Die Bärlauch-Saison ist kurz, sehr kurz. Daher wird im Frühjahr gesammelt, was das Zeug hält. Der wilde Knoblauch wird in dieser Zeit in unzähligen Variationen in der Küche zubereitet, vor allem zu Saisonbeginn zu Pesto, Grillbutter, Brot oder frisch gehackt als Beigabe für allerlei Saucen und Salaten. Doch was macht man danach? Kann man Bärlauch trocknen, so wie Petersilie und Co.?
Die gute Nachricht vorweg: Ja, du kannst Bärlauch trocknen und das ganze Jahr darauf zurückgreifen. Zwar verliert er, wie alle Kräuter, beim Trocknen einen nicht unwesentlichen Teil seines markanten Aromas. Doch als Gewürz, Teil einer Gewürzmischung oder zum Aromatisieren von Öl ist er ein echter Gewinn für jede Küche.
Bärlauch trocknen ist außerdem kein Hexenwerk (Referenz zu Hexenzwiebel, anyone?). Wir zeigen dir verschiedene Methoden – von der Luftrockung bis hin zum Dörrautomaten und Heißluftfritteuse -, wie du ganz easy zu Hause deinen frischen Bärlauch trocknen kannst.
Bärlauch trocknen: Die richtige Vorbereitung
Das Wichtigste ist, wirklich frischen und unbeschädigten Bärlauch zum Trocknen zu verwenden. Solltest du selbst sammeln, starte das Trocknen schnellstmöglich. Kaufst du frischen Bärlauch lieber auf dem Wochenmarkt, achte auf frische Ware, die noch Spannung hat und intensiv duftet. Die Schnittstelle sollte nicht ausgetrocknet und braun sein. Zu Hause musst du den Bärlauch gründlich waschen. Anschließend tupfst du ihn vorsichtig, am besten mit Küchenkrepp oder -tuch ab.
Bärlauch trocknen: Luft, Dörrautomat oder doch in der Heißluftfritteuse?
Bärlauch an der Luft trocknen
Die schonendste Methode, um Bärlauch zu trocknen, ist das Trocknen an der Luft. Binde dazu den Bärlauch zu kleinen Sträußen mit sechs bis acht Blättern zusammen. Diese bindest du nun kopfüber zum Beispiel an einer gespannten Wäscheleine fest. Der Platz sollte trocken sein, nicht zu viel Sonne abbekommen und vor allem über eine gute Luftzufuhr verfügen.
Die Dauer des Trocknens ist schwer vorherzusagen. Wichtig ist, dass die Bündel mindestens einmal täglich vorsichtig geschüttelt werden, damit genügend Luft zwischen Blättern bewegt wird. Achte dabei auch auf eventuelle Schimmelbildung. Die Blätter sind dann durchgetrocknet, wenn du sie zwischen den Fingern zu Pulver zerreiben kannst.
Bärlauch trocknen im Backofen
Falls du keine Möglichkeit hast, Bärlauch an der Luft zu trocknen, klappt das auch wunderbar im Backofen. Das geht zwar schneller, bietet aber auch mehr Raum für Fehler wie zu langes oder kurzes Trocknen. Um Bärlauch im Backofen zu trocknen, gehst du wie folgt vor:
- Zuerst entfernst du die Stiele der Blätter, da sie viel langsamer trocknen als der Rest.
- Breite die Blätter einzeln auf einem Backblech mit Backpapier aus und stelle sie bei 40 Grad in den Ofen.
- Die Tür ist dabei einen Spalt weit geöffnet, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen.
- Nach zwei bis drei Stunden lohnt sich ein Blick hinein. Kannst du die Blätter zerreiben, sind sie durchgetrocknet.
Bärlauch im Dörrautomaten haltbar machen
Das Trocknen von Bärlauch im Dörrautomaten* ist ebenfalls eine gute Methode, um das Kraut haltbar zu machen. Dafür entfernst du ebenfalls die Bärlauchstiele und schneidest dann die Blätter in feine Stücke oder Streifen. Anschließend verteilst du diese gleichmäßig und ohne Überlappungen auf den Trockensieben des Dörrautomaten. Wichtig ist, dass du die Temperatur auf maximal 40 Grad einstellst und regelmäßig die Siebe drehst. Außerdem solltest du in kurzen Abständen den sogenannten “Rascheltest” durchführen. Sobald die Blätter nämlich rascheln, sind sie trocken.
Trockener Bärlauch aus der Heißluftfritteuse
Beim Bärlauch trocknen in der Heißluftfritteuse gehst du eigentlich genauso vor wie beim Trocknen im Dörrautomaten. Schneide die Blätter in kleine Stücke oder feine Streifen, verteile sie gleichmäßig im Korb und stelle die Heißluftfritteuse auf maximal 40 Grad. Dann musst du nur noch regelmäßig den Rascheltest durchführen und schon hast du getrockneten Bärlauch aus der Heißluftfritteuse.
So lagerst du getrockneten Bärlauch richtig
Am praktischsten ist das Lagern in bereits zerkleinerter Form, da es platzsparender als im Ganzen ist. In luftdicht verschlossenen Gläsern ist der beste Platz für getrockneten Bärlauch dunkel und trocken. Am besten in der Speisekammer. So behält der Bärlauch über Monate sein Aroma und du kannst ihn alleine als Gewürz oder Teil einer Mischung für deine Gerichte verwenden. Du brauchst Inspiration? Bei einigen unserer Bärlauch-Rezepte kannst du den frischen durch trockenen ersetzen oder ergänzen. Schau mal:
In unserer Kochschule widmen wir uns noch anderen Themen rundum den Bärlauch. Wenn du die Saison in vollen Zügen genießen möchtest, dann schau unbedingt einmal vorbei:
Peace!
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!
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