Manchmal glaubt man nicht sofort, was man liest oder hört, denn der Wissenschaft gelingen heutzutage fast schon fantastische Dinge! Selbstfahrende Autos? Könnte bald Alltag sein. Tourismus auf dem Mars? Scheint auf einmal gar nicht mehr so weit entfernt. Vanillin aus Plastik? Ist schon Realität, dank Forscher*innen aus Edinburgh.
Schottische Wissenschaftler*innen gewinnen Vanillin aus Plastik
Den Forscher*innen gelang es, Bakterien der Art E. coli so zu verändern, dass sie durch mehrere chemische Reaktionen Terephtalsäure in Vanillin umwandelten. Diese Säure ist in PET enthalten.
Die Forschungen sind somit auch ein Beitrag zum Umweltschutz, da PET mehrere hundert Jahre braucht, um sich komplett zu zersetzen. Nutzt man den Kunststoff für die Gewinnung des Aromas, landet weniger davon im Müll. Ein weiterer Pluspunkt: Vanillin ist weltweit stark gefragt, die natürlichen Ressourcen reichen für den Bedarf längst nicht mehr aus. Allerdings muss noch überprüft werden, ob der künstlich erzeugte Aromastoff auch für den Verzehr geeignet ist – die Forscher*innen bescheinigen ihm diese Eignung zumindest schon.
Vanillin wird nicht nur in der Küche genutzt
Vanillearoma kommt, anders als man vielleicht denkt, nicht nur beim Backen und Kochen zum Einsatz. Verwendung findet es auch in der Kosmetikindustrie oder der Herstellung von Reinigungsmitteln. Dadurch gehört es zu den weltweit am meisten genutzten Aromas und wird aktuell zu mehr als 90 Prozent künstlich hergestellt.
Deshalb beschäftigen sich Wissenschaftler*innen schon lange mit der künstlichen Gewinnung und alternativen Produktionsverfahren, genau wie die Mitarbeiter*innen der University of Edinburgh, die Vanillin aus Plastik herstellten. Erst im letzten Jahr informierte die Universität Mainz, Vanillin aus dem Holzbestandteil Lignin produziert zu haben. Auch bei diesem nachhaltigen Verfahren wird ein Abfallprodukt, nämlich aus der Papierherstellung, genutzt. Eine weitere Möglichkeit ist die Gewinnung von Vanillearoma aus Reiskleie.
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