Halve Hahn: Schneller Snack für Kölsche Narren

Wirf mal einen Blick auf das Foto. Was siehst du beziehungsweise was siehst du nicht? Auf jeden Fall kein halbes Grillhähnchen. Dich lachen vielmehr zwei Käsebrötchen im Stil der 60er-Jahre an. Erfahre jetzt, was ein Halve Hahn ist und was es mit dem Namen auf sich hat.

Halve Hahn: Nie mehr schämen!

Es ist der Klassiker: Man fährt nach Köln, um das erste Mal den berühmten Karneval hautnah zu erleben. Irgendwann landet man in einer urigen Brauerei, um sich zu stärken. Der Hunger ist groß, und man bestellt einen Halve Hahn. Statt eines halben Grillhähnchens serviert dir der Köbes, also der traditionelle Kölner Kellner, jedoch etwas anderes. Er bringt dem hungrigen Gast einen Teller mit einem halbierten Brötchen, zwei Scheiben Käse sowie einigen Gewürzzutaten, wie etwa Gewürzgurken, Senf und Zwiebelringen. Du bist erstaunt und hakst nach, und alle anderen amüsieren sich.

Die Lösung: Das Gericht Halve Hahn ist nichts anderes als ein Röggelchen (Roggenbrötchen), dick beschmiert mit guter Butter und belegt mit mittelaltem Gouda. Die Peinlichkeit deiner Nachfrage kannst du nur noch steigern, wenn du in dem ehrwürdigen Brauhaus ein Glas Wein zum vermeintlichen Huhn bestellst.

Tipp: Bist du in Köln, solltest du unbedingt das Brauhaus Päffgen in der Friesenstraße 64-66 besuchen! Es ist die älteste Hausbrauerei der Stadt und ein Kölner Original. Seit 1884 wird dort das traditionelle Päffgen Kölsch gebraut – frisch vom Fass gezapft und in ursprünglicher Atmosphäre serviert. Ein Muss für alle, die echtes Kölner Brauhaus-Flair erleben wollen!

Und woher kommt der Name?     

Es gibt zahlreiche Legenden darüber, wie der kölsche Halve Hahn zu seinem Namen kam:

1. Eine besagt, dass ein Mann seine Freunde in ein Brauhaus einlud. Um sie zu überraschen, schmiedete er mit dem Köbes einen Plan: Er gab vor, für seine Gäste 14 halbe Hähnchen zu bestellen, doch tatsächlich sollten nach einer halben Stunde stattdessen 14 „Röggelche met Kies“ – also Roggenbrötchen mit Käse – serviert werden. Die Überraschung sorgte für große Heiterkeit, und seitdem wird das Käsebrötchen in Köln als „Halve Hahn“ bezeichnet.
2. Die zweite Theorie besagt, dass ein Kölner Wirt einem Gast ein ganzes Roggenbrötchen mit Käse brachte. Der rief daraufhin empört „Ääver isch will doch bloß ne halve han.“ Also auf Hochdeutsch: „Aber ich will doch nur ein halbes haben“. Das Brötchen wurde daraufhin geteilt und stand seitdem als Halve Hahn auf der Speisekarte.

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