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Welche Lebensmittel sind ewig haltbar?

Du fragst dich, welche Lebensmittel sind ewig haltbar? Dann wirst du gleich eine Überraschung erleben, denn “ewig” ist ein dehnbarer Begriff.

Frontalsicht: getrocknete Lebensmitteln in Gläsern
Was bedeutet schon ewig? Kann ja niemand nachprüfen. © Shutterstock / 5PH

Man muss kein „Prepper“ sein, um in diesen Zeiten auch mal daran zu denken, sich ein paar Lebensmittel als Vorrat anzuschaffen. Es muss ja nicht gleich ein Blackout sein, der alle Supermärkte lahmlegt: Es reicht schon schlechtes Wetter, welches dir die Lust aufs Einkaufen vermiest. Dann schaust du lieber nach, was noch so im Vorratsschrank herumsteht.

Lebensmittel länger haltbar machen

Du fragst dich, welche Lebensmittel sind ewig haltbar? Dann wirst du gleich eine Überraschung erleben, denn "ewig" ist ein dehnbarer Begriff.

Dort entdeckst du dann das Kirschkompott, dessen Mindesthaltbarkeit vor ein paar Jahren abgelaufen ist, und die antike Dose Ravioli, die eine Herstelleradresse mit noch vierstelliger Postleitzahl aufweist. Spätestens jetzt ahnst du, dass die Kunst der Vorratshaltung gelernt sein will. Denn du willst ja nichts kaufen, was du eine Zeit später wegschmeißen musst. Und du fragst dich endlich: Welche Lebensmittel sind ewig haltbar?

Welche Lebensmittel sind ewig haltbar – die Sache mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum

Diese Frage ist natürlich eine Fangfrage, denn die Existenz der Menschheit ist angesichts des schieren Alters des Universums nur ein Pups im Weltall. Wir können nämlich schlicht nicht sagen, welche Lebensmittel ewig haltbar sind, weil wir gar keinen Begriff von Ewigkeit haben. Sicher ist wohl nur eines: Salz scheint ewig haltbar zu sein. Von den anderen – sagen wir mal extrem lange – haltbaren Lebensmitteln stellen wir die 5 wichtigsten vor.

Doch vorher wird’s noch amtlich…

Seit Dezember 1981 müssen laut bundesdeutscher Lebensmittelkennzeichenverordnung die meisten abgepackten Lebensmittel ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufweisen. Das ist mittlerweile auch EU-Standard. Ausnahmen gibt es natürlich, z.B. bei unjodiertem Speisesalz und erstaunlicherweise auch bei Speiseeis in der Packung. Ein solches „MHD“ ist aber immer nur eine Orientierung. Schließlich bedeutet es ja „mindestens haltbar bis…“ und nicht „sofort tödlich ab…“.

Viele Produkte kannst du nämlich, wenn sie ordentlich gelagert wurden, auch weit über das MHD hinaus noch essen, etwa Schlagsahne, Joghurt etc. Allerdings musst du nach Ablauf des MHD mit Einschränkungen rechnen. Bei Schimmel, Gärung oder Fäulnis ist das selbsterklärend: Das betroffene Lebensmittel gehört in die Tonne. Nicht wirklich schlimm sind jedoch Sachen wie Veränderungen der Konsistenz (der Honig wird hart) oder leichte Geschmackseinbußen (das Bier schmeckt etwas süßlicher und malziger als gewohnt).

Kristalline und gemahlene Lebensmittel – jetzt aber…

Die Faustformel für eine lange Haltbarkeit von Lebensmitteln lautet: je einfacher und weniger verarbeitet, desto haltbarer. Ideal ist Salz, das schwimmt ja schon seit Jahrmillionen in den Weltmeeren herum, ohne zu gammeln. Salz macht auch Lebensmittel haltbar, etwa beim Pökeln. Also gleich drauf auf die Einkaufsliste.

Nächster Kandidat: Zucker. Löst sich zwar in Wasser, aber sobald das verdunstet, ist’s wieder Zucker. Und wird nicht schlecht. Eine Stufe darunter lauten die Kandidaten für lange Haltbarkeit Stärke-Pulver und Mehl: Bei sachgerechter, also kühler, dunkler und trockener Lagerung, halten beide ebenfalls extrem lange. Doch anders als bei Zucker und Salz heißt es: Kommt Feuchtigkeit ins Spiel, ist der Verderb nur eine Frage der (meist kurzen) Zeit. Das gilt auch für Schädlinge: die verschmähen zwar Salz und Zucker, lieben aber Mehl! Und wir lieben diese Gerichte aus den erwähnten Zutaten:

Getrocknete Hülsenfrüchte – wenn trocken, dann…

Einfach und wenig verarbeitet, wie sie sind, bieten sich Hülsenfrüchte zur Vorratshaltung an: Getrocknet tendiert der Wassergehalt von Erbsen, Bohnen, Linsen und Kichererbsen gegen Null, sodass man sie theoretisch auch nach Jahrzehnten noch zu schmackhaften Mahlzeiten verarbeiten kann. Natürlich sinkt ihr Nährstoffgehalt im Laufe der Zeit, aber sie werden nicht wirklich schlecht, solange sie trocken gelagert werden – siehe oben.

Getreidekörner – nur der Reis ist heiß

Analog zu den Hülsenfrüchten sind auch Reiskörner für die Hardcore-Vorratshaltung gut geeignet. Allerdings nur der geschliffene Reis, wie Jasmin- oder Parboiled-Reis. Bei diesen Sorten werden Spelzen, Silberhäutchen und Keimling mechanisch entfernt. Weil der Keimling Fett enthält, ist er der kritische Faktor für die Haltbarkeit. Naturreis oder Wilder Reis (der im Grunde gar kein „echter“ Reis ist), ist also, weil nicht entspelzt und geschliffen, zur langfristigen Vorratshaltung nicht geeignet. Das kann man auf Weizenkörner und auch Haferflocken übertragen: Da beide ebenfalls einen Keimling enthalten, der im Falle der Haferflocken durch Walzung der Körner auch noch der Oxidation preisgegeben wird, scheiden sie als langfristige Vorräte ebenfalls aus. Deshalb verarbeiten sie lieber schnell:

Welche Lebensmittel sind ewig haltbar – was ist mit Honig?

Honig ist ein Naturprodukt, das von Honigbienen in einem komplexen mechanisch-chemischen Prozess aus den Ausscheidungen von Pflanzen und Kleinstinsekten hergestellt wird. Glaub mir, du willst die Einzelheiten etwa über die Entstehung des Waldhonigs gar nicht so genau wissen. Für uns kleine Nachwuchs-Prepper dagegen ist interessant, dass Honig aufgrund seines hohen Zuckergehaltes in Verbindung mit den bei der Herstellung entstehenden, bakteriziden „Inhibinen“ ziemlich lange haltbar ist.

Ausnahmen hiervon sind Heide- und Rapshonig, die aufgrund ihres zu hohen Wassergehalts irgendwann gammeln. Für die meisten anderen Honigsorten gilt: Je niedriger Wassergehalt und Lagertemperatur (ideal: 4 Grad) sind, desto länger hält sich die Bienenspucke. Neuseeländischen Manuka-Honig, gepriesen wegen seiner antibakteriellen Wirkung und gefürchtet wegen seines abstrusen Preises, kannst du wahrscheinlich noch deinen Enkeln vererben. Und die bereiten dann diese Leckereien zu:

Flüssigkeiten – wahrscheinlich bis ins Jahr 3059 haltbar, oder?

Mineralwasser, am besten abgefüllt in Glasflaschen, ist ebenfalls beinahe grenzenlos haltbar. Und zwar, weil nichts drin ist, was gammeln kann. Umgekehrt der „vom Teufel gemachte“ Schnaps: Der darin enthaltene Alkohol sorgt durch seine antibakterielle Wirkung selbst dafür, dass nichts gammelt. Das freut die Früchte im Rumtopf und auch die Schmetterlingsraupe (den „Wurm“) im mexikanischen Kultgetränk Mescal. Und es freut natürlich auch dich, denn endlich kannst du Schnapsvorräte anlegen, ohne gleich schief angesehen zu werden. Du weißt schon: antibakterielle Wirkung und so … Und wird es im Vorratskeller langsam eng, dann helfen diese Drinks. In einigen Drinks ist sogar Honig drin.

Fazit: Nix hält ewig, aber…

Welche Lebensmittel sind denn nun ewig haltbar? Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es außer Salz wohl kein Lebensmittel gibt, das ewig hält. Eine Stufe drunter, also so 10 bis 10.000 Jahre, lassen sich die oben genannten Sachen lagern und noch verzehren. Dabei gilt fast immer die Regel: Je kühler, trockener und dunkler die Lebensmittel gelagert werden, desto länger halten sie auch. Feuchtigkeit ist dabei der Hauptfeind: Bei feucht gewordenen Vorräten tickt sogleich die Uhr. Dass das nicht für Wasser gilt, ist irgendwie auch klar. Und wenn doch mal etwas schlecht wird, bleibt immer noch der Schnaps zum Trösten ….

Jetzt wo du weißt, welche Lebensmittel ewig haltbar sind und welche nicht, haben wir noch ein paar Tipps für die Lagerung. Klick dich mal durch:

Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!