Immer wieder tauchen auf Wochenmärkten, Feinkostläden oder sogar dem Supermarkt nebenan exotische Früchte auf, die hierzulande unbekannt sind. Unsere Unkenntnis ist meist an einfache Fakten geknüpft: Die süßen Teile wachsen hier schlichtweg nicht. Doch ein kulinarischer Blick kann sich lohnen, denn einige dieser Früchte von weit her sind echte Entdeckungen. Die neueste Frucht dieser Kategorie ist die aus Mexiko und Guatemala stammende Tejocote, die auch in den Anden zum Export kultiviert wird. Doch was ist Tejocote? Wie kann ich sie verwenden, wenn einfach hineinbeißen nur eine von vielen Möglichkeiten ist? Wir haben für dich recherchiert und erklären, welche Art Frucht eine Tejocote ist, wie sie schmeckt und wie du sie am besten verwendest.
Was ist der mexikanische Weißdorn?
Bei genauerer Betrachtung kommt einem die Tejocote bekannt vor. Rund bis oval in der Form, die Größe entspricht in etwa einer heimischen Kirsche. Außen ist sie gelb bis leicht ins Orange gehend, im Inneren immer etwas heller, fast blass gelblich. Das Fruchtfleisch selbst ist etwas mehlig, jedoch voller Saft und schmeckt wunderbar süß an einen sonnengeküssten Apfel erinnernd, mit leichten Honigaromen. Für gewöhnlich befinden sich fünf, sehr eng aneinander liegende Kerne. In Deutschland sind sie auch unter dem Namen mexikanischer Weißdorn bekannt, der der Frucht gleich seine Gattung mitgibt: Weißdorne. In ihrer Heimat ist die Tejocoto eine Winterfrucht, die sich in vielen traditionellen Rezepten wiederfindet.
Nicht nur Marmelade, Konfitüre oder pur – Tejocote ist vielseitig
Wenn die Zeit der Ernte gekommen ist, sind es vor allem Marmeladen und Konfitüren, die in rauen Mengen eingekocht und verschraubt werden. Durch den hohen Pektinanteil bietet sich die Zubereitung gerade zu an. Der Anteil Pektin ist sogar so hoch, dass die Früchte zur kommerziellen Gewinnung des löslichen Pflanzenstoffs genutzt werden. Legendär und unumgänglich ist jedoch die Zubereitung von ponches, traditionellen Weihnachts- bzw. Neujahrspunschs wie Ponche navideño. Und weil es lustig ist, Dinge für Weihnachten und Neujahr einfach immer zu trinken: Tejocote in Ponche navideño…
Tejocote in Ponche navideño: Das Rezept zum Traditionspunsch
- 6 Guaven
- 6 Äpfel
- 2 Orangen
- 600 g Tejocotes
- 2,5 l Wasser
- Zuckerrohr, zwei Stücke á 80 g
- eine halbe Stange Zimt
- 80 g Hibiskusblüten
- 5 Nelken
- 210 g Rohrohrzucker oder 1 Piloncillo (mexikanischer Rohrzucker in Kegelform)
- 250 g Tamarindenpaste
- 100 g Rosinen
Die Früchte waschen. Guaven und Äpfel achteln, Orangen in dicke Scheiben schneiden. Tejocotes kommen im Ganzen in den Punsch. Bringe nun das Wasser mit den Gewürzen zum Kochen und löse den Zucker darin auf. Breche das Zuckerrohr mit purer Gewalt auf und lege es in den Topf. Rühre jetzt die Tamarindenpaste ein, füge die Früchte hinzu und lass alles 1 Minute aufkochen.
Hitze reduzieren und den Punsch abgedeckt so lange köcheln lassen, bis die Früchte, vor allem Guave und Tejocote, schön weich sind (etwa eine halbe Stunde). Nimm jetzt den Punsch vom Herd und lass die Rosinen im Punsch 10 Minuten ziehen. Am besten passen pro Tasse Punsch 2-4 cl Tequila, Mezcal oder Rum.
In unserer Kochschule und der Gut-zu-Wissen-Ecke widmen wir auch speziellen Zutaten die volle Aufmerksamkeit. Dort hat der Felix sogar eine ganze Serie startend mit Teil 1 der seltensten Zutaten zu diesem Thema gestartet. Der mexikanischen Küche widmen wir uns dort übrigens auch mit einer speziellen Einkaufsliste mexikanischer Gewürze. Und solche schlauen Texte findest du dort auch:
Peace!
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