Dieses Mal verschlägt es uns nach Kampanien an der Westküste des Landes, mit einem Rezept der neapolitanischen Spezialität Babà Napoletano.
Seinen Namen soll die Region von den Römern bekommen haben. Diese bezeichneten das Gebiet als Campania Felix, was mit glückliche Landschaft übersetzt werden kann. Was diese Landschaft so glücklich macht, ist ihr fruchtbarer Boden und die daraus resultierende gut laufende Landwirtschaft. Besonders fruchtbar ist die Vulkanerde, die überwiegend in dem Gebiet um den Vulkan Vesuv vorzufinden ist. Kampanien ist nämlich auch die Heimat des berüchtigten Vulkanes und der legendären Stadt Pompeij. Die Bewohner dieser Stadt sahen das mit der glücklichen Landschaft bestimmt etwas anders…
Über ein besonderes Produkt Kampaniens ist jedoch die ganze Welt glücklich: Pizza. Das überall geliebte Gericht soll in Neapel, der Hauptstadt der Region, geboren worden sein. Mit seinen hohen Erzeugnissen an Weizen, Gemüse und Büffelmozzarella liegt dies nahe. Aber aus Weizenmehl lässt sich auch gut Süßes herstellen. Kampanien ist ebenfalls für sein feines Gebäck bekannt, eins davon nehmen wir hier genauer unter die Lupe: Der Babà Napoletano! Bei diesen kommen auch die für ihren einzigartigen Geschmack gepriesenen Amalfi Zitronen zum Einsatz, die entlang der Amalfiküste mit ihren steilen Klippen wachsen.
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Dieser Zusatz von lokalen Zitrusfrüchten machen das Gebäck zu einem typischen Gericht Kampaniens. Ursprünglich stammten die kleinen, in Rum getunkten Hefekuchen aus Frankreich, genauer gesagt aus Lothringen. Im achtzehnten Jahrhundert soll dort der Ehemann der Tochter von Louis XV, der ehemalige polnische König Stanislas Leszczynski, auf die Idee gekommen sein, die lokale Spezialität, den Gugelhupf, in Rum zu tunken. Nicht nur er war begeistert von seiner kulinarischen Entdeckung. Die Idee wanderte nach Paris, wo sich die Babà au Rum zu einem beliebten Gebäck entwickelten. So beliebt, dass im neunzehnten Jahrhundert italienische Köche aus Neapel, die ihre Ausbildung in Frankreich absolvierten, das Rezept in ihre Heimatstadt brachten. Die neapolitanischen Köche gaben dem französischen Gebäck dann einen lokalen Touch und verwandelten sie so zu den Babà Napoletani, ihrer ganz eigenen Spezialität.
Eine wichtige Rolle spielt hier natürlich der Rum. Du magst es, mit Alkohol zu backen? Und besonders mit Rum? Dann schmeckt dir mit Sicherheit auch unsere Rum-Schokotorte mit Espresso.
Wer noch auf seinen nächsten Neapel-Trip wartet, kann sich die Zeit einfach mit einem selbst gemachten Babà Napoletano versüßen.
Als ersten Schritt musst du den Hefeteig für die kleinen Küchlein vorbereiten. Verrühre dafür die Trockenhefe mit der Milch und gebe 30 g Mehl dazu und knete die Mischung zu einer kleinen, weichen Teigkugel. Decke die Schüssel mit dem Hefeteig mit einem leicht angefeuchteten Küchentuch ab und lasse den Teig etwa 30 Minuten gehen. Der Teig sollte sich nach dieser Zeit verdoppelt haben.
Für den nächsten Schritt benötigst du entweder einen Handrührer oder eine Küchenmaschine mit einem Knethakenmodul. Gib die 570 g Mehl, die übrig geblieben sind, in eine große Schüssel und beginne den aufgegangenen Vorteig portionsweise mit dem Mehl zu verkneten. Wenn das Mehl mit der Hefe-Mischung vermengt ist, den Zucker und die Eier dazugeben und alles für weitere 20 Minuten gut durchkneten lassen. Der entstandene Teig sollte weich, aber nicht klebrig sein, sodass er einfach zu kneten und zu verformen ist.
Um den Teig zu vervollständigen, brauchst du noch das Salz und die Butter. Stelle sicher, dass die Butter Raumtemperatur hat und schneide sie in Würfel. Den Teig weiter mit dem Handrührer oder der Maschine kneten, das Salz hinzugeben und die Butterwürfel einzeln einarbeiten lassen. Wenn die gesamte Butter gut mit dem Rest des Teiges vermengt ist, den kompletten Teig weitere zehn Minuten durchkneten lassen.
Die Schüssel mit dem weichen, leicht gelblichen Teig abdecken und an einem warmen Ort für drei Stunden gehen lassen.
Diese drei Stunden kannst du gut dafür nutzen, den zweiten wichtigen Bestandteil der Babà Napoletano zuzubereiten: den Sirup. Hierfür einen großen Topf mit den 2 L Wasser füllen und zusammen mit dem Zitronen- und Orangenabrieb und dem Zucker bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen.
Lass die Mischung köcheln, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Nehme dann den Topf vom Herd, lasse die heiße Flüssigkeit etwas abkühlen und rühre den Rum unter. Den fertigen Sirup für den späteren Gebrauch zur Seite stellen.
Heize den Ofen auf 180 Grad vor und bereite die Form vor indem du sie einfettest und leicht mit Mehl ausstreust.
Nimm den aufgegangenen Teig und knete ihn noch einmal kurz mit den Händen durch. Unterteile ihn in kleine Portionen, forme sie zu kleinen Bällen und platziere diese in die vorbereiteten Formen. Lasse die Teigbälle erneut gehen, bis sie über den Rand der Formen gewachsen sind.
Backe die kleinen Hefekuchen für etwa 30 Minuten, bis sie eine dunkle gold-braune Färbung angenommen haben. Lass sie anschließend in der Form leicht abkühlen, kippe sie dann aus den Formen und warte bis sie komplett abgekühlt sind.
Stelle den vorbereiteten Sirup erneut auf den Herd, sodass er erwärmt, aber nicht zu sehr erhitzt wird. Den Topf vom Herd nehmen und die gebackenen und abgekühlten Kuchen mithilfe einer Zange in den Sirup tunken und sie dabei drehen, damit der Sirup sich gut verteilt.
Lege die in Sirup eingeweichten Baba auf ein Auskühlgitter, unter dem Backpapier ausgebreitet ist. Drehe die Kuchen von Zeit zu Zeit, sodass der Sirup gleichmäßig einziehen kann.
Für den letzten Schliff vor dem Servieren musst du jetzt nur noch die in Sirup getunkten Hefekuchen mit etwas Aprikosenmarmelade bestreichen! Genieße die süßen, fruchtigen Küchlein zusammen mit einer leckeren Tasse herbem Kaffee.