200 g heller brauner Zucker

Für die Glasur:

220 g Puderzucker
60 g Buttermilch
1 TL Vanillextrakt

Zubereitung:

Für den Teig Mehl, Hefe und Salz in einer mittelgroßen Schüssel verrühren.
Buttermilch, Eier, Butter, Zucker und Vanilleextrakt in die Schüssel des mit Rührbesen ausgestatteten Standmixers geben und auf mittlerer Stufe gründlich vermischen. Anschließend auf niedriger Stufe nach und nach die Mehlmischung dazugeben, bis sich eine Teigkugel gebildet hat. Den Rührbesen durch den Knethaken ersetzen und den Teig auf niedriger Stufe 6 bis 8 Minuten weiterkneten. Er sollte weich, aber nicht klebrig sein.
Das Pflanzenöl über den teig gießen und diesen einige Male in der Schüssel hin und her rollen, damit er vollständig mit Öl bedeckt wird. Die Schüssel mit einem sauberen Geschirrtuch und einem Teller abdecken und den Teig zum Gehen an einen warmen, zugfreien Ort stellen. 1 1/2 bis 2 Stunden gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
Für die Füllung Apfelstückchen, Sultaninen, Zimt und Zitronensaft in einer kleinen Schüssel vermengen.
Eine Backform aus Keramik oder Glas (ca. 22 x 32 cm) mit Butter einfetten.
Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche mit einem Nudelholz gleichmäßig von der Mitte aus nacheinander in alle vier Himmelsrichtungen zu einem Rechteck (ca. 45 x 30 cm) ausrollen. Dabei gelegentlich lockern und wenden. Mit zerlassener Butter bestreichen, dabei an einer der beiden langen Seiten einen etwa 1 Zentimeter breiten Rand frei lassen. Mit braunem Zucker bestreuen und mit der Füllung belegen.
Den Teig fest aufrollen, dabei an der langen Seite ohne Rand beginnen. Die Rolle am Rand fest verschließen. Die Rolle anschließend mit einem Sägemesser in 12 knapp 4 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben nebeneinander in die vorbereitete Backform legen, die Form mit Klarsichtfolie bedecken und die Schnecken über Nacht oder bis zu 12 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Die Schnecken rund 45 Minuten vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen und zum Gehen an einen warmen, zugfreien Ort stellen, bis sie ihr Volumen etwa verdoppelt haben. Dabei die Klarsichtfolie lockern, damit sie das Gehen nicht behindert.
Einen Rost auf der mittleren Schiene in den Backofen schieben und den Ofen auf 175°C vorheizen.
Die Klarsichtfolie von der Form nehmen und die Apfel-Zimt-Schnecken 30 bis 35 Minuten backen, bis sie aufgegangen und goldfarben sind. In der Form 30 Minuten abkühlen lassen.
Für die Glasur Puderzucker, Buttermilch und Vanilleextrakt in einer mittelgroßen Schüssel glatt und glänzend rühren.
Die Glasur über die Apfel-Zimt-Schnecken gießen. Letztere in einzelne Schnecken teilen und servieren.

Theresa Carle-Sanders: “Castle Rock Kockbuch”, Südwest Verlag, 38 Euro.