Über Zaatar, eine vielseitige und aromatische Gewürzmischung, bin ich ‘gestolpert’, als ich für Freund*innen ein orientalisch angehauchtes Dinner kochte. Ich hatte mir viele kleine Speisen, sogenannte Mezze, überlegt, die ich zubereiten wollte. Außerdem sollte es libanesisches Fladenbrot geben, und für dieses brauchte ich Zaatar. Leider fand ich es weder im Bioladen noch im Supermarkt um die Ecke, und so hatte ich mich fast schon damit abgefunden, das Brot ohne zu servieren. Da kam zum Glück ein Retter in der Not in Form meines Nachbarn. Der stammt aus Palästina und hat Zaatar immer auf Vorrat zu Hause. Von ihm erfuhr ich auch mehr über das besondere Pulver.
Zaatar: Gewürzmischung aus bis zu 10 Kräutern
Er verriet mir gleich zwei Verwendungsmöglichkeiten zum Fladenbrot. Entweder streicht man das Fladenbrot nach dem Backen mit Olivenöl ein und bestreut es großzügig mit Zaatar. Alternativ, mischt man das orientalische Gewürz mit Olivenöl und taucht das frisch gebackene Fladenbrot hinein. Dies bringt die Aromen perfekt zur Geltung.
Aber was genau ist denn nun Zaatar? Auch da wusste mein Nachbar Bescheid. Die nahöstliche Gewürzmischung hat eine lange Geschichte und spielt eine wichtige Rolle in der levantinischen Küche. Es wird seit Jahrhunderten verwendet und gilt in vielen Kulturen als gesundheitsfördernd.
Was in die Mischung kommt, ist nicht komplett festgelegt, denn sie kann aus bis zu zehn verschiedenen Kräutern und Gewürzen bestehen. Unter anderem finden darin wilder Thymian, Bohnenkraut, Oregano und Majoran Platz. Kommen dir diese Kandidaten bekannt vor? Kein Wunder, sie zählen zu den sogenannten Kräutern der Provence und sind die Basis.
Neben diesen Kräutern gehört auch Sesam in Zaatar. Er wird zerkleinert, sodass das darin enthaltene Öl zum Vorschein kommt und die Gewürzmischung verfeinert. Außerdem drin: Anis, Koriander, Ysop und Sumach. Ihn erkennst du als rote Punkte in der Mischung: Das sind seine Beeren, sie schmecken ein wenig säuerlich – durch sie bekommt der Mix eine zitronige Note. Aber Zaatar zeichnet sich durch eine Vielzahl weiterer Geschmacksrichtungen und Aromen aus: Es ist salzig, herb, nussig und sogar ein kleines bisschen scharf.
Gesundheitliche Vorteile von Zaatar
Der große Vorteil der Gewürzmischung ist ganz klar ihr Geschmack. Aber die vielen Gewürzen in Zaatar haben natürlich auch noch andere Vorteile, besonders für die Gesundheit. Diese enthalten zum Beispiel wertvolle Antioxidantien, die in deinem Körper freie Radikale bekämpfen.
Die ätherischen Öle, die unter anderem für die fantastischen Aromen zuständig sind, können zusätzlich vor Viren, Bakterien oder anderen Krankheitserregern schützen. Die enthaltenen Polyphenole können sich zudem positiv auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems auswirken.
Geheimwaffe für herzhaftes Gebäck, Dips und Co.
Nicht nur libanesisches Khoubiz oder Manakish schmeckt toll mit Zaatar. Probiere es auf gegrilltem Hähnchen oder mische es in den Teig für hausgemachte Focaccia. Ein weiteres leckeres Rezept ist Zaatar-Hummus: Mische es in deinen Hummus für ein bisschen extra Würze.
Für einen schnellen Snack kannst du zudem Labneh, ein libanesischer Frischkäse aus Joghurt, mit Olivenöl und Zaatar bestreuen. Anschließend kannst du Fladenbrot heinein dippen und die wunderbaren Aromen genießen.
Alternative Bezeichnungen
Vielleicht hast du Zaatar schon unter einem seiner zahlreichen anderen Namen kennengelernt. Mitunter bezeichnet man das orientalische Gewürz auch als:
- Zatar
- Za’atar
- Satar
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Zaatar selbst herstellen
Wie bereits erwähnt, kann die Zutatenliste für diese Gewürzmischung variieren. Wenn du es selbst mixt, bestimmst du also, wie es am Ende schmecken soll. Falls du dennoch etwas Orientierung benötigst, halte dich einfach an dieses Rezept.
Du brauchst:
- 1-2 EL Sesam
- 2 EL Thymian (getrocknet)
- 1 EL Majoran (getrocknet)
- 1 TL Oregano (getrocknet)
- 2 TL Sumach
- 1/2 Salz
So geht’s:
Als Erstes den Sesam ohne Fett rösten und abkühlen lassen. Anschließend zusammen mit den anderen Zutaten grob zerstampfen. Das war’s! Weitere Anleitungen für Gewürzmischungen, aber auch Saucen, Dips, Marinaden und mehr, findest du in unserer Rubrik “Cook It Yourself”.
Noch mehr Zutaten, von denen du vielleicht noch nicht gehört hast, stellt dir EAT CLUBBER und Gewürzgourmet Felix vor:
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!