In einem israelischen Restaurant entdeckte ich einen Ptitim-Eintopf auf der Speisekarte. Ich war zunächst ratlos: Ist es ein mir unbekanntes Gemüse oder bezieht sich Ptitim auf die Art der Zubereitung? Auf meine Nachfrage erfuhr ich, dass es sich um eine typisch israelische Beilage handelt, die auch als israelischer Perlcouscous im Handel angeboten wird. Ich bestellte den Eintopf, er schmeckte mir ausgezeichnet und ich wollte eine dezidiertere Antwort auf meine Frage, was ist Ptitim? Und die Antwort hängt mit einer Migrationsbewegung der 1950er Jahre zusammen.
Was ist Ptitim?
Übersetzt heißt Ptitim Flocken, was auch kein hilfreicher Hinweis ist. Aber ein Blick in die Geschichtsbücher hilft: Laut der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wanderten in dem Zeitraum 1948-1952 über 600.000 jüdische Immigranten nach Israel ein und verdoppelten die Gesamtbevölkerung. Einer der Folgen: Der Reis und Couscous im Land wurden knapp, eine innenpolitische Krise war die Folge.
Der amtierende Premierminister David Ben-Gurion (1886-1973) wandte sich an Eugen Propper, einen der Gründer des Lebensmittelunternehmens Osem, das 1942 gegründet wurde. Der Politiker bat den Firmenchef, einen Reiseersatz auf Hartweizenbasis herzustellen.
Ptitim: Der Beilagen-Klassiker aus Israel
Osem entwickelte daraufhin Ptitim. Der wird auch als israelischer Couscous, Ben-Gurion-Reis oder Perlcouscous im Handel angeboten. Es gibt ihn rund, platt gewalzt sowie in Herz-, Stern- und Ringform. Er ist ein Nudel- und Reiseersatz, deshalb kannst du etwa ein Curry oder einen Salat mit ihm zubereiten. Und da das israelische Hartweizenprodukt bei der Herstellung im Ofen geröstet wird, hat es einen leicht nussigen und angenehmen Geschmack. Wie Couscous, Reis und Nudeln wird auch Ptitim kochfertig verkauft. Probiere doch mal diese mediterranen Rezepte mit dem Ben-Gurion-Reis aus:
Erst ein guter Sidekick verwandelt eine Mahlzeit in ein Gericht. Entdecke unsere liebsten Beilagen für vegetarische, vegane, low-carb sowie glutenfreie Gerichte.
Übrigens: Im Jahr 1966 stieg auch Eugen Proppers Sohn Dan bei Osem ein und arbeitete dort unglaubliche 56 Jahre. Seit 2016 gehört Osem zum Schweizer Nestlé-Konzern.
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!
