Ich habe das Gefühl, dass die Aubergine ein eher umstrittenes Gemüse ist, zumindest in meinem Bekanntenkreis. Zu labbrig, zu fad heißt es oft. Auch ich war bis vor kurzem nur bedingt ein Fan von dem violetten Gemüse und habe sie eher gemieden. Wie so oft gilt allerdings: Gewusst wie. Als ich Gaji-namul das erste Mal als typisches Banchan im koreanischen Restaurant hatte, war ich eher skeptisch. Dennoch siegte die Neugier und ich wurde mit vollstem Aroma belohnt: Schärfe, Süße, nussige Aromen und Würze machten sich breit. Zudem hatte die Aubergine die perfekte Konsistenz. Ein klasse Rezept also, um Auberginen-Kritiker*innen vom Gegenteil zu überzeugen.
Die Zubereitungsmethode von Gaji-namul macht die eben erwähnte Konsistenz aus, es wird nämlich gedämpft. Ich persönlich dämpfe viel zu selten, dabei hat es zwei entscheidende Vorteile: hervorragender Biss (je nach Garzeit) und Erhalt der wertvollen Vitamine. Dämpfe deine Aubergine für 3 Minuten, wenn du sie bissfest haben willst. Magst du es hingegen etwas weicher, sind 5 Minuten perfekt.
Nachdem die Auberginen schließlich ein kurzes Dampfbad genommen haben, geht's ins zweite Bad mit Zusätzen wie Sojasauce, Gochugaru, Sesamkörnern und Co. Alles Must-haves der koreanischen Küche übrigens.
Gaji-namul ist übrigens ein klassisches Banchan, also eine koreanische Beilage. Davon gibt's unheimlich viele in Korea und sie machen eine Mahlzeit erst so richtig komplett. Typisch im Family-Style werden sie in die Mitte des Tisches platziert und jeder nimmt sich daraus. Neben dem Banchan aller Banchan (also Kimchi) haben wir in unserer Rezeptsammlung noch viele weitere koreanische Beilagen parat:
Aubergine, gedämpft in einer würzig-scharfen Sauce: Entdecke Gaji-namul.
Die Aubergine waschen und die Krone entfernen. In 6-7 cm lange Stifte schneiden.
Eine tiefe Pfanne/Topf mit Wasser erhitzen und ein Dampfrost reinlegen. Die Aubergine mit der Haut nach unten darauf platzieren, zudecken und für 3-5 Minuten dämpfen. Danach abkühlen lassen.
Während die Aubergine gedämpft wird, Knobi fein hacken und die Lauchzwiebel in dünne Ringe schneiden. Beides zusammen mit Agavendicksaft, Sojasauce, Gochugaru, Sesamöl, Sesamkörner und Pfeffer in einer Schale vermischen.
Nun die Aubergine sanft auseinanderziehen in Zwei und in die Sauce geben. Gut verrühren, damit die ganze Sauce aufgesaugt wird. Fertig!