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S wie “sieden”

“Sieden” ist einer der gängigsten Kochbegriffe, aber was bedeutet er eigentlich genau. Wir erklären es dir.

Siedendes Wasser in einem Topf auf einem Herd von oben fotografiert.
"Geräuschvolles Sieden" kennzeichnet sich durch platzende Dampfbläschen an der Wasseroberfläche. © Adobe Stock/africa-studio.com (Olga Yastremska and Leonid Yastremskiy)

Wenn du schon einmal ein Rezept nachgekocht hast, dann bist du bestimmt schon mal über den Begriff “sieden” gestolpert. Vielleicht hast du dich dabei gefragt, was das eigentlich genau bedeutet. Und womöglich auch, was der Unterschied zum Kochen ist. Gut, dass du auf unser Kochlexikon gestoßen bist, denn hier widmen wir uns regelmäßig den gängigsten Kochbegriffen und erklären dir, was sie bedeuten und geben dir außerdem spannende Zusatzinformationen.

Was bedeutet sieden?

Vom Sieden spricht man, wenn man Lebensmittel in einer Flüssigkeit gart, deren Temperatur am Siedepunkt liegt. Die Siedetemperatur von Wasser liegt bei etwa 100 Grad Celsius. Diese Marke gilt aber nur auf Höhe des Meeresspiegels und in der Nähe des Äquators. Je höher gelegen der Punkt ist, an dem du kochst, desto schneller beginnt auch das Wasser zu sieden. Durch die Hinzugabe von Salz kannst du den Siedepunkt hingegen etwas erhöhen. Häufig benutzt man als Synonyme auch die Begriffe “köcheln” oder “simmern”.

So erkennst du die Siedetemperatur von Wasser

Da sich die Siedetemperatur von Wasser je nach Höhenlage ändert und du wahrscheinlich nicht immer ein Küchenthermometer* zur Hand hast, um die exakte Temperatur zu messen, ist es wichtig, dass du siedende Flüssigkeit bereits mit bloßem Auge erkennst. Ob du es glaubst oder nicht, aber es gibt zwei Arten des Siedens: einmal das “stille Sieden” und das “geräuschvolle Sieden”.

  • Das “stille Sieden”: Hier bilden sich am Topfboden kleine Bläschen und es bildet sich Dampf, der beginnt zu verdunsten. Wasser hat in diesem Stadium ungefähr eine Temperatur von 90 Grad Celsius.
Wasser in einem Topf beim "stillen sieden" von oben fotografiert.
Wenn Wasser oder andere Flüssigkeiten “still sieden”, bilden sich kleine Bläschen auf dem Boden des Topfes. © Getty Images/Olena Ruban
  • Das “geräuschvolle Sieden”: Es bilden sich große Dampfblasen, die an der Wasseroberfläche zerplatzen. Das ist außerdem ein Anzeichen dafür, dass die Temperatur im gesamten Topf gleichmäßig verteilt ist.

Was ist der Unterschied zwischen Kochen und Sieden?

Auch wenn beide Kochbegriffe gerne als Synonyme füreinander verwendet werden, gibt es doch einen nicht zu vernachlässigenden Unterschied zwischen den beiden. Vom Kochen spricht man, wenn das Wasser eine Temperatur von über 100 Grad Celsius hat und sprudelt. Wenn Wasser allerdings nur siedet, liegt die Temperatur um den Siedepunkt von 100 Grad und sprudelt nicht.

Deswegen bereitet man manche Lebensmittel in nur in siedendem Wasser zu

Es gibt tatsächlich manche Lebensmittel, die man nicht kochen sollte, denn sie sind äußerst empfindlich und können die hohen Temperaturen beim Kochen nicht aushalten. Das kann dazu führen, dass sie aufplatzen oder zerfallen. Dazu gehören:

Das musst du beim Sieden beachten

Damit dir das Sieden auch wirklich gelingt und du dich nicht mit aufgeplatzten Würstchen oder zerfallenen Knödeln oder Gnocchi herumschlagen musst, solltest du die folgenden Dinge beachten:

  • Gib die zu siedenden Lebensmittel niemals ins kalte Wasser, sondern lasse es zunächst die Siedetemperatur erreichen. Sobald du die kleinen Bläschen am Boden siehst, kannst du Gnocchi, Ravioli, Maultaschen und Co. sorglos hineingeben.
  • Sobald das Wasser oder eine andere Flüssigkeit den Siedepunkt erreicht haben, kannst du direkt die Hitze reduzieren. So verhinderst du, dass diese anfangen zu kochen.
  • Rühre gelegentlich sanft um, um sicherzustellen, dass die Temperatur gleichmäßig verteilt bleibt.
  • Behalte alles, was du sieden lässt, immer gut im Auge. So kannst du nämlich schnell reagieren, wenn das Wasser oder eine andere Flüssigkeit zu heiß wird und die Hitze reduzieren.