Am 28. November feiert man in den USA den Arme-Ritter-Tag – dort auch National French Toast Day genannt. Ein Tag, der wohl himmlischsten Versuchung, in Sachen Resteverwertung zu huldigen – und ganz nebenbei ein willkommener Anlass, um sich mal mit der Frage auseinanderzusetzen, warum Arme Ritter eigentlich Arme Ritter heißen, findest du nicht auch?
Warum heißt es Arme Ritter? Geschichte einer Leckerei
Arme Ritter ist ein meist süß zubereitetes Gericht aus altbackenem Brot, das in Eiermilch eingeweicht und anschließend in reichlich Fett ausgebacken wird.
Tatsächlich gibt es die Tradition, Brotstücke in viel Fett auszubacken, schon ziemlich lange – und zwar schon seit der Zeit des Römischen Reichs. Im ältesten erhaltenen Kochbuch “De re coquinaria” aus dem 3. oder 4. Jahrhundert wurde ein ähnliches Rezept auf Latein abgedruckt. Hierbei wurden Stücke aus einem Weizengebäck abgebrochen, in Milch getaucht und anschließend in Öl geröstet. Anschließend wurde Honig über das Ganze geträufelt.
Klingt doch schon ziemlich schwer nach dem, was wir unter Arme Ritter kennen, nicht wahr? Der interessante Name der Speise tauchte allerdings erst viel später auf – und zwar im 14. Jahrhundert im “Buch von guter Speise”, dem allerersten in deutscher Sprache verfasstem Kochbuch. Die Gebrüder Grimm zitieren in ihrem Wörterbuch: “snit denne aht snitten arme ritter und backe die in smalze niht zu trüge”.
Na? Nix kapiert? Tatsächlich bräuchte man für eine exakte Übersetzung vermutlich erst mal einen guten Sprachwissenschaftler. Aber hey – auch ohne entsprechendes Studium kann man klar erkennen, dass es in diesem Zitat um Arme Ritter, Schnitten und Schmalz geht. Die erste Verbindung wäre geschaffen!
Wer kam auf die Idee mit dem Namen?
Okay, okay. Das Gericht, das mit Armen Ritter gemeint ist, gibt es also schon super lange – und irgendwie hatten auch die Gebrüder Grimm etwas Schlaues dazu zu sagen. Aber wer hat der Speise nun ihren eigenwilligen Namen verliehen? Wie so oft lässt es sich auch in diesem Fall nicht eindeutig klären. Aber die Theorien dazu sind dennoch echt spannend.
Einem Mythos zufolge sollen Arme Ritter in der Zeit des 30-jährigen Krieges (1618 – 1648) ein Gericht gewesen sein, mit dem sich der zwischenzeitlich verarmte Adel zufriedengeben musste. Klingt theoretisch logisch, kann aber irgendwie auch gleich widerlegt werden. Immerhin wurde das Gericht, wie oben dargelegt, schon früher schriftlich erwähnt.
Eine weitere Legende wiederum besagt, dass Ritter einst eher arm waren und sie sich nicht mit Fleisch versorgen konnten. Stattdessen mussten sie sich mit altbackenem Brot begnügen, das sie dann einfach in eine Pfanne warfen. Ziemlich vage Beschreibung, aber macht durchaus auch Sinn…
Nun haben wir so lange davon geschrieben, dass wir direkt so richtig Appetit bekommen haben. Geht’s dir auch so? Dann haben wir hier ein paar Rezepte für dich herausgesucht:
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!
Warum Dinge eigentlich heißen, wie sie heißen – immer eine spannende Angelegenheit. Wir haben noch weitere Ratgeber wie diese für dich.
Außerdem: Hier haben wir noch mehr Rezept-Ideen rund um die kreative Resteverwertung. Es gibt mehr, als bloß Arme Ritter!