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Slow Coffee: Achtsamkeit, Entspannung und Kaffeegenuss in Einem

Die schnelle Tasse Kaffee am Morgen als krasser Gegensatz zur Slow-Coffee-Bewegung: Was hat es mit dem Trend auf sich und was kann sich jede:r einzelne davon abgucken?

Vier Menschen an einem Tisch, die einen Slow Coffee trinken und dabei anstoßen.
Slow Coffee ist das Pendant zur Slow-Food-Bewegung. © Adobe Stock/Jacob Ammentorp Lund

Für viele ist Kaffee das Lieblingsgetränk schlechthin. Das ehemalig schwarze Gold hat mittlerweile nur noch wenig mit Luxus gemeinsam. Denn für die meisten ist Kaffee ein erschwingliches Mittel zum Zweck, das wach macht und im Alltag eine willkommene Hilfe darstellt. Schnell aufgebrüht und heruntergekippt – so gehen viele mit diesem wunderbaren Genussmittel um. Die Bewegung Slow Coffee wirkt dem entgegen und weist dem Kaffeegenuss die Rolle zu, die er verdient. Aber was bedeutet Slow Coffee und wie bereitet man ihn zu? Wir verraten es dir.

Slow Coffee: So fing das Movement an

Während es Fast Food noch immer an jeder Ecke zu kaufen gibt, hast du vielleicht schon einmal von dem Slow-Food-Movement gehört, in dem der Slow Coffee seinen Ursprung hat. Beim Fast Food geht es nur selten um Genuss, sondern vielmehr um die schnelle Sättigung des Hungers. Slow Food ist eine Gegenbewegung, die diesem Trend quasi liebevoll den Kampf angesagt. Es geht darum, Essen wieder von der Zubereitung bis hin zum Genuss zu zelebrieren und sich bewusst zu machen, woher das Essen kommt. Aus dieser Bewegung ging dann der Slow Coffee hervor, den man als wertvolles Genussobjekt wahrnehmen und auch als solches trinken sollte.

So geht der langsame Kaffeegenuss

Bei dem Namen kannst du es dir vielleicht schon denken, aber die Zubereitung des Slow Coffee soll sich verlangsamen. Die gewählte Brühmethode ist aber eine ganz klassische, bei der es sich keineswegs um eine neue Erfindung handelt. Slow-Coffee-Anhänger:innen bereiten diesen gern mit einem Handfilter* zu und das ist ganz einfach:

  1. Zum Handfilter brauchst du das dazu passendes Filterpapier* und eine Tasse. Bevor du mit dem Brühen beginnst, wäschst du das Filterpapier mit Wasser aus, um die kleinen Holzstücke darin zu entfernen. Damit die Tasse bereits warm ist, kannst du das hierfür verwendete Wasser in sie laufen lassen. Danach gießt du es natürlich weg.
  2. Um den Kaffee zu brühen, setzt du den Filter inklusive des Papiers auf deine Tasse und bestückst ihn am besten mit selbst gemahlenen Kaffee. Der schmeckt nicht nur viel aromatischer, der Prozess des Mahlens soll auch als Arbeitsschritt wahrgenommen und zelebriert werden.
  3. Sind die gemahlenen Bohnen im Filter, kannst du sie mit heißem Wasser übergießen, das aber nicht mehr kochen sollte. Du solltest sie hierbei nicht ertränken, sondern Schritt für Schritt so viel Wasser hinzugeben, dass sie sich immer gut vollsaugen können. Diesen Prozess wiederholst du so oft, bis auch das letzte bisschen Wasser in deine Tasse getropft ist. Deine Tasse Kaffee kann so gut und gern um die 10 Minuten Arbeit in Anspruch nehmen.

Das steckt hinter dem Trend Slow Coffee

Wie bereits erwähnt, hat sich Kaffee über die Jahre zu einer absoluten Massenware entwickelt, durch die sowohl Wert als auch Genuss immer weiter verloren gegangen sind. Noch schlimmer ist dabei, dass man das Getränk immer öfter mit einem stressigen Alltag assoziiert, in dem bewusster Genuss keinen Platz mehr hat.

Diesem Trend soll der Slow Coffee entgegenwirken. Er sorgt für Entschleunigung im Alltag, die immer seltener wird und kann dabei fast schon meditativ wirken. Lässt man sich darauf ein, bringt er die Ruhe, die man sonst selten findet.

Beim Genuss soll deshalb auch der bewusste Verzehr im Vordergrund stehen, bei dem es ebenso um Nachhaltigkeit und Fairness gehen soll. Der enorme Preisverfall des Kaffees ist schließlich ebenso eine Problematik, die oft zu einer unfairen Bezahlung der Bauer:innen führt. Beim Slow Coffee sollen deshalb wieder vermehrt Bohnen aus fairem und ökologischem Anbau* genossen werden.

Du kannst deinen Slow Coffee übrigens auch zu leckeren Gerichten mit Kaffee oder Kaffeespezialitäten weiterverarbeiten. Schau dir mal unsere Highlights dazu an:


Ist normaler Bohnenkaffee doch nicht so dein Ding und du möchtest lieber mal etwas Neues ausprobieren? Dann dürfte Mushroom-Coffee etwas für dich sein. Oder hast du schon einmal von grünem Kaffee gehört? Wir erklären dir, was das ist.

Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!