Veröffentlicht inKochbuch der Woche

“Good Lime”: Von zufälligen Zusammentreffen & karibischem Lebensgefühl

Was bedeutet “Good Lime”? Wer in unserem neuen Kochbuch der Woche stöbert, wird es herausfinden und sich dank bunter Rezepte eine ordentliche Portion karibisches Flair in die eigenen vier Wände holen.

Ein karibischer Burger aus dem Buch "Good Lime".
Der karibische Burger aus dem Kochbuch "Good Lime" wird dort gern nach einem Tag am Strand oder Pool gefuttert. © Brandstätter Verlag/ Silviu Guiman

Was bedeutet “Good Lime”? Wer im gleichnamigen Kochbuch liest, bekommt schnell eine Ahnung. Es geht um das zufällige Zusammentreffen mit Familie oder Freund*innen, wenn lauter gute Speisen aufgetischt werden, zusammen geredet wird, nebenbei läuft Musik, die Luft ist erfüllt von würzigen Düften und einem Klangteppich, gewebt aus Geschirrklappern und Gelächter.

Beni Tonka, Autor von “Good Lime”, schafft es, diese losgelöste Lebensart in jede deutsche Küche zu holen, in der sein Kochbuch aufgeschlagen wird. Geboren ist Tonka in Rüsselsheim, aufgewachsen in Deutschland und den USA, mit einer deutschen Mama, einer Schwester und einem Mann, den er “Dad” nennt, obwohl der auf den Fotos aus seiner Kindheit nicht zu sehen ist. Erst als junger Erwachsener erfährt Beni: Sein “richtiger” Vater kommt aus Trinidad und Tobago, er kennt ihn nicht. Nachdem Beni von den USA wieder zurück nach Deutschland in die Nähe seiner Großmutter zieht, von dort Richtung Spanien aufbricht, um später in Köln sesshaft zu werden, steht nun also eine nächste große Reise an: Er macht sich auf, seine Familie aus der Karibik kennenzulernen.

“Good Lime”: Von Deutschland in die USA und Karibik

Anhand seines Kochbuches “Good Lime” darf man mit ihm ins Flugzeug steigen und ist dabei, als er von seinem Vater, Tanten, Onkeln und anderen Verwandten mit Maissuppe und Maniok-Klößen begrüßt wird. Er probiert das erste Mal hundertprozentigen Kakao, entdeckt neue Gewürze und Lebensmittel und lernt seine Familie über typische Gerichte kennen. “Good Lime” ist ein buntes Potpourri karibischer Traditionsrezepte, gemischt mit Gerichten aus Hessen, von Benis deutscher Oma Änni. Jedes Rezept ist ein Kapitel in der Lebensgeschichte des Autors, die so voller intensiver Aromen steckt, in der er sich selbst aber erst finden musste.

“One can chill alone, but one cannot lime alone.”

aus “Good Lime”

Wer “Good Lime” liest, sich durch die Gerichte kocht, lernt es kennen, dieses Lime, das besondere Lebensgefühl in Trinidad und Tobago, wo sich aus zufälligen Treffen auf der Straße die schönsten Abende bei Drinks und gutem Essen in bester Gesellschaft entwickeln. Und bekommt Lust, gleich selbst die engsten Freund*innen zu einem spontanen Dinner einzuladen.

Rezept für Bake’n’Shark

Zutaten für 4 Portionen:

Fry Bake:

  • 280 g Mehl (plus Mehl zum Arbeiten)
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Trockenhefe
  • 30 g kalte Butter (gewürfelt)
  • 1,5 TL Rohrohrzucker
  • 250 ml warmes Wasser
  • 1,5 TL Rohrohrzucker
  • 250-500 ml Öl

Fry Fish:

  • 1 EL Knoblauch (fein gehackt)
  • 2 EL Zwiebeln (fein gehackt)
  • 1,5 EL frischer Thymian
  • Soka (Chilisauce, nach Geschmack)
  • 1 kg weißes Fischfilet (Seelachs, Kabeljau o.ä.)
  • 1 Limette oder andere Zitrusfrüchte (Orange, Zitrone, Grapefruit, Yuzu etc.)
  • Salz
  • Öl zum Frittieren
  • Mehl zum Bemehlen

Zubereitung:

Fry Bake:

  1. Alle trockenen Zutaten in eine große Schüssel sieben. Butter hinzufügen und mit den Fingerspitzen zu einer krümeligen Konsistenz verreiben. In der Mitte eine Mulde formen, Zucker im Wasser auflösen und langsam hinzugeben. Kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Wenn der Teig zu krümelig bleibt, einen Teelöffel kaltes Wasser hinzugeben. Zu einer Kugel formen. 5 Minuten ruhen lassen. Dann vorsichtig 5 Minuten weich kneten. Mit Öl bestreichen, um Austrocknen zu vermeiden. Schüssel mit einem feuchten Tuch abdecken und den Teig etwa 1 Stunde gehen lassen.
  2. Jeweils etwa 1,5 EL abschneiden und zu Kugeln rollen. Auf ein bemehltes Brett legen, mit einem trockenen Handtuch bedecken und nochmals 15 Minuten gehen lassen. Teigkugeln auf eine bemehlte Oberfläche legen. Mit den Händen plattdrücken und mit der Teigrolle nicht zu dünn ausrollen.
  3. Ausreichend Öl zum Frittieren in einem Wok oder einer tiefen Pfanne erhitzen. Teigfladen in das Fett legen, mit einem Löffel Öl über die Oberfläche geben. Sie sollte leicht braun werden und sich aufblähen. Umdrehen, nochmals mit Öl begießen, fertig frittieren. Aus dem Öl heben und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die anderen Fladen ebenfalls hell goldbraun ausbacken.

Fry Fish:

  1. Knoblauch, Zwiebeln, Thymian, Shado Beni und Soka zu einer Paste pürieren. Die Hautseite der Fischfilets einritzen – die Schwanzstücke eignen sich am besten dafür. Große Stücke längs halbieren und 10 Minuten in einer Schüssel mit Wasser und Scheiben von Zitrusfrüchten wässern. Abtropfen lassen und gründlich mit der Paste und Salz einreiben.
  2. Öl in eine Pfanne geben und erhitzen. Den Fisch leicht bemehlen, überschüssiges Mehl abschütteln. Auf beiden Seiten goldbraun frittieren. Dabei keinen Deckel auflegen und Stück für Stück verarbeiten – der Fisch braucht Platz in der Pfanne. Mit einer Schaumkelle aus dem Fett nehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen. Fry Bakes aufschneiden und jeweils ein paar Fischstücke hineinlegen.
  3. Mit Shado Beni [würzige karibische Sauce], Salat, Tamboo Bamboo Sauce, Soka, Ananas, Tomaten, Gurke und Knoblauch-Sauce servieren.

Beni Tonka: “Good Lime: Karibisch & vegetarisch kochen”, Brandstätter Verlag, 32,00 Euro.

Buchcover "Good Lime"
Buchcover “Good Lime” © Brandstätter Verlag

Jede Woche blättern wir in einem anderen Kochbuch der Woche. Eine kleine Auswahl findest du hier: