Manchmal braucht es einen Anlass, um sinnvoll und eingebettet seinem Bildungsauftrag als Redakteur nachzukommen. Dankbarerweise gibt es für uns Foodies die internationalen Food-Feiertage, an denen irgendein Land oder eine Kultur ein oder mehrere Lebensmittel, Zutaten oder ganze Gerichte feiert. Am 10.12.2022 ist der Tag des Lagerbieres. Das ist an sich schon wirklich schön und kann durchaus als Anlass zum Anstoßen genutzt werden. Doch womit eigentlich? Was ist Lagerbier überhaupt und warum bedeutet das Wort Lagerbier in Deutschland etwas anderes als anderswo auf der Welt? Den Tag des Lagerbiers nehme ich mir ganz persönlich und ohne Verköstigung zum Anlass, die wichtigsten Fragen zu diesem weltbewegenden Thema zu beantworten. Und ja, vielleicht trinke ich ja doch ein… Ja, was eigentlich? Irgendwas mit Lagerbier im Namen sollte passen, oder was denkst du?
Was ist Lagerbier? Die Etymologie und Geschichte
Als Lagerbier bezeichnet wurden – ab der Kreation des Wortes 1839 durch den österreichischen Braumeister Anton Dreher bis spät ins 19. Jahrhundert hinein – alle untergärigen Biersorten. Aufgrund ihrer Eigenschaften mussten sie kühl “gelagert” werden um nachzureifen. Als dann mit der Kühltechnik das Lagern in Höhlen obsolet wurde, wurden vor allem die süddeutschen Biersorten Helles und Dunkle mit dem Begriff Lager versehen. Auch Pilsner, Märzen, Bock und Schwarzbier werden zum Nachreifen gelagert und erhalten somit den Zusatz Lagerbier. Schöner Nebeneffekt dieser Story? Die Braumeister gruben vor allem in der Nähe von Kastanien. Dieser Baumart hat ein dichtes Dach, das vor Sonne und Witterung schützt, und flache Wurzeln, die die Bierhöhlen nicht angriffen. Ausgeschenkt wurde häufig direkt vor Ort… Also draußen unter einem Blätterdach. Klingelt da was? Genau! Dies ist die Geburt des Biergartens, wie wir ihn heute kennen!
Lagerbiersorten im Überblick
- Wiener Lager: Die ursprüngliche Form des Lagers ist das vom Erfinder der Braumethode erschaffene Wiener Lager. Helles Malz kombiniert mit der beim Brauen eingesetzten Lagerhefe ergab das ursprünglich als Lagerbier bezeichnete untergärige Bier, das zum Nachreifen in Fässern unter der Erde gelagert wurde. Bis heute wird vor allem in USA nach diesem Vorbild Lager gebraut. Hierzulande hat die ebenso aus den Staaten zu uns geschwappte Craftbier-Ideologie die Brauart Wiener Lager wieder stark gemacht.
- Helles Lager: Helles Lager umfass die recht mild schmeckenden und gut gekühlten servierten Biere, die vor allem aus der englischen Braukunst des Pale Ales hervorgehen. Im Zuge dessen entwickelt in Böhmen ein gewisser Josef Groll (ehrfürchtige Musik erklingt in deinem Kopf) das Pilsner Urquell, das erste Pils der Welt.
- Dunkles Lager: Zunächst einmal muss gesagt werden, dass bis zur Erfindung des Wiener Lagers die meisten zur Reife eingelagerten Biere dunkel waren. Je nach Region und Farbe unterscheiden sie sich in Geschmack und Struktur. Rotes, Doppelbock und Schwarzbier, sie alle sind Lagerbiere und werden als solche als Dunkles Lager eingestuft.
Was ist Lagerbier und Wissenswertes zum guten Gebräu
So wie wir dem Tag des Lagerbiers diesen Beitrag widmen, haben wir in unserer Kochschule und den Food News das Thema Bier aus diversen Perspektiven beleuchtet. Auch andere Food Feiertage nehmen wir zum Anlass, dich mit jeder Menge Infos, Berichten und Rezepten zum Thema zu versorgen. So zum Beispiel:
Peace!