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Zum Weltpflanzenmilch-Tag: Welche veganen Milchalternativen gibt es?

Das Angebot im Supermarkt wächst und wächst, wie soll man sich also für eine vegane Milch entscheiden? Wir haben uns die gängigsten Pflanzendrinks genauer angesehen.

Verschiedene vegane Milch-Alternativen in der Draufsicht, daneben Schalen mit den Basiszutaten wie Hafer oder Mandeln.
Vegane Milch erfreut sich Jahr für Jahr einer wachsenden Fangemeinde. Aber was unterscheidet die verschiedenen Kuhmilchalternativen voneinander? © Getty Images/ bit245

Der Konsum von herkömmlicher Kuhmilch sinkt – ein Grund ist sicherlich der Vormarsch veganer Milchalternativen. Warum greifen viele zu veganer Milch? Sei es Geschmack, Tierwohl, Umweltbilanz oder die eigene Gesundheit und Intoleranzen, die Gründe sind vielfältig. Unter den Konsument*innen sind nicht nur vegan lebende Menschen, die Pflanzenmilch hat sich längst auch bei Fleischesser*innen und Vegetarier*innen etabliert. Lag der Umsatz pflanzlicher Milchersatzprodukte in Deutschland 2018 bei knapp 314 Millionen Euro, betrug er 2020 bereits 536 Millionen Euro.

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Doch welche Alternative zu Kuhmilch gibt es überhaupt, eignen sie sich für Kaffee und sind sie wirklich besser für die Umwelt?

Darauf solltest du beim Kauf von veganer Milch achten

Diese und weitere Fragen stellen sich wahrscheinlich viele, sobald sie vor dem Regal mit Pflanzenmilch im Supermarkt stehen. Wobei die Verwendung von “Milch” im Zusammenhang mit dem Verkauf dieser Alternativen zumindest in Europa gesetzlich verboten ist. Aus diesem Grund siehst du (kreative) Begriffe wie Drink oder Nilk. Dennoch bleibt die Unsicherheit: welches Produkt kaufen?

Zuallererst ist es sicherlich eine Geschmacksfrage. Nicht allen schmeckt jede vegane Milch gleich gut. Hier heißt es aus- und durchprobieren. Gleichzeitig lohnt ein Blick auf die Grundzutat, denn obwohl alle pflanzlichen Alternativen in Bezug auf die Umwelt besser abschneiden als Kuhmilch, gibt es Unterschiede in Bezug auf CO₂-Emission und Wasserverbrauch. Beim Schadstoffausstoß spielt auch das Herkunftsland der Hauptzutat eine Rolle. Einige können in Europa und sogar in Deutschland angebaut werden und müssen darum nicht erst um die halbe Welt reisen. Ob sie aber auch wirklich auf hiesigen Äckern gewachsen sind, lässt sich mit einem Blick auf die Verpackung leicht prüfen.

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Auch in Sachen Nährstoffbilanz ranken Pflanzendrinks nicht alle gleich. Die Wahl der Hauptzutat beeinflusst auch die Menge an Inhaltsstoffen wie Kalzium, Proteine, gesunde Fette und Vitamine. Manch einer Pflanzenmilch werden wiederum Nährstoffe wie Kalzium zugefügt, wenn sie natürlicherweise nicht darüber verfügt. Manche Hersteller*innen setzen den ihren Produkten außerdem Zucker zu, in einigen finden sich sogar gentechnisch veränderte Stoffe. Letzteres kann man umgehen, wenn man zu Produkten mit Biosiegel greift.

Ein letzter Punkt bei der Entscheidungsfindung betrifft den eigenen Konsum: Wofür möchtest du die vegane Milch nutzen? Soll sie mit in den Kaffee oder ins Müsli? Ist es wichtig, dass sie schäumt? Willst du mit ihr backen? Die folgende Übersicht hilft dir, die verschiedenen Fragen zu beantworten und die Wahl zu erleichtern.

Der Klassiker unter den Pflanzendrinks ist Sojamilch

Sie ist die wahrscheinlich bekannteste vegane Milch und dominierte lange Zeit das Angebot im Einzelhandel: Sojamilch. Sie ist bei Kaffeefans beliebt, weil sie sich gut aufschäumen lässt, und eignet sich aufgrund des darin enthaltenen Lecithins auch beim Backen besonders gut. Anders als andere Kuhmilchalternativen bindet sie nämlich Puddings und Cremes besonders gut.

Ein weiterer Vorteil von Sojamilch: Sie liefert Proteine, Mineralien wie Kalium und Magnesium, und enthält Folsäure. Allerdings ist ihr Gehalt an Kalzium eher gering, weshalb es sie häufig mit Kalziumzusatz zu kaufen gibt. Dafür ist sie glutenfrei.

Geschmacklich kann diese Milchalternative aber nicht alle überzeugen, weil sie einigen zu stark nach Sojabohnen schmeckt. Umstritten ist auch der Sojaanbau. Oft werden die Bohnen in Südamerika kultiviert, teilweise werden dafür große Flächen Regenwald vernichtet. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kaufe Produkte, die Soja aus Europa verarbeiten.

Ein weiterer Punkt, den du beachten solltest: Soja enthält pflanzliche Hormone, die Östrogen sehr ähnlich sind. Es kann möglich sein, dass sich ein hoher Konsum deshalb auf den Hormonhaushalt auswirkt.

Andere, hierzulande noch weniger bekannte Milchalternativen aus Hülsenfrüchten sind beispielsweise solche aus Lupin. Im Gegensatz zu Soja werden Lupine oft in Europa und sogar in Deutschland angebaut. Ihr Gehalt an Proteinen ist sogar noch höher als bei Sojamilch. Es gibt allerdings aktuell nur vereinzelt Lupinenmilch, Produktion und Verkauf stecken noch in den Kinderschuhen.

Gut zu wissen: Vegane Milch mit höherem Fettgehalt, etwa Soja oder Erbse, eignet sich besonders gut zum Aufschäumen. Deshalb lassen sich die Produzent*innen einiges einfallen. Sogenannten Barista-Editionen wird beispielsweise extra Fett beigemischt. Oft mischt man auch verschiedene Grundzutaten, im Supermarktregal steht dann beispielsweise ein Hafer-Sojadrink. Wenn du Cappuccino, Latte Macchiato und Co. trinken möchtest, kannst du deinem Pflanzenmilch nach Wahl aber auch einfach selbst ein bisschen Speiseöl zufügen, bevor du sie aufschäumst.

Mandelmilch ist genauso beliebt wie Sojamilch

Neben Soja- gehört Mandelmilch zu den populärsten veganen Milchsorten. Zwar versorgt sie den Körper mit Spurenelementen und Vitaminen, ist aber arm an Proteinen und Kalzium. Dafür punktet sie wiederum mit einem geringen Fettgehalt und eignet sich außerdem für Menschen mit Gluten- oder Sojaallergie.

Der große Nachteil von Mandelmilch liegt im Anbau von Mandeln. Sie wachsen hauptsächlich dort, wo es heiß und eher trocken ist, demzufolge ist der Wasserverbrauch enorm und der Transportweg bis in die eigene Tasse lang.

Neben Mandelmilch bekommst du mittlerweile auch weitere Nussmilchsorten. Dazu gehört beispielsweise Haselnuss- oder Cashewmilch. Während erstere aber fast genauso fett ist wie Kuhmilch, punktet letztere mit einem geringeren Fettgehalt, ist dafür aber schön cremig.

Gut zu wissen: Vor allem Nussmilch kannst du mit dem richtigen Equipment auch selbst zu Hause herstellen.

Hafermilch kann mit Regionalität punkten

Für Menschen mit Glutenintoleranz sind Hafermilch und andere Getreidemilchsorten nicht geeignet. Zwar ist Hafer selbst glutenarm, kann aber bei Anbau und Verarbeitung mit Gluten in Berührung kommen.

Alle anderen freuen sich über die Nachhaltigkeit dieser Pflanzenmilch. Weil Hafer ohne Probleme in Europa und Deutschland angebaut werden kann, überzeugt er mit seinem ökologischen Fußabdruck. Von Natur aus ist er resistent gegen Unkraut, Landwirt*innen müssen ihn daher kaum mit Schutzmitteln spritzen. Darüber hinaus benötigt das Getreide wenig Wasser – ein weiterer Vorteil in Sachen Klima. Allerdings mangelt es der veganen Milch dafür an wichtigen Nährstoffen und Proteinen. Dafür ist sie reich an Kohlenhydraten und schmeckt von Natur aus leicht süßlich, auch ohne extra Zuckerzusatz.

Ein Glas Hafermilch, drumherum liegen Getreidekörner.
Hafermilch schätzen viele aufgrund ihrer Umweltbilanz. © Getty Images/ ollo

Dinkelmilch gehört ebenfalls zu den Getreidemilchsorten. Stammt das Getreide aus Deutschland oder Europa, überzeugt diese Alternative genauso wie Hafermilch mit Regionalität.

Gut zu wissen: Vielleicht ist es dir schon öfter passiert, dass bestimmte vegane Milch im Kaffee oder Tee flockt. Das liegt oft daran, dass der Temperaturunterschied von Pflanzenmilch und Getränk zu groß ist. Entweder lässt du Kaffee und Tee kurz abkühlen, oder du erwärmst die Milch einfach ein wenig.

Reismilch spaltet die Gemüter

Weil sie als äußerst allergiearm gilt, ist Reismilch besonders bei Allergikern beliebt. Sie ist gluten-, laktose- und milcheiweißfrei. Trotzdem kann sie nicht jede*n überzeugen. Ihre Konsistenz ist wässrig, außerdem ist sie arm an Nährstoffen, dafür reich an Kohlehydraten.

Geschmacklich ist die vegane Milch jedoch recht neutral, wodurch sie sich gut für Kaffee, aber auch zum Kochen und Backen eignet.

Erbsenmilch: Hallo, ich bin die Neue

Erbsenmilch findet man bei uns noch gar nicht so lange im Regal, andere Kuhmilchalternativen sind da schon deutlich etablierter. Keine Bange, hier kommt natürlich keine grüne Milch aus dem Karton. Für die Produktion von Erbsendrinks werden gelbe Hülsenfrüchte genutzt. Ähnlich wie Getreidealternativen können Erbsen auch hierzulande angebaut werden und verbrauchen ebenfalls weniger Wasser. Die tatsächliche Auswirkung für die Umwelt können allerdings noch nicht klar bewertet werden, weil die Herstellung mit jeder Menge Bestandteile und Produktionsschritten verbunden ist.

Ein Pluspunkt: Erbsenmilch verfügt über mehr Proteine als etwa ihre Geschwister Hafer oder Dinkel.

Apropos neu: In Schweden ging im vergangenen Jahr die erste Kartoffelmilch in den Verkauf. Zumindest in Bezug auf Klimaschutz steckt in ihr Potenzial: Die Knollen können ebenfalls hierzulande angebaut werden, benötigt deutlich geringere Wassermengen als etwa Mandeln und eine kleinere Anbaufläche als beispielsweise Hafer.


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