Eins der wahrscheinlich bekanntesten Gerichte der "asiatischen Küche" ist vermutlich Cha Gio, oder auch Frühlingsrollen, wie wir sie hier nennen. Asiatisch setze ich mal in Anführungszeichen, weil die verschiedenen Küchen Asiens so facettenreich sind, dass sie sich schlichtweg nicht in einen Topf schmeißen lassen können. Zumal asiatische Gerichte, die in der westlichen Welt bekannt sind, meist verwestlichte Gerichte sind. Deswegen freue ich mich umso mehr, dir heute ein authentisches Rezept für vietnamesische Frühlingsrollen zu zeigen.
Wusstest du, dass Frühlingsrolle nicht gleich Frühlingsrolle ist? Viele Länder Asiens haben ihre eigenen Versionen der frittierten Rolle, wobei die Wurzeln hier in China liegen. Chinesische Frühlingsrollen zum Beispiel benutzen ein anderes Papier zum Wickeln, das Ei beinhaltet, weshalb die sogenannten "Egg Rolls" etwas goldener aussehen. Dieses Papier kommt auch bei Lumpia zum Einsatz, also Frühlingsrollen aus den Philippinen. Der Unterschied ist hier, dass Wasserkastanien in die Füllung kommen sowie Sojasauce.
Traditionell wird zu Cha Gio ein Dip, auch Nuoc Cham genannt, gereicht. Dieser besteht aus Fischsauce, Wasser, Zucker, Reisessig, Knoblauch und Chili. Der frische und leichte Geschmack passt hervorragend zu den Frühlingsrollen, weshalb es sich auch lohnt, den Dip zuzubereiten!
Übrigens: Die unfrittierte Variante kennst auch. Nennt sich Sommerrollen und ist gerade an heißen Sommertagen herrlich erfrischend.
Cha Gio zählt unumstritten zu den Klassikern der vietnamesischen Küche schlechthin. Es gibt kein Restaurant, das diese Delikatesse nicht anbietet. Weitere Klassiker des südostasiatischen Landes sind übrigens auch diese Köstlichkeiten hier:
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Cha Gio oder auch Nem Ran sind eines der bekanntesten Gerichte der vietnamesischen Küche. Gefüllt mit Morcheln, Glasnudeln, Hack und Karotte.
Die Glasnudeln für 30 Minuten einweichen. Währenddessen die Schalotte, Knoblauch und Ingwer abziehen und fein hacken. Karotte schälen und mit einer Reibe zu Streifen reiben. Morcheln klein hacken. Ein Ei trennen. Die Glasnudeln in 1 cm Streifen schneiden.
Nun für die Füllung die Nudeln, Hackfleisch, Karotte, Morcheln, Schalotte, Knoblauch, Ingwer, Eiweiß, weißen Pfeffer und 1 TL Zucker vermischen, bis alles eine homogene Masse ist.
Eine große Schüssel (ca. 30 cm Durchmesser) mit warmem Wasser befüllen. Eine Schneidebrett zurechtlegen, die Schüssel mit der Füllung auf der einen Seite, auf der anderen ein sauberes Brett bzw. einen Teller. Nun ein Blatt Reispapier zügig mit Wasser in Uhrzeigersinn-Bewegung befeuchten und auf das Brett legen. In der unteren Hälfte (aber mit noch etwas Abstand zum unteren Ende) die Füllung horizontal platzieren – nicht zu viel und nicht zu wenig. Wichtig: Das Papier nicht zu lang im Wasser lassen, da es sonst zu klebrig wird und das Rollen erschwert
Nun das untere Ende über die Füllung klappen, dann die linke Seite und dann die rechte. Danach die Füllung nach oben rollen bis zum Ende. So mit der restlichen Füllung verfahren. Die fertigen Rollen für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen, damit sie etwas fester werden und 15 Minuten draußen lassen, bevor es ans Frittieren geht.
In einer Schüssel den Zucker mit dem heißen Wasser auflösen. Fischsauce und Reisessig einrühren. Kurz vor dem Servieren den Limettensaft, gehackten Knoblauch und Chili dazugeben. Fertig!
Ausreichend Öl in einer tiefen Pfanne oder einem hohen Topf erhitzen. Die Temperatur sollte 170 Grad betragen – ansonsten mit der Stäbchenprobe überprüfen und die Hitze mittel-hoch lassen. Je nach Größe der Pfanne nun 3-4 Frühlingsrollen frittieren, damit ausreichend Platz ist. 5-6 Minuten frittieren, bis eine leicht (!) goldene Farbe entsteht. Das überschüssige Fett abtropfen lassen.
Bevor es ans Servieren geht, die Frühlingsrollen doppelt frittieren bei 175 Grad für 1-2 Minuten. Mit Nuoc cham und frischen Kräutern servieren.