Vielleicht gibt es dieses Jahr keine weißen Weihnachten, aber auf vegane Weihnachten kann man sich dank des Kochbuchs “Dieses Jahr feiern wir vegan” schon jetzt freuen. Die Aussichten am Veggie-Himmel stehen gut, die Vorhersagen sind positiv und die Chance auf Genuss ist hoch. Und das, obwohl der Autor selbst alles andere als fleischfrei aufgewachsen ist.
Dieses Jahr feiern wir vegan: Vom Allesesser zum Veganer
Wenn Sladi Petkovic so über seine Kindheit berichtet, über die Besuche auf dem Hof seiner Großeltern in Serbien, über selbst hergestellten Käse, eigene Wurst und Familienfeste, “für die schon mal ein Schwein aus dem eigenen Stall geschlachtet wurde”, fällt es zunächst schwer, sich den Autor als Veganer vorzustellen. Den Schalter legte bei ihm eine TV-Doku um, die er mit Mitte 20 sah. Darin erfuhr er bildgewaltig vom Tierleid bei der Fleisch- und Milchproduktion. Und auch, wenn die Tiere auf dem serbischen Familienhof ein besseres Leben hatten als die im Fernsehen, auch, wenn Petkovic zuvor schon von Missständen in der Tierwirtschaft gehört hatte, änderte er damals seinen Speiseplan. Vom Vegetarier wandelte er sich schließlich zum Veganer. Auch die Klimafolgen der Tierindustrie spielten dabei eine Rolle.
Heute betreibt der gelernte Bäcker und Gastronom im Quereinstieg ein Restaurant – und hat seine festlichsten Rezepte nun in “Dieses Jahr feiern wir vegan” niedergeschrieben. Das Buch liest sich wie ein klassisches Menü, es beginnt mit Vorspeisen, serviert im Anschluss Hauptgerichte, um mit Desserts und Drinks abzuschließen. Wobei, Schluss ist dann noch nicht. Denn Petkovic liefert in einem nächsten Kapitel Menü-Vorschläge, die sich aus den Rezepten zuvor zusammenstellen lassen. Und auch danach ist man noch nicht am Ende von “Dieses Jahr feiern wir vegan” angekommen. Ganz im Sinne der Resteverwertung findet man Ideen, was man aus den Leftovern der gekochten Weihnachtsspeisen am nächsten Tag zaubern kann.
Die Gerichte sind einerseits “von Natur aus” veggie, andererseits aber auch vegane Varianten klassischer Fleischgerichte. Wie das No Beef Bourguignon, das der Autor mit Jackfruit kocht. Im Gegensatz zum traditionellen Beef Bourguignon muss diese nicht erst stundenlang köcheln, um butterzart zu werden, was die Zubereitungszeit enorm verkürzt. In gerade einmal 45 Minuten steht das No Beef Bourguignon auf dem Tisch.
Rezept für No Beef Bourguignon
Zutaten für 6 Portionen:
Für das Bourguignon
- 100 g Räuchertofu
- 800 g Jackfruit aus der Dose (Abtropfgewicht)
- 400 g braune Champignons
- 2 Möhren
- 1 Gemüsezwiebel
- 5 Knoblauchzehen
- 2 EL pflanzliches Öl
- 3 EL Mehl
- 1 TL Paprikapulver edelsüß
- 2 Lorbeerblätter
- 1 TL getrockneter Thymian
- Salz
- frisch gemahlener Pfeffer
- 3 EL Tomatenmark
- 500 ml Gemüsebrühe
Zum Servieren:
- 1 Handvoll Thymianstängel
Für das Kartoffelpüree:
- Salz
- 1 kg festkochende Kartoffeln
- 1 TL getrockneter Thymian
- 3 EL Pflanzenmargarine
- 250 ml Sojasahne
- frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung:
- Den Räuchertofu grob reiben. Die Jackfruit abtropfen lassen, die harten Teile abschneiden und entsorgen. Die Champignons putzen, die Möhren schälen und beides fein würfeln. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken.
- In einem großen Topf das Öl auf mittlerer Stufe erhitzen und den Tofu darin 3 Minuten scharf anbraten. Jackfruit, Pilze, Möhren, Zwiebel und Knoblauch hinzugeben und unter gelegentlichem Rühren 5 Minuten mitbraten. Das Mehl sorgfältig unterrühren. Gewürze,
Thymian, Salz und Pfeffer sowie das Tomatenmark hinzufügen, gut umrühren und alles 5 Minuten garen. Die Gemüsebrühe hinzugegeben, das Ganze aufkochen und zugedeckt bei schwacher Hitze mindestens 1 Stunde köcheln lassen. - In der Zwischenzeit für das Püree einen großen Topf Wasser mit 1 EL Salz aufsetzen. Die Kartoffeln schälen und in ca. 20 Minuten gar kochen. Dann abgießen und in einer Schüssel zu Mus stampfen. Thymian, Margarine und einen Schuss der Sojasahne hinzugeben und gut verrühren. Nach und nach in kleinen Mengen die restliche Sahne hinzugeben und verrühren, bis der gewünschte Grad an Cremigkeit erreicht ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Das No Beef Bourguignon mit dem Kartoffelpüree in tiefen Tellern anrichten und mit Thymian bestreut servieren.
Sladi Petkovic: “Dieses Jahr feiern wir vegan”, Dumont Verlag, 25 Euro.
Jede Woche blättern wir in einem anderen Kochbuch der Woche. Eine kleine Auswahl findest du hier: