Bist du im Supermarkt auch schon an fancy Gin-Flaschen vorbeigelaufen und erst später hast du gemerkt, dass das gar keine Spirituosen sind? Immer mehr Marken produzieren nun auch alkoholfreie Gin-Sorten. Aber was steckt eigentlich hinter diesem Trend der alkoholfreien Gins und warum werden sie so gehypt? Wir haben uns genau mit der Herstellung beschäftigt und für dich analysiert, wie gut die Abwandlungen wirklich sind.
Das Verfahren hinter dem alkoholfreien Gin
Sicher hast du in Zusammenhang mit Gin schon einmal von Botanicals gehört. Das sind die typischen Kräuter, die dem Trendgetränk seinen Geschmack geben. Welche Pflanzen zu welchem Anteil genau von einem Unternehmen genutzt werden, bleibt meist ein Geheimnis, auch bei den alkoholfreien Gins. Klar ist aber, dass auch hierfür das sogenannte Destillationsverfahren zum Einsatz kommt.
Allerdings bringt man nicht Alkohol zum Kochen, sondern nur Wasser, das dann in einer speziellen Anlage wieder herunterkühlt. Dabei entsteht ein Hydrolat, das mit NADS abgekürzt wird: der Non-Alcoholic Distilled Spirit. Oder zu deutsch: unalkoholische, destillierte Spirituose.
Während dieses Prozesses werden dann die Aromen in stark konzentrierter Form extrahiert. Außerdem fügen die Firmen mitunter noch zusätzliche Aromen bei, um den Geschmack zu intensivieren. Heruntergebrochen kann man aber sagen: Alkoholfreie Gins bleiben sehr aufwendig produziertes Wasser, das sich mit einer Handvoll Kräutern vermischt hat.
Aber wie kann Wasser nach Alkohol schmecken?
Die herausstechende Zutat bei der „normalen“ Gin-Variante ist die Wacholderbeere. Diesen leicht bitteren Geschmack wollen aber viele Firmen bei dem neuen Trendgetränk gar nicht haben. Stattdessen nutzen sie würzige Botanicals wie Eiche oder Lavendel, um neue Kreationen in zu erhalten. Am Ende kommen noch Verdickungsmittel und ein Stabilisator hinzu, damit eine ähnliche Konsistenz wie bei destilliertem Alkohol entsteht. So sieht das Destillat von außen dem Gin sehr ähnlich. Macht man die Flasche auf, strömt einem aber ein ganz anderer Duft entgegen.