Von Kindesbeinen an fragt mein Großneffe sämtlichen Familienmitgliedern und Lehrer*innen Löcher in den Bauch. Klar, er will die Welt verstehen. Das ist klasse und freut uns alle. Aber manchmal müssen wir selbst erstmal recherchieren. Wie zum Beispiel die richtige Antwort auf die scheinbar harmlose Frage: Duuuu, ist Knäckebrot gesund?
Ist Knäckebrot gesund? Wir rätseln!
Knäckebrot, auch als skandinavische Bruschetta bekannt, ist seit Jahrzehnten die kalorienarme Alternative zu herkömmlichen Brot. Millionen Frauen, und seit ein paar Jahren auch Männer, knabbern die dünnen, harten und trockenen Scheiben mit Hingabe. Also was ist das Geheimnis der Beliebtheit? Und die wichtigste Frage lautet natürlich: Ist Knäckebrot gesund?
Was ist eigentlich drin? Nicht viel.
Die Zutatenliste ist zumindest übersichtlich: Mehl, Salz, Hefe, Wasser. Und wer mag, bekommt noch ein paar Körner obendrauf. Dies war es auch schon. In der Regel verwendet man Roggenvollkornmehl, dass durch seinen hohen Gehalt an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen überzeugt. Hinzu kommen hochwertiges pflanzliches Eiweiß, Kalzium, Magnesium und Zink. Für die Körner nimmt man meistens Sesam, Mohn oder Kürbiskerne. Auch die sind gesund und erhöhen zusätzlich den Ballaststoffanteil. Der erste Eindruck: Die Frage, ob Knäckebrot gesund ist, kann ich schon mal mit JA beantworten.
Salz ist dagegen nur sehr wenig im Spiel, denn es zieht Feuchtigkeit aus der Luft, und dann verliert sich die namensgebenden Knackigkeit der dünnen Brotscheiben. Deshalb sollte eine geöffnete Packung auch nicht im selben Brotkasten liegen wie frisches Brot.
Hat Knäckebrot auch Nachteile?
Leider ja: Kurz gesagt, ja: Immer, wenn Kohlenhydrate mit hoher Hitze in Berührung kommen, entsteht das schädliche Acrylamid. Je höher die Hitze, desto höher ist auch die Konzentration dieses Stoffes. Und dieser steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Betroffen sind frittierte Lebensmittel wie etwa Pommes oder Chips, aber eben auch Backwaren wie das Knäckebrot.
Dieser Punkt spricht dagegen, dass Knäckebrot gesund ist. Aber aufgepasst: Knäckebrot wurde früher nur sehr kurz, aber bei hohen Temperaturen gebacken. Heute bäckt man es, aus den besagten Gründen, lieber bei niedrigeren Temperaturen, dafür aber etwas länger. Deshalb liegen nach einer Studie aus dem Jahr 2018 die Acrylamid-Konzentrationen der in Deutschland erhältlichen Knäckebrot-Sorten allesamt deutlich unter dem kritischen EU-Grenzwert von 350 Mikrogramm pro Kilogramm Produkt.
Eine andere Studie der Stiftung Öko-Test aus dem Jahr 2021 kam jedoch zu dem Ergebnis, dass einige Fabrikate, ironischerweise alles Bio-Produkte, einen zu hohen Anteil des Pestizides Ethylenoxid enthielten und damit nicht empfehlenswert sind. Wie gut, dass wir ein knuspriges Knäckebrot selbst backen können. Aber auch Brot oder Brötchen sind ganz einfach und schnell in der eigenen Backstube gezaubert. Probiere doch mal diese tollen Rezepte:
Zudem ist Brot backen eine rundum sinnliche Erfahrung. Übrigens kommt das Knäckebrot übrigens aus Schweden, wo das schwedische „knäcka“ soviel wie knacken heißt.
Fazit: Ist Knäckebrot gesund?
Auch hier, bis auf die Sache mit dem Ethylenoxid: kurz gesagt, ja. Denn tatsächlich ist Knäckebrot gesund, reich an Nähr- und Vitalstoffen und besonders an Ballaststoffen, die unsere Verdauung in die grüne Zone bringen. Zudem hat eine Scheibe gerade mal ungefähr 40 Kilokalorien – und salzarm ist sie noch dazu. Und das Beste: Durch den extrem niedrigen Feuchtigkeitsgehalt bleibt eine ungeöffnete Packung Knäckebrot fast ein Jahr lang haltbar, eignet sich also gut als Notvorrat für verregnete Tage, an denen man partout nicht raus zur Bäckerei will. Mein Großneffe war übrigens mit der Antwort zufrieden.
Noch mehr Antworten auf knifflige Kinderfragen haben wir in der Galerie zusammengestellt. Die Fragen eignen sich auch für einen unterhaltsamen Talk während einer langen Auto- oder Zugfahrt:
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!