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“Orient vegan”: Buchtipp für kulinarische Genussreisen

Was passiert, wenn Mutter und Tochter zusammen alte Familienrezepte kochen und sie in einem Kochbuch verpacken? Das kann man in “Orient vegan” nachlesen.

Eine Schüssel Karotten mit Knoblauch und Kreuzkümmel in der Draufsicht, daneben liegen Karotten mit Grün.
Orientalische Mezze sind kleine Speisen, die die Vielfalt der levantinischen Küche wiederspiegeln. Viele davon findet man im Kochbuch "Orient vegan". © Stiebner/ Pascale Cholette

Von wem lernen wir das Kochen? Von unseren Müttern – und oft auch Vätern –, die es wiederum von ihren Eltern gelernt haben. So entwickeln sich über die Jahrzehnte in jeder Familie eigene kulinarische Traditionen. Zu Weihnachten gibt es bestimmte Speisen, wird etwas gefeiert, darf eine andere Spezialität nicht fehlen, und morgens lassen wir uns Tag um Tag, Jahr um Jahr schon Omas Erdbeermarmelade schmecken, die wir mittlerweile auch selbst einkochen. Kochen ist Familiensache, und das ist in allen Teilen der Erde so. Ikrame el Bouayadi und Fatima el Bouayadi, Tochter und Mutter, erzählen uns in ihrem Kochbuch “Orient vegan” von ihrer Familie, ihren Gerichten, ihrer Lebenswelt.

Autorin begibt sich mit “Orient vegan” auf die Suche nach kulinarischen Geheimnissen

Autorin Ikrame liebt die Gerichte ihrer Mutter, hatte aber beim Nachkochen stets das Gefühl: Hier fehlt etwas. Selbst wenn sie sich Schritt für Schritt an ein Rezept hielt, schmeckte es nie so gut wie zu Hause.

“Die Küche meiner Mutter spricht eine eigene Sprache, mit ihrem persönlichen Ausdruck, ihrer Syntax, ihrer Aussprache, ihren Konjugationsregeln … Jedes Gewürz, jede Farbe, jede Textur ist ein Gedicht.”

Ikrame el Bouayadi

Für “Orient vegan” hat Ikrame versucht, die Geheimnisse ihrer Mutter Fatima zu lüften, und diese stand ihr dabei selbst zur Seite. Gemeinsames Essen in der Familie ist für beide eine Pause vom Alltag, ein Moment, in dem Arbeit Arbeit bleibt, Handys und Laptops am Tisch nichts verloren haben und man in den Köstlichkeiten, die vor einem stehen, die Liebe und Hingabe schmeckt, mit denen sie zubereitet wurden.

Viele Gerichte sind in der orientalischen Küche bereits vegan, einige haben die Autorinnen für ihr Kochbuch rein pflanzlich interpretiert. Dabei spielte auch immer der ernährungswissenschaftliche Hintergrund von Tochter Ikrame eine Rolle, die Lesenden können sich über die gesundheitlichen Vorteile eines jeden Rezeptes in “Orient vegan” informieren. Dank Grundlagen zur Ernährungskunde lernt man außerdem mehr über allgemeine Aspekte einer gesunden Ernährung.

Rezept für Karotten mit Knoblauch und Kreuzkümmel (Khizou)

Die orientalische Küche ist so vielfältig und bunt, aromatisch und würzig, dass man von ihr selten genug bekommt. Beliebt sind etwa kleine Vorspeisen, sogenannte Mezze, die man in Schälchen und Schüsseln auf den Tisch stellt, sodass sich alle Mitessenden davon bedienen können. Geselliger kann ein gemeinsames Essen kaum sein. Wir stellen dir eine solche Vorspeise aus “Orient vegan” vor.

Zutaten für 2 Personen:

Für die Karotten:

  • 3 Karotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 EL Olivenöl
  • ¼ TL Kreuzkümmelpulver
  • ½ TL Paprikapulver
  • Salz, Pfeffer (nach Belieben)

Zum Garnieren:

  • 1 EL frischer Koriander, gehackt (oder Petersilie)
  • Saft von ½ Zitrone

Zubereitung:

  1. Die Karotten waschen und abbürsten, anschließend in Scheiben schneiden. Die Knoblauchzehen schälen.
  2. Karotten und Knoblauch in einen Dampfgarer (oder einen Topf mit kochendem Wasser) geben und 10 Minuten garen, dann auf einem Sieb abtropfen lassen.
  3. Den Knoblauch in eine beschichtete Pfanne mit Olivenöl geben und bei mittlerer Hitze 2–3 Minuten leicht anbraten, dann mit einer Gabel zerdrücken.
  4. Die Karotten hinzufügen, dann die Gewürze und alles durchmischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei schwacher Hitze 3 Minuten anbraten.
  5. Kurz vor dem Servieren Koriander und Zitronensaft dazugeben. In kleinen tiefen Schälchen servieren.

Tipp: Dieser Salat wird traditionell auf mehreren kleinen Tellern oder Schalen auf den Tisch gestellt, damit sich jeder Gast im Laufe des Essens einfach bedienen kann. Ich serviere ihn vor allem als Beilage. Er lässt sich sehr gut vorbereiten und hält sich wunderbar im Kühlschrank. Machen Sie also ruhig mehr davon, damit Sie ihn auch am nächsten Tag noch genießen können. Entweder mit der Gabel oder wie wir ihn essen, einfach mit Brot aufgeschaufelt, schmeckt er einfach herrlich!


Ikrame & Fatima El Bouayadi: “Orient vegan: Aromatisch, würzig, bunt”, Stiebner Verlag, 28 Euro.

Buchcover "Orient vegan"
Buchcover “Orient vegan” © Stiebner Verlag

Jede Woche blättern wir in einem anderen Kochbuch der Woche. Eine kleine Auswahl findest du hier: