Seit Jahrhunderten wird Schmalz als Bratfett geschätzt. Meist stammt es von geschlachteten Schweinen oder Gänsen, kann jedoch auch aus Butter oder Pflanzenfett hergestellt werden. Besonders Liebhaber herzhafter Hausmannskost schwören auf diesen deutschen Klassiker. In meiner Familie war die Freude an selbst gemachten Alltagsprodukten tief verwurzelt. Ein besonderes Highlight für meine Oma und meine Mutter war das Griebenschmalz selbst machen. Entdecke das traditionelle Rezept aus dem Bergischen Land! Und erfahre, was Grieben sind und welches Fleisch sich am besten eignet.
Zu Hause verwendeten wir eine Mischung aus Schweineflomen und fettem, grünem Bauchspeck. Schweineflomen ist das weiche Bauchfett, das sich zwischen dem Bauchfell und der inneren Bauchmuskulatur befindet. Beim langsamen Auslassen in einer Pfanne oder einem Topf entstehen die sogenannten Grieben – kleine, knusprige Speckstückchen. Möchtest du Griebenschmalz selbst herstellen, empfiehlt es sich, den Schweineflomen vorab beim Metzger zu bestellen.
Was genau ist grüner Speck, und woher stammt sein Name? Dieser Speck wird aus dem Rücken des Schweins geschnitten und ist daher auch als Rückenspeck bekannt. In seiner unbehandelten Form bleibt er weiß und wird deshalb als „grün“ bezeichnet. Er eignet sich nicht nur hervorragend, um Griebenschmalz zu machen, sondern ist auch die ideale Wahl zum Spicken und Bardieren.
Und wie lange hält selbst gemachtes Griebenschmalz? Bei uns zu Hause nur wenige Tage. Bis dahin war der klassische Schmalztopf aus Steingut* leer. Im Kühlschrank hält sich Griebenschmalz maximal einen Monat.
TIPP: In Bayern und Österreicher nennt man Grieben "Grammeln“. Hast du vor Ort Lust auf eine deftige Brotzeit, bestellst du im Biergarten oder Wirtshaus also Grammel-Schmalz.
Ich liebe es, herzhaft und bodenständig zu genießen – am besten mit einer Prise Raffinesse! Auch diese Hausmannskost-Rezepte versprechen puren Genuss.
"Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch Genießer" lautet eine alte Küchenweisheit. Und das gilt auch fürs Griebenschmalz selbst machen! Probiere es aus!
Herrlich rustikal und super lecker: Griebenschmalz selbst machen ist eine ausgezeichnete Idee!
Flomen und Speck in sehr kleine Würfel schneiden. Dabei vorhandene Häutchen im Flomen entfernen. Die Würfel in einen großen, hohen Topf geben und bei schwacher Hitze auslassen, bis die Grieben beginnen, im ausgelassenen Fett zu sieden. Das kann bis zu einer Stunde dauern.
Die Zwiebeln schälen und sehr fein hacken. Achtung: jetzt besteht Spritzgefahr: Die Zwiebeln nach und nach in das Fett geben. So lange braten, bis die Grieben und und Zwiebeln schön goldbraun sind. Achtung: Sie dürfen nicht zu dunkel werden und verbrennen. Dann etwas abkühlen lassen.
Die Majoranzweige waschen und trocken tupfen, die Blättchen abzupfen und fein schneiden. Mit Salz und gemahlenen Pfeffer zum etwas abgekühlten Schmalz geben. Gut verrühren und in Steingut- oder Keramiktöpfchen oder Gläser füllen. Kühl und dunkel lagern.