Ein würziger Hasenpfeffer mit Spätzle ist eine Delikatesse. Das dunkle Fleisch überzeugt mit einem feinen, nicht zu intensivem Wildaroma und wird bei richtiger Zubereitung wunderbar zart. Mit diesem Wildgericht beeindruckst du wirklich alle! Und dann kannst du nebenbei noch erzählen, was es mit dem ungewöhnlichen Namen auf sich hat.
Hasenpfeffer: Klassische Resteverwertung
Einst war das Großwild vor allem dem Adel und wohlhabenden Bürgern vorbehalten, während sich das gemeine Volk über einen köstlichen Braten vom Wildhasen freute. Denn der langohrige Meister Lampe war damals noch weit verbreitet. Die Schultern und Keulen wurden traditionell geschmort, während der zarte, saftige Hasenrücken im Ganzen gebraten wurde. Aus den übrigen Teilstücken, dem sogenannten Hasenklein, zauberte man ein herzhaftes Ragout – den berühmten Hasenpfeffer. Auch die Franzosen schätzen diese feine Speise und nennen sie “Civet de lièvre”.
Experten-Tipp: Bestelle das Fleisch bei einem Jäger, Wildhändler oder Metzger vor. Kaufst du TK-Fleisch, dann achte darauf, dass es sich um regionale Ware handelt.
Zum Hasenklein vom Wildhasen gehören Rippen, Bauchlappen und Hasenläufe. Diese hackt man sehr fein und verarbeitete sie mit Gemüse und ordentlich Pfeffer zu einem schmackhaften Pfeffer-Ragout. Und warum nennt man das Gericht nun Hasenpfeffer? Die Fleischstücke waren so klein, dass sie in der dunklen Pfeffersauce kaum zu erkennen waren. Wer dennoch ein winziges Stück entdeckte, rief aus: „Da liegt der Hase im Pfeffer“ – eine Redewendung, die bis heute verwendet wird. Damals beschrieb es eine ausweglose Situation, denn der Hase lag schon im Pfeffer, war also tot.
Und was ist die beste Beilage für einen sensationellen Hasenpfeffer? Aus eigener Erfahrung schätze ich selbst gemachte Knödel, Spätzle, Kartoffelpüree oder Schupfnudeln. Du hast ausreichend Zeit, dich für eine Beilage zu entscheiden, denn das Hasenfleisch wird über Nacht in eine aromatische Marinade eingelegt.
Früher noch Arme-Leute-Essen, heute in der gehobenen Feinschmecker-Küche angekommen. Auch diese vermeintlichen Armenspeisen bereichern heute unsere Speisepläne:
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Hasenpfeffer: Traditionsreiches Festtagsgericht
Beschreibung
Hasenpfeffer: Eine köstliche und bodenständige Abwechslung auf dem Speiseplan.
Zutaten
Zubereitung
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Am Vortag das Wildhasenfleisch in kleine Stücke schneiden, etwa 4-5 cm. In einer Schüssel das Wildgewürz mit 2 EL Rapsöl vermengen. Dann die Fleischstücke in einen großen Topf geben, Deckel auflegen und 15-16 Stunden ruhen lassen.
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Am nächsten Tag Gewürznelken, Sternanis und Nelken in einen Teebeutel geben und verschließen. Den Backofen aus 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Speck sehr fein würfeln. Das Suppengrün putzen, waschen und sehr fein würfeln.
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Das restliche Rapsöl in einen Bräter erhitzen und den fetten Speck darin ausbraten. Die marinierten Fleischstücke zugeben, rundum kräftig anbraten und salzen. Das Fleisch rausnehmen und an die Seite stellen.
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Das klein geschnittene Gemüse in dem Fett rösten. Zucker und Tomatenmark unterrühren, den Teebeutel mit den festen Gewürzen und das Johannisbeer-Gelee zugeben. Umrühren und dann den Rotwein angießen und 3-5 Minuten einkochen. Das Fleischzugeben und im vorgeheizten Backofen 2 Stunden schmoren. Ab und zu umrühren.
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In dieser Zeitspanne kannst du dich den Beilagen widmen. Ist das Wildhasenfleisch zart, den Bräter aus dem Ofen nehmen. Das Fleisch und den Teebeutel mit den festen Gewürzen rausnehmen und die Sauce mit einem Stabmixer oder Pürierstab pürieren. Wer mag, kann noch etwas Crème fraîche unterrühren. Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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Das Fleisch erneut in die Sauce geben und erwärmen. Anschließend mit den Beilagen schön anrichten und den glücklichen Gästen servieren. Die freuen sich sicherlich auch über ein Gläschen Rotwein!