Zu Gast in der Türkei bei Mama Nuriye: Cacik

Draufsicht: Auf weißem Holz steht eine Schale mit Cacik . Drumherum liegen geröstete Weißbrotscheinem und Zitronenschnitzer.

Seit einigen Jahren mischen Köche die türkische Küche auf. Der Trend heißt back to the roots – aber irgendwie anders. So wie in Deutschland plötzlich Grünkohl-Chips geknabbert werden. Die Köche am Bosporus überraschen Genießerinnen mit Innereien und weiteren ungewohnten Zutaten. Das ist nicht neu, denn Innereien haben unter dem Überbegriff Sakatatlar einen festen Platz auf lokalen Speisekarten. Mittlerweile gibt es in türkischen Edel-Restaurants aber etwa Lammhals mit Hirse-Reis und verkohltem Sauerkraut. Im Ernst! Das finde ich gut, ganz im Sinn der Nose-to-Tail-Verarbeitung. Was sich aber sicherlich nie ändern wird, zumindest in meiner Küche ist das Rezept für Cacik (Aussprache: dʒaˈdʒik).

Die erfrischende Joghurt-Speise firmiert oft als türkischer Tsatsiki – seinem Pendant aus der griechischen Küche. Dem widerspreche ich vehement. Wer jemals Nuriyes Cacik probiert hat, wird bei diesem Vergleich müde abwinken. Nuriye ist die Mama einer Freundin und weltbeste Köchin, lustigster Mensch auf Erden und herzensgut. Niemals habe ich einen besseren Cacik gegessen als in ihrer Küche.

Vielleicht liegt es an der Minze? Nuriye verwendete für den Cacik, statt frischer Minze, stets getrocknete Nana-Minze. Die wird auf türkischen Wochenmärkten auch als Nane-Minze angeboten. Ein paar frische Blättchen Minze gab es höchstens zur Deko. Nana-Minze kam bei ihr auch in den Tee. Köstlich! So wie ich dir auch diese Rezepte von Nuriye ans Herz lege:

Ein Tipp: Bereite die doppelte Portion Cacik zu, denn die türkische Joghurt-Minz-Speise schmeckt auch am nächsten Tag noch klasse. Weitere tolle Rezepte kannst du in unserer türkischen Rezeptsammlung entdecken.

Zubereitungs-Methode
Küche
Gänge
Schwierigkeit Anfänger
Zeit
Zubereitungszeit: 15 min Gesamtzeit: 15 Min.
Portionen 2
Beste Saison Ganzjährig geeignet
Beschreibung

Für jeden Tag: Cacik.

Zutaten
  • 250 Gramm türkischen Joghurt (mindestens 3,5 % Fett und stichfest)
  • 1 Zehen Knoblauch
  • 1 Salatgurke
  • 1 Esslöffel Nana-Minze (getrocknet)
  • Salz
  • 2 Esslöffel Olivenöl (höchste Qualität)
  • 1 Spritzer Zitonensaft
Zubereitung
  1. Den Knoblauch schälen und fein reiben. Noch nicht in den Joghurt geben. Die Gurke schälen, die Enden abschneiden und der Länge nach halbieren. Mit einem Löffeln die Kerne auslösen. Die würden den Cacik verwässern. Die Gurken in eine Schüssel reiben, salzen und einen Augenblick stehen lassen.

  2. Den türkischen Joghurt in eine Rührschüssel geben. Die Gurke auspressen und in den Joghurt geben. Zunächst ein bisschen Knoblauch unter die Joghurt-Gurken-Mischung rühren. Dann folgen Minze, Salz und Olivenöl. Alles gut verrühren. Nun mit Salz und Knoblauch abschmecken. Vorsicht: Der Knoblauch wird mit der Zeit intensiver. TIPP Ist die Konsistenz zu fest: 1 EL Mineralwasser unterrühren. Den Cacik in eine schöne Schüssel füllen, mit ein paar Spritzern Zitronensaft und Olivenöl veredeln und fertig ist der einfache Hochgenuss.