Diese außergewöhnliche Kombination ist nicht nur für Feinschmecker gemacht. Denn tatsächlich vereinen sich hier einfache, bodenständige Zutaten zu einem tollen Gericht. Wenn du also nicht vor regionalen und saisonalen Zutaten zurückschreckst, wird dieses Gersotto mit Schwarzwurzel zu einem deiner neuen Lieblingsgerichte.
Für dieses Gersotto verwende ich Gerstengraupen, auch Rollgerste genannt. Denn Gerste ist neben Weizen eine der ältesten Getreidesorten der Welt, wächst aber direkt vor unserer Haustür. Außerdem hat sie super gute Nährwerte und einen positiven Effekt auf deinen Wasserhaushalt im Körper. Sie hält lange statt und gibt durch ihre Festigkeit dem Gersotto eine wunderbar kernige Struktur. Der nussige Geschmack schmiegt sich außerdem wunderbar an die herb-süßen Schwarzwurzel. Mich erinnert der Geschmack der Schwarzwurzel an eine Mischung aus Spargel und Artischocke, nur dass sie auch in Deutschland angebaut und von September bis März Saison hat. Wie versprochen, punktet dieses Gersotto mit Schwarzwurzel also mit Regionalität und Saisonalität. Übrigens: Keine Sorge, wenn du jetzt erst losgehst, um Gerstengraupen zu kaufen, dann machst du das nicht nur für dieses Gericht. Lecker ist auch ein deftiger Gersten-Eintopf mit Bündnerfleisch oder auch das buttrige Graupenrisotto mit Kürbis.
Gersotto mit Schwarzwurzel ist vom Prinzip an ein klassisches Risotto mit Reis angelehnt. Daher kannst du dich auch an unserer Anleitung für das perfekte Risotto orientieren. Außerdem klick dich doch auch gerne mal durch unsere (Ri)sotto-Rezepte. Es gibt viele tolle, auch lokale/winterliche Varianten:
Schwarzwurzel gehört wahrscheinlich nicht zu deinen üblichen Gemüsesorten. Dabei ist die Zubereitung von Schwarzwurzel gar nicht so schwer, wenn du erst einmal die richtigen Tricks kennst. So kannst du ganz gezielt handeln, um am Ende auch wirklich ein leckeres Gersotto mit Schwarzwurzel auf deinem Teller vorzufinden.
Cremig, nussig, lecker: Gesotto mit Schwarzwurzel
Die Schalotten schälen und in feine Würfel schneiden. Die Knoblauchzehen mit dem Messerrücken zerdrücken, dann schälen und grob hacken. Die Schwarzwurzel waschen, putzen und trocknen. Anschließend schälen und sofort in eine Schüssel mit kaltem Wasser und 2 EL Zitronensaft legen, damit sie sich nicht verfärbt.
In einer tiefen Pfanne 1 EL Butter und 3 EL Olivenöl erhitzten. Darin die Zwiebeln glasig braten. In der Zwischenzeit die Hälfte der Schwarzwurzel aus dem Zitronenwasser nehmen und ebenfalls in Würfel schneiden. Diese zur Zwiebel und die Pfanne geben und mitbraten. Zum Schluss noch den Knoblauch hinzugeben und weitere zwei Minuten rösten.
Dann die Gerste hinzugeben und ebenfalls etwa eine Minute dünsten, bis sie glasig ist. Mit Weißwein ablöschen und warten, bis die meiste Flüssigkeit verdampft ist. Brühe zugießen und das Gersotto etwa 30 Minuten garen, dabei ab und zu umrühren. Nach und nach die restliche Brühe zugießen.
Währenddessen die restliche Schwarzwurzel aus dem Zitronenwasser nehmen, mit Küchenpapier trocknen und in mundgerechte Streifen oder Stücke schneiden. In einer weiteren Pfanne einen weiteren Löffel Butter und Olivenöl erhitzen. Darin die Schwarzwurzel von allen Seiten anbraten. Während sie in der Pfanne ist, mit Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen.
In einer weiteren Pfanne die Pinienkerne ohne weitere Zugabe von Öl oder Fett rösten. Danach zur Seite stellen.
Sobald das Gesotto die gesamte Flüssigkeit aufgesogen hat und körnig, aber nicht mehr hart ist, den Topf vom Herd nehmen. Den frisch geriebenen Parmesan, zwei weitere Esslöffel Butter und 2/3 der Pinienkerne in die Pfanne geben und rühren, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Mit Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Zuletzt noch die Kresse abschneiden und unter das Gersotto mischen. Dann das Gersotto auf Tellern verteilen, die gebratene Schwarzwurzel darauf setzten. Mit den restlichen Pinienkernen, etwas geriebenem Parmesan und frischer Kresse garnieren und danach sofort genießen.