Bei Ungarn denkt man für gewöhnlich nicht an aufwendige und dekadente Torten, sondern an deftige Hausmannskost. Klar, Gulasch, Pörkölt und Paprikás sind auch wirklich traumhafte Gerichte, die sich wie eine Umarmung von innen anfühlen. Aber die Torten und Desserts sind wirklich nicht zu verachten und lösen bei mir genau dasselbe wohlige Gefühl aus. Die Esterházy-Torte ist das beste Beispiel dafür, denn sie hat alles, was meiner Meinung nach in eine gute Torte gehört.
Ich nehme es direkt vorweg: Die Esterházy-Torte ist nichts für Menschen, die gerade erst mit dem Backen angefangen haben. Sie ist wirklich sehr aufwendig. Aber der Aufwand lohnt sich. Hier treffen vier bis fünf Nussbaiserböden auf eine geschmackvolle Buttercreme und eine Glasur mit Marmelade und Schokolade. Ach und gehobelte Mandeln sind auch noch am Start. Wem da nicht das Wasser im Mund zusammenläuft, dem kann ich wirklich nicht mehr helfen.
Die Esterházy-Torte wurde im 20. Jahrhundert in Budapest erfunden und nach dem damaligen Außenminister der Donaumonarchie benannt - Paul III. Anton Esterházy de Galantha. Der ausführliche Name erklärt dann auch die aufwendige Torte. Bis heute ist sie nicht nur in ihrem Geburtsland beliebt, sondern auch in Österreich und teilweise auch in Deutschland. Aber da geht noch was. Wenn du bereits ein Vollprofi im Backen bist, dann setzt dich direkt an die Esterházy-Torte und verzaubere dich und deine Gäste.
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Die Esterházy-Torte hat alles, was eine dekadente Torte braucht.
Als Erstes bereitest du die Creme vor. Dafür die Sahne mit dem Eigelb, dem Zucker und dem Vanillezucker verrühren und in einem Topf kurz aufkochen lassen. Die Creme mit Frischhaltefolie abdecken und diese auf die Creme drücken. Anschließend auskühlen lassen.
Backofen auf circa 180 Grad Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Jetzt den Rand einer Springform (ca. 26 cm Durchmesser) daraufsetzen.
Für die Böden zunächst Eiweiß mit dem Zucker, Vanillezucker, Zitronensaft und Salz steif schlagen. Dann Nüsse mit dem Zimt vermischen und vorsichtig unter die Eiweiß-Masse heben. Jeweils 1/5 des Teigs in dem Tortenring verteilen und jeden Boden für 10 Minuten backen. Anschließend gut auskühlen lassen.
Während die Böden auskühlen, kannst du die Creme weiter verarbeiten. Dafür die weiche Butter kurz glatt rühren und dann bei hoher Stufe schaumig schlagen. Jetzt die kalte Creme löffelweise dazugeben und ebenfalls unterrühren. Anschließend die Creme mit dem Kaffeelikör verfeinern. Circa 2 EL von der Buttercreme zur Seite stellen.
Nun kannst du beginnen, die Torte zusammenzusetzen. Lege einen Tortenboden auf eine Tortenplatte und bestreiche ihn mit circa 1/4 der Buttercreme. Dann folgt der nächste Boden, bei dem du genauso vorgehst und so weiter. Verstreiche die beiseite gestellte Creme an der Seite der Torte und lasse den oberen Teil frei. Verteile am Rand die gehobelten Mandeln.
Kümmere dich jetzt um die Glasur und Verzierung. Vermische die Aprikosenmarmelade mit 1 EL Wasser und lasse sie in einem Topf kurz aufkochen. Bestreiche die Oberfläche damit und stelle die Torte anschließend kalt.
Schmelze jetzt die Kuvertüre bei kleiner Flamme am besten in einem Spritzbeutel. Währenddessen Puderzucker mit Wasser verrühren und auf der Torte verteilen. Nun verteilst du spiralförmig die Kuvertüre auf dem Zuckerguss und stellst mithilfe eines Zahnstochers das Muster auf dem Bild her.