Koch- und Backbücher sind heute nicht einfach mehr nur Rezeptsammlungen. Hält man ein Kochbuch in den Händen, taucht man oft auch in die Biografie der Autor*innen ein. Man erfährt mehr über ihre Kindheit, ihre Vorbilder, Eltern und Großeltern, Weggefährt*innen. Und bekommt eine Ahnung, woher sie ihre Inspiration nehmen und was sie dazu bewegt hat, ein Buch herauszubringen. So handhabt es auch Joanne Lee Molinaro mit ihrem im Herbst erschienenen Titel “Korea: Das vegane Kochbuch”.
“Korea: Das vegane Kochbuch”: Von der Anwältin zur TikTok-Köchin
Das Schöne an dieser neuen Art von Kochbuch, wie auch “Korea: Das vegane Kochbuch” eines ist: Die Rezepte werden lebendig, authentisch, nahbar. Fast hat man das Gefühl, man kennt die Autor*innen persönlich. Oftmals haben sie gar keine kulinarische Ausbildung. Molinaro beispielsweise ist Anwältin mit Wurzeln in Nordkorea. 2016 begann sie, auf ihrem Blog “The Korean Vegan” Rezepte aus der Heimat ihrer Familie zu teilen, seit 2020 ist sie auch auf TikTok aktiv. Dort schaffte sie mit einem Video, in dem sie geschmorte koreanische Kartoffeln kochte – und ihr Mann im Hintergrund Klavierunterricht gab –, den Social-Media-Durchbruch. Seither stellt sie immer wieder neue Rezepte vor und gibt Einblicke in ihre Familiengeschichte.
Das Erfolgskonzept ihres TikTok-Kanals hat sie nun auf “Korea: Das vegane Kochbuch” übertragen. Darin finden Leser*innen nicht nur mehr als 90 Gerichte – von Grundrezepten über Brühen und Saucen über Dumplings und Korean Barbecue bis zu süßen Sachen –, sondern lernen auch Molinaros Familie kennen, ihre Eltern, Großeltern, Tanten, Fotos ihrer Kindheit inklusive.
Rezept für Kimchi Guksoo: Kimchi-Nudeln (김치국수)
Zutaten für 4 Portionen:
- 2 EL natives Olivenöl extra
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 300 g saures Baechu Kimchi (Chinakohl-Kimchi), grob gehackt
- 2 EL Gochujang
- 1,5 l Pilz-Dashi
- 500 g Somyun (dünne Weizennudeln)
- 60ml Kimchi-Flüssigkeit
- 2 EL würziges Soja-Dressing
- 1TL Sesamöl
- 1 EL gerösteter Sesam
Zubereitung:
- In einem mittelgroßen Topf das Olivenöl bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen. Knoblauch und Kimchi hinzufügen und etwa 2 Minuten anschwitzen.
- Dann das Gochujang hinzufügen und rühren, bis das Kimchi gleichmäßig damit überzogen ist. Jetzt die Pilz-Dashi angießen und den Topfinhalt damit ablöschen. Die Brühe zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren und alles 15 Minuten köcheln lassen, damit sich die verschiedenen Aromen entwickeln und das Kimchi weich werden kann.
- Inzwischen in einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen. Die Nudeln laut Packungsanweisung kochen (nicht zu lange – für gewöhnlich 3–4 Minuten), dann abgießen und mit kaltem Wasser abspülen, um den Garprozess zu stoppen.
- Die Nudeln auf vier Servierschüsseln aufteilen und die Brühe dementsprechend portionieren. Zu jeder Schüssel 1EL Kimchi-Flüssigkeit hinzufügen. Zuletzt das würzige Soja-Dressing darübergießen, mit etwas Sesamöl beträufeln und mit dem Sesam bestreuen.
Tipp: Für das Pilz-Dashi weicht die Autorin getrocknete Shiitake-Pilze mehrere Stunden in 1 l kaltem Wasser ein. Ihr Soja-Dressing rührt sie aus Sojasauce, Gochugaru, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Zwiebeln, Chili, Reissirup, Reisessig, Mirin, Pfeffer und Kurkuma an.
Joanne Lee Molinaro: “Korea: Das vegane Kochbuch”, Edition Michael Fischer, 42,00 Euro.
Jede Woche blättern wir in einem anderen Kochbuch der Woche. Eine kleine Auswahl veganer Lektüre findest du hier:
