Kaum ein Gebäck wird in Deutschland so sehr verbunden mit der Weihnachtszeit wie der Christstollen. Etliche Traditionsbetriebe haben sich inzwischen entwickelt und backen den Dresdner Christstollen nach bestimmten Regeln und Vorschriften, um das begehrte namensgeschützte goldene Siegel zu erhalten. Dabei hat der Stollen im Laufe der Zeit eine kulinarische Transformation durchgemacht, galt er doch ursprünglich als Fastengebäck. Wie du siehst, lohnt sich ein kleiner Geschichtsexkurs zum Thema am Tag des Stollens.
Die Geschichte des Stollens
Tatsächlich ist die Geschichte der ursprünglichen Stollen-Version etwa älter. Fast 600 Jahre, um ganz genau zu sein. Denn bis ins Jahr 1400 lässt sich die Geschichte des Christstollens in Dresden zurückverfolgen. Damals wurde das Gebäck allerdings noch Striezel genannt. Und auch der Geschmack war nicht annähernd mit den heutigen Exemplaren zu vergleichen. Denn nach kirchlichen Vorschriften durfte der Stollen zunächst nur aus Mehl, Hefe, Öl und Wasser gebacken werden.
Erst knapp hundert Jahre später, im Jahr 1491, war es auch erlaubt, Butter bei der Stollenzubereitung zu verwenden. Das musste nämlich vom Papst persönlich abgesegnet werden. Den entsprechenden Antrag dafür schrieben Kurfürst Ernst und sein Bruder Herzog Heinrich. Erst mit dem Entdeckungsfieber des 15. Jahrhunderts begann der Stollen sich auch geschmacklich zu entwickeln, durch das Experimentieren mit Gewürzen und neuen Zutaten hielt Einzug. Da dem Stollen aber weiterhin das Image des abendländischen Gebäcks anhaftete, dauerte es immer noch eine ganze Weile, bis er so schmeckte, wie wir ihn heute kennen. So kann man sagen, dass der Dresdner Christstollen sich in seiner aktuellen Qualität erst im 20. Jahrhundert, mit steigendem Wohlstand, in breiten Bevölkerungsschichten herausgebildet und etabliert hat.
Warum heißt es Stollen?
Der Name des Gebäcks leitet sich nicht davon ab, dass der Stollen aussieht wie ein Bergbaustollen. Obwohl es inzwischen sogar Hersteller gibt, die ihren Christstollen unter Tage reifen lassen.
Tatsächlich soll sich der Name vom althochdeutschen Begriff “stollo” ableiten. Dieser bedeutet so viel wie Pfosten. Wem diese Namensentstehung nicht zusagt, der kann auch daran glauben, das der mit Puderzucker bestäubte Stollen an das gewickelte Jesuskind erinnern soll.
Wir hoffen, du konntest am Tag des Stollens noch etwa dazu lernen und möchten dich selbstverständlich nicht nur mit trockener Theorie versorgen. Schließlich haben wir so viele tolle Stollen-Rezepte für dich parat. Wie wäre es mit diesen drei Leckereien, um den Tag angemessen zu zelebrieren? Viel Spaß!