Am 19. August begehen die Amerikaner*innen ihren National Potato Day, also den Tag der Kartoffel. Sie lieben die Knolle aber so sehr, dass sie ihr am 31. März sogar gleich einen zweiten Feiertag widmen, und zwar den 31. März, den Tater Day. Und aus alter Verbundenheit feiern wir gern mit. Denn unsere transatlantischen Freund*innen sind ganz verrückt nach der Erdknolle und haben ihr sogar mit dem US-Bundesstaat Idaho einen eigenen Potato State gewidmet.
Kartoffeln sind, in allen erdenklichen Darreichungsformen, einfach die Lieblings-„Side Dishes“ im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wie so oft bei diesen schrägen Food Holidays liegen die genauen Ursprünge jedoch im Dunkeln. Nehmen wir es so hin und schauen lieber mal, was die Amerikaner*innen mit ihren Kartoffeln so alles anstellen.
National Tater Day – einmal um die ganze Welt und wieder zurück
Ursprünglich stammt die Kartoffel ja aus Amerika, genauer Südamerika, nämlich aus Peru. Ende des 16. Jahrhunderts kamen von dort die ersten Pflanzen nach Europa, und schon wenig später wurde von den Herrschenden, insbesondere dem preußischen König Friedrich der Großen (1712-1786), ihr Potenzial als preiswerte Volksspeise erkannt.
Wie ein Bumerang kehrte das „Arme-Leute-Essen“ durch europäische Auswanderer schließlich zurück nach Amerika, diesmal Abteilung Nord. Von ihrem ärmlichen Image hat sich die Knolle natürlich längst emanzipiert und ist heute fester Bestandteil der amerikanischen Esskultur – und hat schließlich einen offiziellen National Potato Day.
Klassiker wie etwa die French Fries genannten Fritten, Hash Browns oder Mashed Potato, besungen vom Godfather of Soul I., Mr. James Brown (1933-2006), erinnern noch an europäische Gaumenfreuden. Gerichte wie Sweet Potato Pie, besungen von Godfather of Soul 2., Mr. Ray Charles (1930-2004), Chili Cheese Fries oder das ultimative Soul Food Funeral Potatoes, ein mächtig aufgepimptes Kartoffelgratin, liefern dagegen ein deutlich dem amerikanischen Geschmack angepasstes kulinarisches Erlebnis.
Und feiert man den National Potato Day, dann kann man sich doch auch mal ein paar Kartoffeln gönnen – aber keinesfalls als Sättigungsbeilage.
Völkerübergreifend – Amerika feiert eigentlich für die ganze Welt
Obwohl sie wie gesagt aus Südamerika stammt, hat die Kartoffel eine beachtliche, weltweite Food-Karriere hingelegt. Europäer*innen, Inder*innen, Chines*innen, Afrikaner*innen, Südamerikaner*innen sowieso und auch die Nordamerikaner*innen können sich auf die Kartoffel einigen. Etwa 3.000 Sorten sorgen dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Nach Reis, Weizen und Mais ist die Knolle das viertwichtigste Grundnahrungsmittel der Welt. Deswegen könnte man sich eigentlich wundern, dass nur die Amis den National Potato Day feiern.
Noch mehr schräge Nationalfeiertage kannst du in unserer Kochschule entdecken. Klick dich durch und erfahre zum Beispiel, warum die Amerikaner*innen den Tag des Käses feiern: