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Ukrainische Familienrezepte: “Mamusia” stellt die Küche Osteuropas vor

Wie lernt man mehr über ein Land, über das derzeit täglich neue Schreckensnachrichten berichtet werden? Indem man sich durch traditionelle Gerichte kocht. Unser aktuelles Kochbuch der Woche “Mamusia” zeigt, was die Ukraine kulinarisch und menschlich ausmacht.

Joghurtpuffer mit Kompott und einem Klecks Schmand auf einem Teller, das Rezept stamm aus dem Kochbuch "Mamusia"
Kochbuchautorin Olia Hercules isst diese Joghurtpuffer gern schon morgens, am liebsten mit einem Klecks Aprikosenkonfitüre. © DK Verlag/Kris Kirkham

Bald ein Jahr ist es her, dass Russland den Angriffskrieg auf die Ukraine begann. Ein Jahr, in dem die Menschen Europas solidarisch zusammenrückten, Spenden sammelten, Fremde in ihren Wohnungen und Häusern aufnahmen und sich ehrenamtlich in Ankunftszentren, Bahnhöfen und anderswo engagierten. Aktuell bemüht sich die Ukraine um die Aufnahme in die Europäische Union. Wie viel wir selbst über den osteuropäischen Staat wissen? Die einen mehr, die anderen weniger. Eine Möglichkeit, fremde Länder kennenzulernen, ist ihre Küche. Denn kaum etwas verrät mehr über Menschen und Kulturen wie traditionelle Gerichte. Mit ihrer Hilfe kann man die Geschichte einer Region kulinarisch erfahren. Das Kochbuch “Mamusia” kann denjenigen als Geschichtsbuch dienen, die neugierig auf die Ukraine sind – und gleichzeitig etwas Gutes tun möchten.

“Mamusia”: Ein Blick in ukrainische Rezepte und Familiengeschichten

Die Köchin Olia Hercules, die schon im Team des beliebten Londoner Koches Yotam Ottolenghi ihr Können unter Beweis stellte, hat mit “Mamusia” ihre erste eigene Rezeptsammlung veröffentlicht. Sie schrieb es im Jahr 2014 während der Krim-Krise, jetzt wurde es aus aktuellem Anlass neu aufgelegt. Daher gehen pro verkauftem Buch vier Euro an das Hilfsprojekt Ukraine-Hilfe Berlin e.V.

Das Buch ist geradezu ideal, um der Ukraine näher zu kommen, denn Hercules verrät nicht nur Traditionsgerichte wie Buchweizen-Pilzsuppe, Piroggen oder fluffige Joghurt-Puffer (deren Rezept du weiter unten findest), sondern plaudert aus dem Nähkästchen und teilt Geschichten und lustige Anekdoten ihrer Familie. Dieser persönliche Blick auf die traditionelle ukrainische Küche macht das Land erfahr- und erlebbar, selbst wenn man nur in der eigenen Küche steht. Der Titel “Mamusia” – ukrainisch für Mama – unterstreicht das authentische Familiengefühl.

“[…] meine ukrainische Heimat ist so reich an kulinarischen Schätzen, die es wert sind, am Leben gehalten zu werden.”

Olia Hercules

“Mamusia” deckt eine breite Palette an verschiedenen authentischen Rezepten ab. Dank saftiger Kuchen kommen Naschkatzen auf ihre Kosten, Anleitungen rund ums Einmachen oder aus der heimischen Käserei lassen die Herzen von Selbstversorger*innen höher schlagen. Dazwischen tummeln sich wärmende Suppen und Eintöpfe, leichte Sommergerichte und üppig gefüllte Teigtaschen. Und süße Joghurt-Puffer, die zu den Lieblingsrezepten der Autorin zählen.

Rezept für kleine Joghurt-Puffer

Zutaten für 10 Stück:

  • 160 g Joghurt oder Kefir
  • 1 Ei, mit 1 Prise Meersalzflocken leicht verquirlt
  • 90–100 g Mehl
  • ½ TL Backnatron
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • griechischer Joghurt und Fruchtkompott oder Konfitüre zum Servieren

Zubereitung:

  1. In einer Schüssel sämtliche Zutaten, außer dem Sonnenblumenöl, mit einer Gabel sorgfältig verrühren. Der Teig sollte von weicher, gießfähiger Konsistenz sein.
  2. Eine Pfanne mit etwas Öl ausstreichen und bei mittlerer Temperatur erhitzen. Große Esslöffel voll Teig hineinsetzen und von jeder Seite 2 Minuten backen. In dieser Weise sämtlichen Teig zu kleinen Puffern verarbeiten, bei Bedarf weiteres Öl zugeben. Warm mit griechischem Joghurt und Fruchtkompott oder Konfitüre servieren.

Olia Hercules: “Mamusia: Familienrezepte aus der Ukraine”, Dorling Kindersley Verlag, 24,95 Euro.

Buchcover "Mamusia: Familienrezepte aus der Ukraine"
Buchcover “Mamusia: Familienrezepte aus der Ukraine” © DK Verlag

Jede Woche blättern wir in einem anderen Kochbuch der Woche. Eine kleine Auswahl veganer Lektüre findest du hier: