Immer wieder kocht man mal zu viel. Gäste haben abgesagt oder man hat sich schlicht verkalkuliert, sind beispielsweise Gründe für Essensreste. Diese wandern in den Kühlschrank und warten darauf, noch einmal verputzt zu werden. Doch wie lange ist gekochtes Essen im Kühlschrank haltbar? Worauf du achten musst und wonach du dich bei der Entscheidung richten solltest, liest du hier.
Wie lange ist gekochtes Essen im Kühlschrank haltbar? Gegart ≠ länger genießbar
Die Gefahr bei der Aufbewahrung von gekochtem Essen im Kühlschrank liegt in der Tatsache, dass dieses Essen nicht ewig haltbar ist. Und leider lässt sich oft nicht anhand eines strengen Geruchs oder unangenehmen Geschmacks feststellen, ob eine Speise bereits begonnen hat, sich zu zersetzen. Es ist richtig, dass das Kochen einige Keime abtötet. Jedoch können sich durch die nun feuchteren Gerichte auch leichter und schneller Bakterien bilden. Lebensmittel sind also nicht automatisch länger haltbar, wenn sie gekocht sind, als rohe oder getrocknete Lebensmittel.
Gekochtes Essen im Kühlschrank: Wie lange du gekochte Nudeln aufbewahren solltest
Ein gutes Beispiel für dieses Argument sind Nudeln: Im getrockneten Zustand sind sie sehr lange haltbar, doch sobald sie gekocht werden, beginnt auch der Zersetzungsprozess. Bakterien bilden sich besonders schnell bei Lebensmitteln, die Stärke enthalten, wie die gekochten Nudeln. Sowohl die Kälte des Kühlschranks als auch die Hitze beim Wiederaufwärmen machen diesen Bakterien nichts aus: Die Sporen bilden sich so oder so.
Das heißt für dich also: Gekochte Nudeln nicht zu lange im Kühlschrank aufbewahren! Nicht zu lange bedeutet, dass du die Nudeln noch drei bis vier Tagen unbesorgt essen kannst. Danach solltest du sie aber lieber entsorgen.
Und im Zweifelsfall: Wir verraten dir gern auch, ob du gekochte Nudeln einfrieren kannst. Oder aber, du verbrauchst die Nudeln dann doch ganz schnell. Eine Idee haben wir im Video:
Und wie sieht das bei anderen Lebensmitteln aus?
Bakterien bilden sich in allen Lebensmitteln. Lebensmittel beginnen sich in dem Moment zu zersetzen, in dem sie geerntet werden. Danach kann man sie nur noch eine bestimmte Zeit lang essen. Wie wir gesehen haben, ändert auch das Zubereiten dieser Zutaten durch Kochen oder Anbraten nichts an dieser Tatsache. Schauen wir uns mal die beliebtesten Beilagen an: Neben Nudeln sind das noch Kartoffeln und Reis. In beiden befindet sich ebenfalls Stärke, weshalb hier Vorsicht gilt. Gekochte oder gebratene Kartoffeln solltest du höchstens drei Tage im Kühlschrank lagern, während Reis nur noch zwei Tage nach der Zubereitung unbesorgt genießbar ist.
Gekochtes Essen im Kühlschrank: Gibt es Faustregeln zu bestimmten Speisen?
Einzelne Gerichte bestehen aus einer Kombination aus verschiedensten Zutaten, worauf soll man dabei achten? Bei Suppen und Eintöpfen kann man auch bei den verschiedensten Arten allgemein sagen, wie lange diese maximal haltbar sind: Wenn du Suppen und Eintöpfe in den ersten zwei, höchstens drei Tagen nach dem Kochen isst, bist du auf der sicheren Seite. Eine Ausnahme besteht jedoch bei Pilzgerichten wie Pilzsuppen: Diese Gerichte solltest du am besten bereits am ersten Folgetag essen.
Und wie sieht es bei trockeneren Gerichten aus? Diese können wegen der geringeren Feuchtigkeit etwas länger aufbewahrt werden, unter den richtigen Voraussetzungen! So kannst du ein paniertes Schnitzel eingetütet in einem Gefrierbeutel bis zu fünf Tage im Kühlschrank lagern. Bei Gerichten mit Meeresfrüchten und Fischsorten kannst du dich aber nicht auf so viele Tage verlassen: Diese können nur ein bis zwei Tage sicher im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Eine kleine Übersicht: So lange hält sich gekochtes Essen im Kühlschrank
- Nudeln: 3-4 Tage
- Kartoffeln: 3 Tage
- Reis: 2 Tage
- Suppen/Eintöpfe: 2-3 Tage
- Fleischgerichte, z.B. Schnitzel: gut eingepackt bis zu 5 Tage
- Fischgerichte: 1-2 Tage
Gekochtes Essen im Kühlschrank: Wichtig ist, wie das Essen aufbewahrt wird
Aufgepasst: Stelle niemals frisch gekochtes Essen direkt in den Kühlschrank! So wird etwas von der Wärme bewahrt und die Reste werden zu einem Magnet für Bakterien! Eine Grundregel ist also, Essen immer erst abkühlen zu lassen. Aber nur für höchstens zwei Stunden. Wenn die Lebensmittel länger bei Zimmertemperatur draußen stehen, beginnen sich ebenfalls viele Bakterien zu bilden.
Um den Abkühl-Prozess zu beschleunigen, fülle das gekochte Essen am besten in flache Behälter. Verschließe diese nach dem Auskühlen gut und luftdicht. Und wenn du bereits weißt, dass es die nächsten Tage nichts mit dem Essen wird, packe die abgekühlten und umgefüllten Speisen lieber in die Gefriertruhe.
Die perfekten Umstände für längere Haltbarkeit schaffen
Auch der Zustand deines Kühlschranks ist wichtig bei der Essenslagerung. Das beeinflusst nämlich, wie sehr und wie schnell sich die Bakterien in deinem Essen vermehren.
Erstmal spielt die Temperatur des Kühlschranks eine wichtige Rolle: Bakterien haben es am liebsten warm, die Vermehrung verlangsamt sich folglich bei niedriger Temperatur. Die höchste Temperatur, die dein Kühlschrank haben sollte, ist sieben Grad. Ideal für die längere Haltbarkeit ist eine Temperatur von vier Grad Celsius. Doch hat die niedrige Temperatur auch Nachteile: Es wird wesentlich mehr Energie verbraucht und nicht die ideale Umgebung für manche Lebensmittel geschaffen. Bei einer Temperatur zwischen null und vier Grad kann es zu einem schnelleren Aroma-Verlust bei Käse und Gemüse kommen. Passe die Temperatur deines Kühlschrankes also am besten deinen persönlichen Bedingungen an: Was lagerst du in ihm und wie sieht es mit dem Energieverbrauch aus?
Eine andere Möglichkeit, wie du eine idealere Umgebung zur Haltbarkeit des gekochten Essens schaffen kannst, ist die Sauberkeit des Kühlschranks: Bei all den Lebensmitteln, Gerichten und weiteren Produkten, die du in deinem Kühlschrank lagerst, kann sich schnell Schmutz ansammeln. Dieser ist wiederum der perfekte Nährboden für Bakterien und Keime, die sich darin bilden und auf dein Essen übergehen können. Achte also darauf, dass du regelmäßig deinen Kühlschrank auswischst, mindestens einmal im Monat einfach mit normalem Reinigungsmittel oder Essigwasser.
Es muss ja nicht unbedingt der Kühlschrank sein. Im Zweifel kannst du Lebensmittel natürlich auch einfrieren. Wie das richtig geht und wie lange das Ganze dann haltbar ist, verraten wir dir ebenfalls gern. Und selbstverständlich gibt es auch noch tolle Rezepte zur Resteverwertung…
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!