Irgendwie waren die Burger schon anders, als ich 2017 oder 18 oder 15 meinen ersten dieser neuen (damals schon nicht mehr ganz so neuen) Smashburger (oder auch Smash Burger, seltener und defintiv falsch Smashed Burger) aß. Ich meine, es war halt ein Burger. Mit selbstgemachter Burger-Sauce, roten Zwiebel, Tomaten und sauren Gurken. Käse oder Bacon wollte ich nicht. Wenn du wissen willst, ob der Burger-Schuppen gute Burger macht, bestell einen simplen Hamburger, wie er auf der Karte steht. Mit möglichst wenig Ablenkung halt.
Der Smashburger war saftig, das Fleisch gröber und das Patty richtig schön karamellisiert. Die Kruste kannte ich so nicht. Erst jetzt kam ich auf die Idee, den Burger-Mann von der Theke aus in der Küche zu stalken (was ich wie die meisten Köche wirklich, wirklich nervig finde). Das Patty war kein richtiges Patty, sondern eine Kugel. Die Platte war ultra-heiß und der Typ nahm eine Art Spachtel-Eisen-Dings und drückte das Patty mit Kraft auf die Platte. Das Fett, verdampfendes Wasser und die schiere Hitze schrien sich gegenseitig an. Die Assoziation zu einem Schmied, der eine Klinge in Form aus der Glut in Wasser taucht, trifft es ganz gut (die Darstellung ist leicht dramatisiert und könnte auch weniger spektakulär gewesen sein…). Aber da steckte noch mehr dahinter.
Was ist der Unterschied zwischen einem Smashburger und einem normalen Hamburger? Die Antwort, die (gekürzte) Geschichte und wie du dir dein eigenes Smashburger-Patty machst, hauen wir für dich heute raus.
Wer hat den Smashburger erfunden?
So, die verkaufen also die Evolution des Burgers, einen Smashburger. Doch was der Unterschied zwischen einem Smashburger-Patty und einem normalen Burger-Patty (zum Selbermachen deines Burger-Pattys) war, konnte mir auch mein begeisterter Begleiter nicht erklären. Also sitze ich heute hier, Jahre später, und beantworte dir diese Frage. Vorweg: Erwarte keine Gastroromantik, keine Cinderella-Tellerwäscher-Story. Denn der Smashburger ist das Ergebnis von Marketing-Profis aus der Fastfood-Branche, die schon Pizza Hut und Mecces bahnbrechende Tipps gaben (stuffed crust pizza anyone?).
Die als Smashburger bekannte Variante des klassischen Burgers ist die Marketing-geplante Fortführung der Better-Burger-Bewegung der 2000er Jahre in den USA in Form eines Franchise. Smashburger IP Holder LLC ist der (un)sexy Name dieser in Denver 2007 gegründeten Burger-Kette, die als erste System-Gastronomen Smash Burger verkaufen. Der Name ist neu und vermutlich eine Erfindung der beiden System-Gastro-Veteranen Rick Schaden und Tom Ryan. Die Art, Burger zuzubereiten jedoch ist alles andere als neu. In der Burger-Szene waren pressed-chuck burger längst ein Begriff.
Der Name Smashburger (immer wieder auch als Smash Burger getrennt geschrieben) aber klingt fancy und lässt sich schlicht und ergreifend besser als Brand vermarkten. Beide sind in der Fastfood-/ System-Gastromie keine Unbekannten und erfanden gemeinsam den legendären Käserand bei Pizza Hut als Signature dish. Basieren auf akkuraten Marktanalysen entwickelten sie die Marke Smashburger, ein wohlklingender Name, oder? Doch was ist das denn jetzt?
Was sind Smashburger?
Ein Burger-Patty besteht aus Hackfleisch. Das ist eine unumstößliche Regel, zumindest dachte auch ich das. Doch schon hier ist der erste, wesentliche Unterschied zwischen einem Smashburger und einem normalen, ordinären Hamburger.
Ein Smashburger besteht nicht aus gewolftem, sondern mit der Hand geschnittenen Black Angus Beef Chuck Steak. Das Fleisch wird dann mit der Hand zu den bekannten Kugeln geformt, immer frisch, nie vorgefroren. Die von der Kette entwickelte, einzigartige Küchenkombi besteht aus einer Grillplatte, mehreren Gasbrennern und einem mit verbauten Kühlsystem, in dem die Pattys auf ihren Einsatz warten. Die gebutterte Platte wir bei exakt 196 Grad Hitze gehalten. Die kalten, kugeligen Burger kommen direkt auf die Platte, dem sogenannten flattop grill. Ein Plattier-Eisen wird 10 Sekunden lang mit ordentlich Druck auf die Kugeln gepresst, die dadurch sofort anfangen, auf der Platte zu grillen.
Nach 10 Sekunden wird der Druck weggenommen, um den Fleischsaft im Patty zu lassen. Nach 90 Sekunden wird gewendet, nach drei Minuten werden die Smashburger idealerweise medium gegrillt serviert. Durch dieses Prozess karamellisieren die Patties beim Smashen, ohne den Fleischsaft und den Geschmack zu verlieren. Fertig ist der Patty für den Smashburger.
Was ist alles drin im Patty für den Smashburger? Nachmachen erwünscht!
Smashburger, zumindest wenn sie auch als solche zubereitet werden, sind in der Tat ein Evolutionsschritt in der Burger-Geschichte. Das geschnittene Black Angus aus dem Nacken (Chuck Steak) bringt von Haus aus einen hohen Fettanteil mit. Händisch wird das Fleisch vorgeschnitten und recht fein gehackt. Direkt in das Patty wird eine Art Bouillon-Mischung eingearbeitet, die einerseits natürlich Würze bringt, aber auch das Fleisch konsistent macht. Eine Mischung aus Pfeffer, Salz und Knoblauch kommt unmittelbar, bevor das Fleisch die heiße Platte küsst, komplett auf das Fleisch. Das war es … der Rest ist Technik. Zu Hause machst du deinen Smashburger am besten auf dem Grill und einer Grillplatte. Ich nutze für solche Allüren immer eine Teppanyaki-Platte aus Gusseisen … Die haben Griffe und das gefällt mir.
Das Produkt also selbst ist nicht neu gewesen, sondern als pressed chuck Burger seit vielen Jahren bekannt. Kluges Marketing verhalf dem Smashburger sogar, dass die Franchise heute als Synonym für den pressed chuck Burger verbreitet ist. Weniger romantisch als gehofft … Ich hatte gehofft, dass ein junger Ami namens Pete Smash aus der Garage seiner Eltern heraus die Burgerwelt revolutionierte … Aber egal, geil ist, was geil ist!
In unserer Kochschule nehmen wir uns immer wieder mal innovative Gerichte, außergewöhnliche Zutaten oder eine kulinarische Geschichte vor, um sie dir zu präsentieren. Neben der Geschichte des Smashburger findest du dort auch zum Thema Fastfood und Fastfoodkultur jede Menge Fakten und zum Glück unnützes Wissen.
Bock auf Burger bekommen? Dann zieh dir unbedingt unsere Burger-Rezepte rein. Hier findest du alles vom einfachen Burger bis zum spektakulären Sonderling wie dem Big Boss Burger und dem Lieblings-Burger von Elvis The King höchstpersönlich. Schau mal:
Peace!
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!