Kartoffeln gehören zur Standard-Ausstattung in jeder deutschen Speisekammer. Nicht umsonst hat sie den Spitznamen “der Deutschen liebste Knolle”, immerhin ist sie eine der beliebtesten Beilagen, kann aber auch solo mehr als glänzen. Und die Zubereitung der Erdäpfel ist mehr als vielfältig, es gibt kaum ein Gericht, dass es nicht gibt. Wir widmen uns den Knollen heute mal auf witzige und spannende Art: mit Fun Facts zur Kartoffel, die du bisher bestimmt noch nicht kanntest.
Fun Facts Kartoffel – die Knolle ist schon über 10.000 Jahre alt
Über 10.000 Jahr ist die Kartoffel schon alt? Bei dieser Angabe haben wir ja nicht schlecht gestaunt – doch tatsächlich: Die ältesten Nachweise dazu lassen tatsächlich auf diese Zeitspanne schließen.
Als Herkunftsland gilt dabei nicht etwa Deutschland (Überraschung!), sondern Chile und Peru – und ebenda wurde die Kartoffel nicht einfach nur angebaut, sondern gar so verehrt, dass man religiöse Feste abhielt und richtige Feiertage rund um die Ernte der Knolle einführte.
In Europa waren Kartoffeln mal als dämonisches Früchtchen verpönt
Ganz so beliebt war die Kartoffel allerdings nicht überall. Erst im Laufe des 16. Jahrhunderts gelangte die Knolle im Zuge der Erkundung und der Besiedlung Amerikas irgendwann auch nach Europa.
Und so ganz “sauber” erschien die Kartoffel im christlich geprägten Europa irgendwie keinem. Immerhin wurde sie nicht mal in der Bibel erwähnt – und das kann ja irgendwie kein gutes Zeichen sein. Dachten zumindest die Vertreter der Kirche, die die Kartoffel sogar als ein dämonisches und auch lüsternes Gewächs beschrieben. Gar von der “Frucht des Bösen” war die Rede!
Nicht gerade eine Werbekampagne für die arme Knolle.
Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurden Kartoffeln dann aber sogar im Berliner Lustgarten angepflanzt – die Begeisterung der Deutschen beziehungsweise der Preußen hielt sich jedoch noch immer in Grenzen, auch, was den Geschmack anging. Man geht übrigens davon aus, dass die Bauern damals nicht die Knolle, sondern die eigentlich ungenießbare Früchte probierten, die aus den Kartoffel-Blüten entstehen. Nun ja, da wären wir vermutlich auch nicht so begeistert gewesen.
Kartoffeln wurden mal von Soldaten bewacht
Dieser Punkt geht tatsächlich aus dem vorherigen Fun Fact zu Kartoffeln hervor. Nein, die Kartoffeln wurden nicht etwa von Soldaten bewacht, um sie vor der skeptischen Kirche oder nicht so begeisterten Gourmets zu beschützen. Dieser Vorgang diente eher einem psychologischem Zweck.
Wie bereits erwähnt: Die Bauern waren nicht gerade begeistert von der Knolle – und deshalb wollten sie diese auch nicht anbauen. Sehr zum Unmut von Friedrich dem Großen. Der war, anders als sein Volk, schwer begeistert von der Kartoffel und wollte sie voller Tatendrang auch in Deutschland etablieren.
Nachdem dies nicht “einfach so” klappte, erließ er im Jahr 1756 sogar den sogenannten “Kartoffelbefehl” – und der wiederum bedeutete: Alle Bauern MUSSTEN Kartoffeln anbauen, zur Not auch unter Androhung von Strafen. Autsch!
Um den Bauern die Angelegenheit doch noch etwas schmackhafter zu machen, entschloss sich der Herrscher, bestehende Kartoffel-Felder kurzerhand von Soldaten bewachen zu lassen. Das wiederum sollte den Bauern suggerieren, dass die Kartoffel super wertvoll und der Anbau somit erstrebenswert sei. Ein Fuchs, dieser Friedrich!
Kartoffeln machen nicht dick
Spätestens, seit die Low-Carb-Ernährung auf dem Vormarsch ist, hat der Ruf der Kartoffel – völlig unverdient! – einen Knacks abbekommen. “Die Kartoffel ist reich an Kohlehydraten und macht deshalb dick” – so lautet der allgemeine Konsens.
Gut, klar: Für die Low-Carb-Küche ist die Knolle nicht unbedingt geeignet. Aber sie deshalb gleich allgemeinhin zum Buhmann zu erklären, ist auch nicht richtig.
Die Kartoffel selbst hat auf 100 Gramm gerade einmal 70 Kalorien – de facto hat dieselbe Menge an Pasta gleich doppelt so viele Kalorien. Bei der Kartoffel ist am Ende die Zubereitungsart viel entscheidender, ob sie ein Dickmacher ist oder eben nicht.
Logisch: Frittiert als Chips oder Pommes kommt noch ein satter Kalorien-Nachschlag durch das Fett dazu. In dieser Form sind Kartoffeln also schon ein Dickmacher – sicher aber nicht zubereitet als Ofen- oder Pellkartoffel!
Kartoffeln: Fun-Facts “To go”
- Laut einer Statistik aus dem Jahr 2019 liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln pro Jahr bei rund 55 Kilo. Heißt: Eine schlanke (oder kleine) Person futtert im Durchschnitt das eigene Körperwicht in Form von Kartoffeln pro Jahr. Nicht schlecht.
- Heute ist die Knolle so beliebt, dass es sogar einen ganz speziellen Tag im Jahr gibt, um sie zu feiern: Am 19. August zelebriert man in Deutschland den “Tag der Kartoffel”.
- Pamela Anderson, ganz im Dienste der Kartoffel? Wer sich beim Lesen dieses Facts nun beinahe am Kaffee verschluckt hat, dem sei gesagt: Gemeint ist nicht die Hollywood-Blondine, die wohl viele vor allem eingekleidet im hübschen, roten Badeanzug kennen. Vielmehr ist Dr. Pamela Anderson gemeint. Diese Frau leitet das Centro Internacional de Papa, das größte Kartoffelforschungszentrum der Welt mit Sitz im peruanischen Lima.
Übrigens: Auch wenn es ihre Namen vermuten lassen: Mit Süßkartoffeln haben Kartoffeln bis auf die knollige Form nicht viel gemeinsam. Während die eine nämlich zu den Windengewächsen gehört, zählt die andere zu den Nachtschattengewächsen. Eine botanische Verwandtschaft ist also ausgeschlossen. Wir haben die beiden trotzdem einmal gegeneinander antreten lassen: Süßkartoffeln vs. Kartoffel – wer gewinnt den Knollenkampf?
Noch mehr Fun Facts über Kartoffeln, dazu tolle Rezepte, findest du in unserem Kochbuch der Woche “Kartoffelküche”, das wir dir vor einiger Zeit vorgestellt haben.
Und ein Tipp noch zum Schluss: Wie werden Bratkartoffeln eigentlich so richtig schön perfekt, wie im Restaurant? Wir verraten es dir.
Jetzt bekommst du noch ein paar kultige Kartoffelrezepte von uns. Wer so viel von Kartoffeln liest, sollte sie im nächsten Schritt direkt selbst mal zubereiten:
Nicht nur in Form von Bratkartoffeln, auch als Pommes machen Erdäpfel eine ziemlich gute Figur. Besonders, wenn sie mit so vielen Toppings daherkommen wie in folgendem Rezept:
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!