Bereits beim Anblick geht mir das Herz auf: Ein fluffiger Hefekranz mit Rosmarin ist auch optisch ein Verführer. Traditionell werden Hefekränze eher an Feiertagen gegessen. Wir sind allerdings überzeugt, dass man sich und andere liebe Menschen mit dem Gebäck das ganze Jahr über verwöhnen kann.
Die Kombination Hefe und Rosmarin klingt erst einmal untypisch. Nicht, wenn man jemals in Italien unterwegs war. Warum? Eine fluffige und aromatische Focaccia mit Rosmarin gehört dort zum Goldstandard. Denn mediterrane Kräuter wie Rosmarin, aber auch Thymian, passen wunderbar sowohl zu süßen als auch zu salzigen Speisen.
Die Pflanze stammt aus dem Mittelmeerraum und kommt in Küstenregionen wild vor. Später wurde der Lippblütler in Klostergärten kultiviert, da er zudem eine wichtige Heilpflanze war und ist. Frisch schmeckt er aromatisch, würzig und etwas bitter. Getrocknet hat er nicht mehr so viel Aroma. Man konnte es bestenfalls als harzig beschreiben. Deshalb verwenden wir für den Hefekranz mit Rosmarin auch frisches Kraut. Klar, dass wir weitere Rosmarin-Rezepte haben:
Der unverwechselbare Duft frischer Kräuter prägt viele Länderküchen. Was wäre die italienische Küche ohne Basilikum oder die französische Haute Cuisine ohne Lavendel? Da sind wir uns alle einig. Uneinigkeit herrscht allerdings bei der Beantwortung der Frage, ob Thymian, Rosmarin oder Salbei gewaschen werden müssen. Was meinst du? Muss der Rosmarin für den Hefekranz mit Rosmarin gewaschen werden? Du hast noch mehr Fragen? In unserer Kochschule machen wir dich mit weiteren Nahrungsmitteln und deren Zubereitung vertraut. Wir stellen dort u. a. unsere 3 liebsten Basilikum-Sorten vor.
Süß kombiniert: Hefekranz mit Rosmarin
Den Rosmarin waschen und trocknen. Von zwei Zweigen die Nadeln abzupfen und feinhacken. Die anderen Zweige vor dem Servieren so zerteilen, wie auf dem Bild zu sehen ist.
Die frische Hefe mit 20 g Zucker in eine kleine Schüssel geben. Die Butter schmelzen und ¼ Liter Milch zugießen und warm in Schüssel gießen. Schließlich Mehl, Mandeln, Ei, Salz, 30 g Zucker und den feingehackten Rosmarin zugeben und mit den Knethaken des Handrührgerätes zu einer homogenen Masse verarbeiten. Auf einer sauberen und trockenen Arbeitsfläche etwas Mehl ausstreuen und den Teig darauf mit beiden Händig kräftig kneten.
Zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie wickeln. Wieder in die Schüssel packen, ein sauberes Küchenhandtuch drüberlegen und an einem warmen Ort, an dem es nicht zieht für etwa 30 Minuten ruhen lassen. Den Teig erneut auf der bemehlten Arbeitsfläche kneten und schließlich in zwei Stränge teilen. Auf einem Blech, das mit Backpapier ausgelegt ist, einen Kranz flechten. Wieder das saubere Handtuch drüberlegen und an einem warmen Ort 20 Minuten gehen lassen.
Nach 15 Minuten den Backofen auf 200 Grad (Umluft 175 Grad) vorheizen. Das Eigelb mit 1 EL Milch vermengen. Den Kranz damit einpinseln und im Backofen auf der unteren Schiene 20-25 Minuten backen. Nach 15 Minuten zudecken. Nach der Backzeit den Kranz rausnehmen, auskühlen und mindestens 8 Stunden luftdicht verpackt lagern.
Vor dem Servieren den Kranz im Backofen bei 100 Grad 10 Minuten aufbacken. Mit dem groben Meersalz, Rosmarinzweigen, getrockneten Cranberrys und Rosinen garnieren und servieren. Dazu frisch aufgebrühten Kaffee oder Tee reichen. Ein Klecks Sahne kann auch nicht schaden.