Die Seele des Tees – Lieblicher Schwarztee

Bereite dir einen “nice cup of tea” zu und zwar ganz britisch mit dem Kultgetränk Schwarztee! So kannst du den vollmundigen Geschmack besonders gut genießen:

Eine weiße Tasse gefüllt mit dunklem Schwarztee neben einem Teesieb und losem Schwarztee der mit verschiedenen Gewürzen verfeinert ist.
Schwarztee wird gerne mit Gewürzen wie Nelken und Zimt oder Blumen wie Rosen verfeinert. © Getty Images/ Cristian Alberto Perez / EyeEm

Die Frage „How about a nice cup of tea?“ ist in vielen Ländern des englischen Sprachraums gleichzeitig eine Antwort auf viele Probleme. Wenn man zu Besuch bei jemanden ist, wenn man wieder nach Hause kommt, wenn man sich schlecht oder auch gut fühlt. Eine schöne Tasse Tee kann nie schaden. Die Frage nach der Sorte des Tees wird übersprungen, denn die Antwort ist jedem klar: Tea bedeutet automatisch Schwarztee. Bei dir liegt dann die Entscheidung, ob du ihn Schwarz oder mit Milch und/oder Zucker trinkst.

In Cafés in Großbritannien und Irland stehen Milch und Zucker meistens schon auf den Tischen bereit. Und Schwarztee in seinen verschiedenen Formen fehlt auf keiner Karte und ist häufig eines der günstigsten Getränke. Hinter dem Ausdruck „a nice cup of tea“ steckt noch viel mehr als nur eine Einladung zum Teetrinken. Er reflektiert die wichtige Stellung des Schwarztees in der westlichen Kultur des ehemaligen britischen Empires. Wie es dazu kommen konnte, welche verschiedenen Formen es von ihm gibt und wie du ihn am besten zubereitest, erkunden wir hier.

Der erste Schwarztee in China

Wenn dich dein Interesse für Tee zu diesem Artikel und Rezept geführt hat, hast du vielleicht bereits andere unserer Tee-Beiträge gelesen. Vielleicht ist dir dann auch etwas anderes in diesem Intro aufgefallen. Statt in China haben wir bei der Erkundung des Schwarztees im westlichen Kulturraum begonnen. Das liegt daran, dass es der Schwarztee ist, der sich hier in den letzten Jahrhunderten durchgesetzt hat. Noch heute ist er am präsentesten. Wenn wir zu dem Ursprung des Schwarztees reisen wollen, beginnt diese Reise ebenfalls in China, erneut bei der Teepflanze Camellia sinensis. Die Kultivierung und die Herstellung des Schwarztees geht nicht so weit zurück wie beispielsweise der Grüntee. Statt 30.000 Jahre reicht die Geschichte hier „nur“ etwas mehr als 300 Jahre zurück.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts soll in der Fujian-Provinz in China eine Armee auf ihrer Durchreise in einer Teefabrik Unterschlupf gefunden haben. Auf Grund der Gegenwart der Soldaten konnten die Arbeiter der Fabrik den Tee nicht weiterverarbeiten. Die Blätter für die Grüntee-Produktion lagen zu diesem Zeitpunkt zum Trocknen draußen in der Sonne. Die verlängerte Zeit in der Sonne regte die Oxidation der Blätter an und verfärbte sie in eine dunkle, tiefrote Farbe. Nachdem die Armee weitergezogen war, stellten sich die Tee-Hersteller die Frage, was sie mit den oxidierten und verfärbten Blättern machen sollten. In der Hoffnung, dass es einen positiven Effekt haben wird, räucherten sie sie über Feuer und verarbeiten die Blätter weiter wie Grüntee und Oolong. So entstand der erste Schwarztee mit einem herben und rauchigen Geschmack.

Die Rolle des britischen Empires und Indiens

Zu dieser Zeit war China bereits im regen Handel mit europäischen Königreichen, allen voran England und die Niederlande. Die europäischen Händler fanden besonders viel Gefallen an dieser Art von Tee, da sie durch ihre Oxidation und Röstung länger haltbar und so besser zum Transport geeignet ist. In dem darauf folgenden Jahrhundert entwickelte sich Schwarztee zu einem exotischen Luxusprodukt an den europäischen Höfen. Mit der Kolonialisierung des indischen Subkontinents durch die Briten im 19. Jahrhundert sollte sich aber viel ändern. Den hier entdeckten die Kolonisten die Camellia sinensis assamica, eine Pflanzenart derselben Gattung der Camellia sinensis, die bis dorthin nur im ostasiatischen Raum erfolgreich angebaut werden konnte.

So wurden die indischen Regionen Assam, Ceylon (heutiges Sri Lanka), und Darjeeling zu wichtigen Teeanbauregionen des britischen Empires. Produziert wurde und wird hier überwiegend Schwarztee, der sich, von seiner Herkunft abhängig, leicht im Geschmack unterscheidet. Durch die größere und billigere Produktion des Tees wurde Schwarztee nun auch für die weniger wohlhabenden Bürger zugänglich und etablierte sich so als britisches Kultgetränk. Man entwickelte Mischungen aus den verschiedenen Sorten (Assam, Ceylon und Darjeeling), wie der beliebte Breakfast Tea, oder fügte der Schwarztee-Basis weitere Aromen hinzu, wie etwa Bergamotte-Öl beim Earl Grey.


Erkunde die Geschichte des Schwarztees nun durch seinen vielseitigen Geschmack. Teste den starken Assam mit seiner herben, malzigen Note, den blumigen und sanfteren Darjeeling, den vollmundigen Ceylon oder reise zurück nach China mit dem süßeren Congu oder dem besonders rauchigen Lapsang Souchong. Nimm den Schwarztee mit Milch, Zucker, Honig oder auch Zitrone, alleine, in Gesellschaft, wenn du dich gut oder schlecht fühlst und lasse dich von Innen aufwärmen und mit dem Geschmack erfüllen!

Und bei dem puren Schwarztee muss es nicht bleiben. Verfeinere das Getränk auf die unterschiedlichste Art und Weise. Ideen haben wir natürlich für dich parat:

Besonders britisch genießt man den Schwarztee natürlich am Nachmittag, zum Afternoon Tea. Neben dem namensgebenden Getränk gehört hier auch traditionelles Gebäck dazu: die britischen Scones! Hier haben wir verschiedene Rezepte, die du mit unterschiedlichen Schwarztee-Getränken kombinieren kannst:

Die Seele des Tees – Lieblicher Schwarztee

Schwierigkeit: Anfänger Zubereitungszeit 5 min Gesamtzeit 5 Min.
Portionen: 2
Beste Saison: Ganzjährig geeignet

Beschreibung

Bereite dir einen "nice cup of tea" zu und zwar ganz britisch mit dem Kultgetränk Schwarztee! So kannst du den vollmundigen Geschmack besonders gut genießen:

Zutaten

Nach Vorliebe:

Zubereitung

  1. Das Wasser zum Kochen bringen. Bei dem resistenten Schwarztee muss das Wasser sehr heiß sein, am besten zwischen 90 und 100 Grad. Eine Ausnahme ist nur der sanftere Darjeeling, der Temperaturen von 85 bis 90 Grad besser verträgt.

  2. Den losen Tee in ein Teesieb geben, das hier auch kleiner sein kann, da die Blätter sich weniger entfalten wie bei anderen Teesorten. Das Teesieb in eine Kanne legen und mit dem heißen Wasser übergießen. Die Kanne schließen und den Tee etwa 3 bis 5 Minuten ziehen lassen. Je länger der Tee zieht, um so bitterer wird er. 

  3. Das Teesieb entfernen, wenn der Tee die gewünschte Intensivität hat und zwei Tassen einschenken. Diese jeweils nach Vorlieben mit Milch, Zucker, Honig oder Zitrone versüßen und verfeinern und den Tee genießen.

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